• Es ist einfach nur schlimm, aber vor kurzem bin ich auf dieses Zitat gestoßen, das für mich die Situation perfekt beschreibt:

    Zitat von Mahatma Gandhi

    Die Geschichte lehrt die Menschen, dass die Geschichte die Menschen nichts lehrt

    Trotzdem, auch wenn es nichts ändert, werde ich es weiterhin verfolgen sofern möglich. Und ich werde trotzdem versuchen die Aufmerksamkeit dafür zumindest in meiner sozialen Umgebung aufrecht zu erhalten.

    Slava Ukraini!

  • Ist aber nur meine ganz persönliche Spekulation, aber würde mir bspw erklären, warum Deutschland keine Taurus Raketen liefert...

    Das ist die Angst und Vorsicht von Scholz. So war es auch mit den Panzer.
    Die Überlegung sollte sein, der Ukraine bestmöglich zu helfen um ihr Ziel zu erreichen.
    Putin hat Respekt vor der Nato, aber je mehr Zeit vergeht um so eher kippt der Vorteil.
    Welchem Politiker ist es noch nicht aufgefallen, dass die chinesisch-russische Freundschaft weiter Unterstützer sucht und findet.
    Wir haben ja auch welche in der EU. Wo bleibt denn die Angst vor der Gefahr nach dem Großmachstreben von Putin?
    Alles schon vergessen? Dass die Medien sich jetzt zurückziehen, wird die Befürworter stärken, die die Ukraine nicht mehr unterstützen möchten.
    Warum sollen wir für etwas zahlen, von dem wir nichts wissen?
    Ich finde das beschämend!

  • Ehrlich? Inzwischen frage ich mich nur noch, welcher Konflikt zu einem globalen solchen eskalieren wird. Dieser hier, Nahost, oder China vs Taiwan (wenn der den kommt).

    Die Situation zwischen China und Taiwan sehe ich nach wie vor entspannt. Da wird nix passieren. Das wird (aber) auf lange Zeit noch ein angespanntes Verhältnis bleiben, je nachdem wer in China gerade an der Macht ist. Bei Xi haben sie sich nun verschärft, bei dessen Vorgänger war es hingegen ja doch eher Entspannung.

    Im Grunde hätten beide Staaten die Möglichkeit, den Konflikt auf riskante Weise zu beenden. Taiwan könnte einfach offiziell die Unabhängigkeit erklären, aber dann würde man China tatsächlich einen Grund für einen Militäreinsatz liefern (ob sie es täten, wäre aber dennoch fraglich, China könnte es auch einfach hinnehmen - wäre eben das Risiko für Taiwan).

    Und China hätte zwar militärisch die Möglichkeiten, aber sie beschränken sich lieber seit geraumer Zeit auf Drohgebärden. Warum? Weil sie darauf warten wollen und zusehen, wie Taiwan

    regelmäßig neue milliardenschwere Militärhilfen aus den USA erhält?

    Taiwan ist doch jetzt schon so hochgerüstet, dass ein Blitzkrieg für China höchst unwahrscheinlich wäre. Und das wäre denke ich wirklich die einzige Option, wenn man es tatsächlich in Erwägung

    ziehen würde. China hat weder an einem Abnutzungskrieg auf der Insel Interesse, noch daran, dass sich die Angelegenheit in einen Flächenbrand verwandelt und man z.B. mit japanischen Flugzeugen konfrontiert wird.

    Einen Blitzkrieg kann man aber auch deshalb ausschließen, weil sich Taiwan doch allgemein präventiv ganz gut aufgestellt hat. Außerdem müsste China zunächst mal Kinmen einnehmen.

    Das dürfte zwar kein Problem sein, aber trotzdem Zeit fressen. Beide Aspekte führen dazu, dass man keinen Überraschungseffekt erzielen würde.

    Es gibt in Taiwan doch eine Menge Nationalisten, die eine Wiedervereinigung mit dem Festland möchten. Aber eben auf friedlichem Weg. Ich denke mal, dass China eher versuchen wird, diese Gruppe

    zu stärken und damit einen innenpolitischen Wandel auf der Insel einzuleiten. (diese militärischen Drohgebärden tragen dazu schon auch bei - wenn Leute Angst vor einer Eskalation bekommen, könnten sie einer friedlichen Wiedervereinigung leichter zustimmen)

  • China könnte durchaus eine Chance sehen, wenn sich der Krieg in Nahost ausweiten würde und die USA in zwei Konflikten gleichzeitig (Ukraine, Nahost) mindestens massive Waffenhilfe leisten würden.

    Taiwan ist wegen der dort ansässigen Chipindustrie eine Achillesverse des Westens. Dazu kommen die engen wirtschaftlichen Verpflechtungen des Westens mit China.

  • Ich arbeite im e-bike Bereich. Bisher kamen unsere Rahmen aus Taiwan. Dies ist nun nicht mehr möglich, da China keine Lieferungen von Rohren, aus denen dann die Rahmen geschweißt werden, nach Taiwan zulässt…. Sicher nur ein kleines Puzzle Stück, aber es passt ins Bild.

    China wird versuchen so viel Know-how im Chip Bereich aufzubauen wie möglich. Gleichzeitig werden sie versuchen die Abhängigkeit des Westens von China aufrechtzuerhalten, damit sich die Welt in diesen Konflikt aus wirtschaftlichen Gründen nicht einmischt… ob das gelingt, keine Ahnung, aber ich könnte mir vorstellen, dass das der Plan ist.

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    alles Misslingen
    seine Gründe.

  • Die globalen Entwicklungen spielen für China wohl keine wirkliche Rolle. Die entscheidende Erkenntnis haben sie doch bereits aus dem Ukraine Krieg erhalten:

    Die USA haben keine Lust, in eine direkte Konfrontation mit einer Atommacht zu geraten. Na ja und wenn man es bei Russland vermeidet, warum sollte es bei China anders sein?

    Aus dieser Perspektive könnte sich China denke ich schon an einer militärischen Lösung versuchen.

    Problematisch könnte es aber aus 3 anderen Gründen werden:

    1. Falls man Taiwan einnimmt und anschließend weiter nach Osten expandiert, wird man zwangsläufig mit Ländern wie Japan oder den Philippinen stärker aneinander geraden, was die Seerechte angeht.

    2. Taiwan ist kein isolierter Inselstaat. Es arbeiten und leben viele Taiwaner auf dem südlichen Festland. Wenn es also bei einem Krieg auf der Insel viele Zwischenfälle gibt, könnte man es wohl

    nicht ausschließen, dass es in China selbst zu Protesten kommen könnte. Die würde man dann aber wohl nicht so leicht in den Griff bekommen wie die Corona Aufstände.

    Und zurück auf die Methoden von '89 würde man wohl auch nicht greifen wollen.

    3. Ich finde außerdem, dass eben gerade diese wirtschaftliche Bedeutung von Taiwan einen Krieg unwahrscheinlich macht. China möchte zwar die Kontrolle, aber nicht um jeden Preis.

    Natürlich hat man kein Interesse daran, die dortige Infrastruktur zu zerstören. Aber das macht einen Militäreinsatz kompliziert, weil man nur in einem begrenzten Rahmen operieren könnte.

    Und das wiederum macht die militärische Asymmetrie im Grunde bedeutungslos.

    China würde nie im Leben den russischen Ansatz wählen: Entweder ihr fügt euch oder wir machen euch platt.

    Zumal man damit wohl auch die Chinafreunde auf der Insel (KMT und diverse andere Organisationen, u.a. auch Triaden) verprellen dürfte.

    Daher glaube ich auch, dass man stattdessen einfach versuchen wird, Taiwan in eine stärkere Abhängigkeit von China zu zwingen.

    Das ist doch letztlich auch der grundlegende Ansatz von China im Umgang mit anderen Ländern, wie man auch ganz gut an der neuen Seidenstraße sehen kann.

    Z.B. großzügig Kredite an afrikanische Staaten vergeben, welche aber nur sehr langfristig beglichen werden können und damit hat man die Länder auf absehbare Zeit in der Hand.

    Oder anders ausgedrückt: Wenn der Chinese den Nachbarn nicht mag, lässt er nicht dessen Haus abreißen, sondern er kauft es auf und treibt die Miete in schwindelerregende Höhen.

  • Die globalen Entwicklungen spielen für China wohl keine wirkliche Rolle. Die entscheidende Erkenntnis haben sie doch bereits aus dem Ukraine Krieg erhalten:

    Die USA haben keine Lust, in eine direkte Konfrontation mit einer Atommacht zu geraten. Na ja und wenn man es bei Russland vermeidet, warum sollte es bei China anders sein?

    weil Taiwan erstens wirtschaftlich wesentlich mehr Bedeutung für die USA hat - Stichwort Chips

    und weil es zweitens Zusagen der USA gibt Taiwan im Falle eines Angriffs zu helfen

    Daher glaube ich auch, dass man stattdessen einfach versuchen wird, Taiwan in eine stärkere Abhängigkeit von China zu zwingen.

    Das ist doch letztlich auch der grundlegende Ansatz von China im Umgang mit anderen Ländern, wie man auch ganz gut an der neuen Seidenstraße sehen kann.

    Z.B. großzügig Kredite an afrikanische Staaten vergeben, welche aber nur sehr langfristig beglichen werden können und damit hat man die Länder auf absehbare Zeit in der Hand.

    Oder anders ausgedrückt: Wenn der Chinese den Nachbarn nicht mag, lässt er nicht dessen Haus abreißen, sondern er kauft es auf und treibt die Miete in schwindelerregende Höhen.

    dazu hätte man ja die Chance gehabt als die KMT von 2008 bis 2016 an der Macht war und die Stimmung relativ pro-China war

    jetzt nachdem man gesehen hat was mit Hongkong passiert ist ist der Zug für eine friedliche Integration für mindestens 1 Generation abgefrahren

  • Eine direkte Beteiligung der USA würde letztlich aber einen Krieg nur in die Länge ziehen und damit im Zweifel auch den wirtschaftlichen Niedergang der Insel verschärfen.

    Und reden kann man bekanntlich viel. So wie China selbst, das ja quasi schon 100 Mal mit dem Militär gedroht hat. Und bei den USA stellt sich die Frage, auf welcher Grundlage man denn

    überhaupt einen Kriegseintritt rechtfertigen könnte. Denn letzten Endes ist die Phrase vom Status der abtrünnigen Provinz ja schon recht zutreffend, zumindest solange Taiwan nicht offiziell

    die Unabhängigkeit erklärt und dafür selbst eine Eskalation in Kauf nimmt. Die USA würden vermutlich die Insel weiter mit Ausrüstung versorgen (da spielt es dann auch keine Rolle, ob Biden

    oder Trump regiert) und sich sonst raus halten.

    Ja, da hat China eine Chance verpasst. Man hätte ja nicht gleich die Insel durch die KP übernehmen müssen, aber man hätte sich sagen können: Man kann demokratische Strukturen aufbauen und

    man kann demokratische Strukturen auch wieder abbauen. Zumindest in einem Ausmaß, damit die KMT ihre Macht auf längere Sicht festigen kann.

    Vielleicht dachte man auch, dass die KMT auch so dauerhaft an der Macht bleiben wird und hat schlicht die anderen Parteien unterschätzt.

    Jetzt ist es ganz einfach: Die KMT kann mit ihrer chinafreundlichen Grundausrichtung keine Wahlen mehr gewinnen. Und das dürfte ein Problem sein, welches länger als 1 Generation anhalten

    wird. Deshalb versucht die KMT nun auch, den Ansatz zu verändern und kritischer gegenüber China aufzutreten. Das dürfte aber eben auch nur ein rein wahltaktisches Manöver sein.

    In jedem Fall haben aber die KMT und auch andere Vereine regelmäßig betont, dass man den Konflikt diplomatisch lösen muss (was ja auch logisch ist - wer will schon Bomben auf den Kopf bzw. die eigenen Einrichtungen riskieren).

  • Find ich gar keinen so dummen Vorschlag. Und wenn’s ein Ukrainer sagt, wird’s hoffentlich auch ein bisschen ernster genommen:

    Zitat von ntv

    09:03 Ex-Berater von Selenskyj fordert Verhandlungen mit Moskau +++


    Angesichts des Stillstands an der Front fordert der ukrainische Politiker Oleksij Arestowytsch die Aufnahme von Verhandlungen mit Russland. Dem "Stern" sagt er, es sei sinnlos, weiterzukämpfen und bedeute nur "Dutzende und Hunderte neue Tote jeden Tag". Im "Stern" schlägt er vor: "Wir frieren den Konflikt ein, erreichen eine Situation, die so ähnlich ist wie im Kalten Krieg zwischen der Bundesrepublik und DDR. Wir verzichten nicht auf die Gebiete, die Russland besetzt hat, aber wir verpflichten uns dazu, sie nicht militärisch zurückzuerobern. Das heißt, wir machen einen Deal auf Zeit. Wenn die NATO uns dann aufnimmt, wird ihr Schutz sich nur auf das Territorium erstrecken, das de facto von der Ukraine kontrolliert wird. Die Rückkehr der besetzten Territorien werden wir auf politischem Wege verfolgen." Arestowytsch war bis Anfang des Jahres ein enger Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Nach Konflikten mit dessen Umfeld gab er seinen Posten auf. Inzwischen bezeichnet er Selenskyj als "autoritären Führer", der den Bezug zur Wirklichkeit verloren habe.

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  • Während dieses Moratoriums könnte Russland seine Waffen und Ausrüstung mit chinesischer Unterstützung wieder auf Vordermann bringen und seine toten Soldaten durch Söldner aus Kuba, der Sahelzone und anderen Ländern, in denen man gerade seinen Einfluss vergrößert, ersetzen, um dann erneut den Frieden zu brechen, dieses Mal deutlich besser ausgerüstet.

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  • Während dieses Moratoriums könnte Russland seine Waffen und Ausrüstung mit chinesischer Unterstützung wieder auf Vordermann bringen und seine toten Soldaten durch Söldner aus Kuba, der Sahelzone und anderen Ländern, in denen man gerade seinen Einfluss vergrößert, ersetzen, um dann erneut den Frieden zu brechen, dieses Mal deutlich besser ausgerüstet.

    Was aber wiederum wohl nur dann passieren würde, wenn die Ukraine kein NATO-Mitglied werden würde.

    Eine solche Lösung würde zweifelsfrei ein Zeitalter des Wettrüstens auslösen (wenn es das nicht eh schon gibt) und auf einen neuen kalten Krieg zusteuern.
    Für mich klingt das nach Spielen auf Zeit und dem Auslösen eines neuen "echten" Kalten Krieges. Wenn es den vllt offiziell noch nicht gäbe, gäbe es ihn danach.

    "Auf dem politischen Wege" klingt für mich nach: Warten bis Putin tot ist und hoffen, dass es danach besser wird.

    Ich weiß nicht ob das eine gute Lösung ist. Aber ist sie schlechter als der status quo?

  • Der Vorschlag ist für mich mit zahlreichen Fragezeichen behaftet.

    Würde russland dem Vorschlag überhaupt zustimmen?

    Wie realistisch ist eine zeitnahe Aufnahme der Ukraine in die NATO, angesichts der Stinkstiefel in Ankara und Budapest?

    Ist die ukrainische Gesellschaft bereit, auf die besetzten Gebiete zu verzichten? Denn ehrlich gesagt, ist es sehr wahrscheinlich, dass dieses Provisorium zu einem Dauerzustand wird. Mit oder ohne Putin - russland wird aller Voraussicht nach ein neoimperiales Imperium bleiben und in den besetzten Gebieten weiterhin Tatsachen schaffen: russifizierung, Unterdrückung, Deportationen und Ansiedlung von russen.

    Insofern hinkt der Vergleich DDR/BRD auch gewaltig. In der DDR gab es keine ethnische russifizierungspolitik.

  • Und was sagt Putin dazu? Und würde er sich an ein Abkommen halten?

    Wenn die Ukraine unmittelbar in die NATO aufgenommen werden würde, hätte er wohl kaum eine andere Wahl.

    Ich persönlich glaube aber nicht, das Putin zu ernsten Verhandlungen bereit ist, bevor die kommende Präsidentenwahl in den USA entschieden ist.

    "Der ideale Untertan totalitärer Herrschaft ist nicht der überzeugte Nazi oder engagierte Kommunist, sondern Menschen,für die der Unterschied zwischen Fakten und Fiktion,wahr und falsch, nicht länger existiert."

    -Hannah Arendt-

  • Ist die ukrainische Gesellschaft bereit, auf die besetzten Gebiete zu verzichten? Denn ehrlich gesagt, ist es sehr wahrscheinlich, dass dieses Provisorium zu einem Dauerzustand wird. Mit oder ohne Putin - russland wird aller Voraussicht nach ein neoimperiales Imperium bleiben und in den besetzten Gebieten weiterhin Tatsachen schaffen: russifizierung, Unterdrückung, Deportationen und Ansiedlung von russen.

    Tatsächlich schauts aktuell aber auch nicht so gut aus, um militärisch ein anderes Ergebnis zu erzielen.

    Man muss schauen, was am Dnipro passiert, aber ansonsten seh ich die Gegenoffensive derzeit eher als gescheitert an und Russland ist gerade eher wieder im Aufwind...

  • Ist halt wirklich die Frage, ob sich hier Frontlinien wirklich noch bewegen derzeit und wenn nicht ob man mit vertretbaren Aufwand es wieder hinbekommen würde…. Ich weiß es nicht. Hab von Militär keine Ahnung.

    Wenn nicht muss man wohl oder übel irgendwann den Zustand akzeptieren wenn man will dass der Krieg aufhört… Ich sehe jedenfalls nicht, dass eine der beiden Seiten militärisch seine maximalen Ziele erreichen wird.

    Nachbarn werden beide Staaten bleiben.

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  • Find ich gar keinen so dummen Vorschlag. Und wenn’s ein Ukrainer sagt, wird’s hoffentlich auch ein bisschen ernster genommen:

    In diesem Thread habe ich letztes Jahr eines gelernt, nämlich, dass es absolut sinnlos ist mit Putin zu verhandeln oder Verträge zu vereinbaren (Siehe Angriffe auf Odessa) bzw zu berufen, die Putin in Vergangenheit stets zu seinem Vorteil und zum todbringenden Nachteil der ukrainischen Zivilbevölkerung brach.

    Mit Putin sich nun an einen Verhandlungstisch zu setzen um eine neue Vereinbarung zu erzielen, ist wie einem bekannten krankhaft Pädophilen einen Arbeitsvertrag in einem Kindergarten anzubieten.

  • Den Krieg zu beenden, wäre im Grunde recht leicht, sofern man eben das Ganze objektiv analysieren und angehen kann/möchte.

    Russland hat sich doch einen schönen Landweg bis runter zur Krim erarbeitet. Müsste man die russischeKontrolle eben offiziell machen. (einem Abkommen zur temporären russischen Verwaltung

    wird in Russland wohl niemand zustimmen - das wäre das Wunschdenken durch die ukrainische Brille)

    Und zeitgleich wird dann die Rest-Ukraine in die NATO aufgenommen. Problem: Für viele Ukrainer dürfte sich der Begriff Rest-Ukraine aber doch auch stark so anfühlen.

    In jedem Fall müssten beide Beschlüsse zeitgleich erfolgen. Also zuerst Gebiete abgeben und dann man abchecken, was Erdi überhaupt vom NATO Beitritt der Ukraine hält, wäre

    wohl keine sonderlich gute Idee.

    Ich denke nicht, dass es so eine Einigung geben wird, aber es wäre vermutlich die einzige Option, wenn man den langen Stellungskrieg vermeiden möchte.

    Wenn man sich aber die bisherigen Ergebnisse der ukrainischen Gegenoffensive ansieht, kann man schon langsam zweifeln, dass die Ukraine ihre Maximalforderungen erreichen wird,

    selbst wenn die USA noch ein paar weitere Milliardenpakete schnüren.

    Ach ja wegen Taiwan und der KMT:

    Ich glaube, dass Taiwan in gewisser Weise einfach Glück hatte, was die zeitliche Chronologie angeht. Xi wurde doch erst 2013 Präsident.

    Und dass er sich da nicht gleich an den größten Brocken 'Taiwanfrage' gewagt hat. sondern erst mal seine Position festigen wollte, scheint nachvollziehbar.

    Na ja und 2014 war plötzlich Hong Kong ein viel größerer Brennpunkt. Und dann war die KMT auch schon wieder weg.

  • aber es wäre vermutlich die einzige Option, wenn man den langen Stellungskrieg vermeiden möchte.

    Andere Option wäre ihnen die Waffen zu liefern, die ihnen helfen die Gebiete zurückzuerobern.
    Da hat aber der Kanzler etwas dagegen.
    Momentan hat Russland die Waffen um die Westukraine zu bombardieren, aber die Ukraine z.B, kaum Möglichkeiten die Kertsch-Brücke zu zerstören um den Nachschub zu unterbinden.

  • Liegt es wirklich nur an fehlenden Waffenlieferungen von Deutschland , dass die Ukraine nicht weiter gekommen ist?

    Ich glaube ehrlich gesagt nicht einmal, dass sich Deutschland mit seiner aktuellen militärischen Ausrüstung gegen einen russischen Angriff allein so hätte wehren können… daher ist für mich schon fraglich, ob deutsche Ausrüstung so den großen Unterschied machen würde…

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  • Das Problem ist, dass man als Westen so lange gezögert hat. Hätte man mit den Entscheidungen nicht so rumgepimmelt, hätten sich die Russen nicht so sehr einigeln können. Das es trotzdem schwer wäre ohne Frage, aber egal wie "gammlig" die russische Armee ist, Gräben, Panzersperren und Minen kriegt sie dann doch noch hin. Dazu haben sie schon ein paar gute Sachen. Scheinbar sind deren Radar Systeme und die Systeme die Drohnen stören sehr gut. Neben der Luftabwehr sind das mit die Prime Targets für die langstreckenwaffen der Ukraine.

    Dass es ein Marathon wird, ist schon länger klar. Aber das funktioniert nur, wenn man die Ukraine unterstützt. Und ich finde es extrem traurig, dass jetzt alle nur auf die USA schauen. EU + UK + Norwegen haben zusammen ein BIP (mit Kaufkraftparität eingerechnet) von ca 20 Trillionen USD, Russland hat 4.7 Trillionen USD laut Stand 2022. D.h. wenn wir mal den Arsch hochbekommen würde und wirklich mal die Zeitenwende ernst nehmen, dann muss man eben die Rüstung ausbauen. Wenn alle ca 30 Länder (Ausnahme Schweiz) der EWR da an einem Strang ziehen, dann kann das Russland nicht stemmen. Dann könnte man Russland ausbluten lassen und dann dauert der Spaß halt noch 10 Jahre. Dann nimmt halt die Ukraine nur 5-10 km pro Jahr ein, irgendwann kommt man schon zum Asowschen Meer. Aber nein ....

    Und auch die Gebietsabtretungen sind ohne auf die ethisch moralische Komponente einzugehen einfach nicht gut. Der Teil der Ukraine ist wirschaftlich und geoppolitisch der wichtigste. Man kann ja mal die USA fragen ob sie New York und Californien abgeben würden, sind ja "nur" 2 der 50 States ....

    Wenn man als europäer nicht aus ethischer Sicht die Ukraine unterstützen möchte, sollte man es weitsichtig aus egoistisch wirtschaftlichen Gründen machen. So ein Land mit viel Bevölkerungspotenzial (Stichpunkt Fachkräftemangel) und gleichzeitig hoher Bildung, mit vielen Bodenschätzen, mit einem viertel des weltweit hochwertigsten Humusbodens und einer geopolisch wichtigen Lage im Schwarzen Meer will ich persönlich super gern in der EU auf Dauer haben. Klar müssen die die ganzen Bestimmungen erfüllen und das ist noch ein weiter weg, aber hier muss man 20 Jahre im Voraus denken. Wenn wir uns dann 2045 denken, ach hätten wir doch nur damals unsern Arsch hoch bekommen, dann wird es zu spät sein

  • Die Leute hatten an die Gegenoffensive hohe Erwartungen, wahrscheinlich so hoch, das sie von Anfang an nicht erfüllbar gewesen waren.

    Hier nun von nicht erfüllten Erwartungen zu sprechen, ist aber eine schwere Untertreibung. Es ist vielmehr so, dass man scheinbar nicht mal die Minimalziele erreicht hat.

    Natürlich war das Zögern des Westens hier ein Nachteil. Dennoch hätte man aber mehr zustande bringen müssen. Im Süden ging zwar ein wenig was voran, aber dafür läuft man

    nun Gefahr, dass man im Norden eine Stadt verliert.

    Und angesichts dieses derzeitigen Status glaube ich nicht, dass dieses eine Nein von Scholz nun den x-Faktor ausmacht, warum es nicht läuft. (daher verstehe ich dessen Entscheidung aber erst Recht nicht) Im Übrigen hat ja auch der ukrainische Armeechef selbst eingeräumt, dass es nicht wie erhofft geklappt hat.

    Sicher muss man die Ukraine weiter unterstützen, aber so langsam kann man eben doch Zweifel bekommen, ob es etwas bewirken wird.

    Außerdem kommt man langsam an den Punkt, wo es klar wird, dass die militärischen Lieferungen nicht mehr die einzigen problematischen Anforderungen sind.

    Denn letztlich sind eben auch die personellen Ressourcen der Ukraine endlich. Und offensichtlich hat man jetzt schon Schwierigkeiten bei der Gewinnung von Nachschub.

    Wie sich das weiter entwickeln würde, wenn der Krieg noch 10 Jahre dauert, kann man sich denken. Irgendwann hat man dann eben die Ausrüstung, aber niemanden mehr, der sie

    bedienen kann.

    Im Grunde wird von den westlichen Medien als auch der Ukraine selbst so ein extremes Zerrbild präsentiert.

    Die Russen fallen wie die Fliegen und jeder russische Leichenberg wird ganz genau gezählt und frenetisch bejubelt. Von ukrainischen Verlusten hört man dagegen offiziell wenig.

    Da bekommt man immer nur kurze Eindrücke, wenn ukrainische Soldaten an der Front interviewt werden oder wenn es eine Doku über ukrainische Witwen gibt.

    Und daher würde ich schon stark befürchten, dass es eher die Ukraine ist, welche ausblutet, wenn es noch Jahre weiter geht.

    Auch dazu äußerte sich der ukrainische Armeechef und meinte, dass die Ausblutung der Russen das Ziel gewesen sei, aber man es eben nicht erreichen konnte aufgrund der großen

    Anzahl an Soldaten.

    Und die Hoffnung, dass die russische Armee aufgrund des Mangels an Ausrüstung zusammen bricht, hat man nun auch schon öfters gehört, aber so sieht es halt gerade auch nicht aus.

    Gebietsabtretungen wären sowohl für die Ukraine eine Form der Niederlage als auch für den Westen. Allerdings muss man sich vielleicht irgendwann fragen, ob man nicht etwas opfern muss,

    um etwas anderes zu schützen. Wenn die ukrainische Gesellschaft im Osten zerschellt, hat man auch nix gewonnen.

    Und die aktuellen Entwicklungen führen eben nicht dazu, sonderlich positiv in den weiteren Verlauf zu blicken.

    Mittel- bis langfristig muss Europa eigenständiger werden, das stimmt. Aber für den Moment ist man selbst noch auf die Hilfe und den möglichen Schutz einer Großmacht angewiesen und deshalb

    finde ich es gut, wenn man sich mit den USA abstimmt.

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    To those with short memories: Between 2014 and 2022, Ukraine held about 200 rounds of talks with Russia.

    During this period, 20 cease-fire agreements were reached, all of which were quickly violated by Russia. None of the 200 rounds of talks or the 20 ceasefires have prevented Putin from launching a brutal all-out invasion of Ukraine on February 24th, 2022. Those who argue that Ukraine should negotiate with Russia now are either uninformed or misled, or they side with Russia and want Putin to take a pause before an even larger aggression.

    We should not and will not fall into this trap.

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  • (S+) Ukrainischer Spezialkräfte-Kommandeur soll in Nord-Stream-Sprengung verwickelt sein
    Wer steckt hinter dem Angriff auf die Gasleitungen in der Ostsee? Eine internationale Recherche führt nun zu einem früheren ukrainischen Geheimdienstler,…
    www.spiegel.de
    Zitat

    Roman Tscherwynsky, 48, gehörte über viele Jahre Spezialeinheiten der ukrainischen Geheimdienste an....

    ...Nach gemeinsamen Recherchen des SPIEGEL und der »Washington Post« soll Tscherwynsky darüber hinaus maßgeblich an einem der spektakulärsten Sprengstoffanschläge der jüngeren Vergangenheit beteiligt gewesen sein. Offenbar ist er eine der zentralen Figuren hinter den Attacken auf die Nord-Stream-Pipelines. Er wird in Sicherheitskreisen als »Koordinator« dieser Angriffe beschrieben, zuständig für die Logistik des Sabotagekommandos.

    Die Anzeichen scheinen sich zu verdichten, das tatsächlich Ukrainische Kräfte hinter der Sprengung von Nord Stream stecken. Ich persönlich habe da auch einen Wandel durchgemacht und hatte zunächst Russland im Verdacht, weil ja "ausgerechnet" eine Röhre von Nord Stream 2 nicht gesprengt wurde.

    Aber vermutlich war es doch so, das die Ukrainer es waren. Im Aufwachen Podcast gab es in der letzten Folge eine interessante Strecke zu dem Thema, interviewt wurde Holger Stark von der Zeit, der das Thema intensiv recherchiert hat.

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    Irritierend finde ich, wie gelassen die Öffentlichkeit jenseits der Putin Fanboy Twitter Bubble das scheinbar so hinnimmt. Bei aller Solidarität für die Ukraine, aber einfach so ein wichtiges Stück kritischer Infrastruktur der Bundesrepublik Deutschland wegzusprengen ist schon ein starkes Stück. Erklärt aber evtl. auch den gebremsten Schaum mit dem die BuReg beim Thema Waffenlieferungen unterwegs ist bzw. war.

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  • Aus der Kategorie "Wir-machen-das-mit-den-Fähnchen":

    Reformen bei Bundeswehrbeschaffung: "Weitgehend gescheitert"
    Alle Maßnahmen, die die Beschaffung bei der Bundeswehr verbessern sollen, sind laut einer neuen Studie "weitgehend gescheitert". Das Sondervermögen hemme…
    www.tagesschau.de
    Zitat

    Alle Reformen, die die Beschaffung seit der vom Kanzler ausgerufenen "Zeitenwende" verbessern sollen, seien "weitgehend gescheitert". Darüber hinaus hätten die "Zeitenwende" und das enorme Geld, das dem Apparat damit zur Verfügung stehe, dazu geführt, dass Rüstungsindustrie, Bundeswehrbürokratie, Bundestag und Bundesregierung noch stärker verflochten seien, zum Nachteil der Steuerzahler.

    Ja gut, das konnte man ja auch echt nicht erahnen.

    "Der ideale Untertan totalitärer Herrschaft ist nicht der überzeugte Nazi oder engagierte Kommunist, sondern Menschen,für die der Unterschied zwischen Fakten und Fiktion,wahr und falsch, nicht länger existiert."

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  • Mit Krieg verdienen eine ganze Menge dubioser Leute einen Haufen Asche… war schon im zweiten Weltkrieg so und ist seitdem auch so geblieben…

    Also lasst uns weiter da Geld reinpumpen , ist doch ein super invest… ich glaub bei den Rüstungskonzernen haben sie inzwischen einen chronischen Kater, weil die aus dem feiern gar nicht mehr rauskommen…

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    alles Misslingen
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  • Mit Krieg verdienen eine ganze Menge dubioser Leute einen Haufen Asche… war schon im zweiten Weltkrieg so und ist seitdem auch so geblieben…

    Also lasst uns weiter da Geld reinpumpen , ist doch ein super invest… ich glaub bei den Rüstungskonzernen haben sie inzwischen einen chronischen Kater, weil die aus dem feiern gar nicht mehr rauskommen…

    Vielleicht bald nicht mehr. VP gefällt das. Mir nicht so.

    Zitat von n-tv.de

    Mahnende Worte aus den USA. Während eines Pressebriefings zur US-Finanzierung für die Ukraine sagt der Nationale Sicherheitsberater der Vereinigten Staaten, Jake Sullivan, laut einem Bericht der "Kyiv Post": "Mit jeder Woche, die verstreicht, wird es schwieriger, das zu finanzieren, was wir für notwendig halten, um der Ukraine die Instrumente und Kapazitäten zu geben, die sie braucht, um ihr Territorium zu verteidigen und weitere Fortschritte zu machen. Also für uns schließt sich das Fenster."

  • Vielleicht bald nicht mehr. VP gefällt das. Mir nicht so.

    Fällt die Unterstützung, fällt die Ukraine - so einfach ist das. Und dann müsste die Grenze zum Osten militärisch stark auf-& ausgerüstet werden - und das dauerhaft. Ob das langfristig günstiger wäre?

    Aber "Politik" und "langfristig" sind wohl keine Begriffe, die mit sich einher gehen.