[...] das bedeutet dann halt auch mal die Polizei aufstocken und den "Tätern" nachgehen bzw. solche Ausschreitungen auflösen. [...]
Grundsätzlich stimme ich Dir da sogar zu. Ist aber in meinen Augen utopisch.
Der Stern hatte 2018 eine Story über die Personalnot bei der Polizei. Der Spiegel hatte 2016 auf 110.000 fehlende Angestellte im öffentlichen Dienst hingeweisen
Hier werden seit Jahren durch Sparmaßnahmen in der Infrastruktur und bei Personal in Berufen, die dem Allgemeinwohl dienen sollen die Risse in der Gesellschaft immer größer. Das Thema betrifft ja nicht nur die Polizei sondern eben auch Pflegepersonal oder Lehrer. Diese Berufe sind so einfach nicht mehr interessant für Bewerber.
Das Problem ist nur woher willst Du denn jetzt das Geld nehmen, um die Berufe zumindest monetär attraktiv zu machen und selbst wenn Du es hast woher willst Du die geeigneten Leute nehmen? Guck Dir doch an was sie in Sachsen mit den Hilfssheriffs versucht haben. Legitimierte Bürgerwehr besetzt mit frustrierten besorgten Bürgern oder Typen, die es sonst nicht durch die Eignungstests schaffen. Ich bezweifele dass solche Leute die Nerven behalten in solchen Situationen wie an Silvester. Von der grundsätzlichen Eignung was das Thema "Machtausübung" angeht ganz zu schweigen.
Und selbst wenn Du jetzt Geld und genug Interessenten hast, um im nächsten Ausbildungsjahr das doppelte oder dreifache an Bewerbern auszubilden wird sich der Erfolg erst in einigen Jahren niederschlagen.
Das Dilemma wirst Du so schnell halt einfach nicht los und daher muss man vielleicht erstmal woanders ansetzen und dem "Feuer etwas vom Brennstoff entziehen". Und das geht im dem speziellen Fall eben nur, wenn man mit der "Kollektivstrafe" Verkaufsverbot in den nächsten Jahren den Zugang massiv erschwert. Dabei geht es ja nicht nur um die Vermeidung solcher Szenen mit marodierenden Horden wie in Berlin und anderswo und dem Schutz der Rettungskräfte.
Für ein Böllerverkaufsverbot mit der Alternative eines zentralen Feuerwerks sprechen ja wie Erzwolf, Adi und einige andere hier schon geschrieben haben noch andere Aspekte
- Schutz der Notaufnahmen vor Überlastung durch selbstzugefügte Verletzungen durch Feuerwerk (abgerissene Gliedmaßen etc.)
- Schutz von Tieren (Wild und eben auch Haustiere)
- Feinstaubbelastung
- Müllvermeidung
- weniger Brände
- [...]
Warum ein Böllerverbot so ein großes Problem sein soll, erschließt sich mir auch nicht. Klappt in anderen Ländern doch auch. Wenn es dann immer noch zu Problemen aufgrund von Importen kommt, kann die Polizei viel zielgerichteter vorgehen.
Umfragen zeigen ja, dass die Bevölkerung da eher dafür ist und nur die "Freiheit"-Schreier eben nur laut genug schreien und Teile der Politik nicht bereit ist etwas an dieser Freiheit zu ändern.
Wie
Ich sehe ziemlich schwarz (oder eher gelb), dass eine Regierung, an der die Partei der Freiheit und Eigenverantwortung beteiligt ist, sich auf Verschärfungen beim Waffen- oder Böllerrecht einigen kann.
schon richtig anmerkte. Die CDU wäre jetzt aus Prinzip dagegen und die FDP eben aus Gründen der Lobbyarbeit für Unternehmen wie Weco und Co.
Erinnert halt fatal an das Dilemma um das Tempolimit. Da klappt es in anderen Ländern auch:
Vernunft scheint hier jedenfalls dann nicht der Ratgeber zu sein.