Hier könntest du dich irren. Je schwächer die Union abschneidet, desto stärker wird die FDP sein. Die Umfragen entwickeln sich immer diametral zueinander. Verweise in dem Zusammenhang auch gern auf die Wählerwanderungen.
Da halte ich das Potential aber für sehr begrenzt, denke dass auch eine gewisse Wanderung zu den Grünen stattfindet. Mehr als 7-8% bei der FDP würde mich sehr stark wundern.
Und angenommen dein Szenario tritt ein: CDU 28% und Grüne 20% -> Wieso sollten die Grünen als Juniorpartner in eine Regierung Laschet eintreten, wenn sie gleich zwei Optionen haben, selbst den Kanzler / die Kanzlerin zu stellen?
Ich vermute, dass sich die Grünen eher von ihren Steuerplänen verabschieden, um mit der FDP zusammenzugehen, als dass sie mit einer "Klimaschutz ja, aber die Wirtschaft..."-CDU eine Koalition bilden werden.
Man sollte nicht den Fehler machen und den aktuellen Machthunger der Grünen unterschätzen. Die stellen erstmals eine*n alleinigen Kanzlerkandidat*in nicht auf, um wie Westerwelle 2002 bissl für Spaß zu sorgen, sondern peilen das Kanzleramt mit vollem Ernst an. Wer weiß, ob die politischen Umstände jemals wieder so günstig sind wie in diesem Jahr.
Welche zwei Optionen hat man denn? GRR? Das hat @AlexSmith doch schon schön erklärt, die Linke hat vor allem in der Außenpolitik so eigne Ansichten, dass da keine Regierung 4 Jahre hält.
Ampel mit zwei Scheinriesen, die so tun als wäre man in den 80ern und man wäre eine gewichtige Partei in der politischen Landschaft?
Zudem können sich die Grünen nicht von ihren Steuerplänen verabschieden ohne auf fast alle anderen Programmpunkte zu verzichten, ansatzweise muss das auch finanziert werden.
Als Juniorpartner unter Laschet kann man davon ausgehen, dass man 4 Jahre eine stabile Regierung hat und man wird evtl. mehr Programmpunkte umsetzen können als bei GRR und Ampel.