Finde die sportartenübergreifenden Vergleiche unsinnig. Jeder Sport hat seine eigenen Herausforderungen und Belastungsgrenzen. Die körperlichen Anforderungen an einen Tennisspieler sind doch gänzlich andere als an einen Fußballspieler. Und selbst wenn es so wäre, dass in anderen Sportarten die Belastung noch höher ist: warum sollte man das im Fußball dann unnötig steigern? Man hat jetzt schon viel mehr Spiele als in der Vergangenheit, zudem ist der Sport wesentlich laufintensiver geworden im Vergleich zum Standfußball der Vergangenheit. Das sind immerhin noch Menschen die da rumlaufen und keine Automaten. Dazu kommt ja auch noch die mentale Belastung, sich auf jedes Spiel immer neu zu fokussieren und bei 100 % zu sein. Das hört sich jetzt vielleicht nach einem Luxusproblem der Mimosenfußballer an, aber auch hier: das sind Menschen mit Schwächen. Olli Kahn, der ja von der Einstellung und Fokussierung her immer ein Paradebeispiel war, hat da gute Sachen zu gesagt und auch berichtet, dass das bei ihm irgendwann zu einem Zusammenbruch geführt hat. Eine Verkleinerung der Spielerkader auf 19 Spieler würde meiner Meinung nach in erste Linie den Spielern schaden und ist angesichts der Belastung und Verletzungen unrealistisch.
Aber auch hier würde ich dann mal weiterdenken. Wer sagt denn, dass es bei einer Verkleinerung der Kader nicht zu einer wieder einkehrenden "Entschleunigung" der Athletik kommen würde, um die Belastungssteuerung entsprechend an die neuen Rahmenbedingungen anzupassen? Vor die Problematik wären dann ja alle Mannschaften gestellt.
Wenn man sich die Verletzungen heute ansieht, dann sind das im seltensten Fall Verletzungen durch direkte Gegnereinwirkung, sondern eher muskuläre Geschichten. Fahr die Intensivität zurück und schon hast Du eine neue Situation.