Meine Meldung des Tages 2021

  • ... ist eine traurige Scheiß-Meldung wo man sich fragt: "WIE zur Hölle, kann denn DAS bitte passieren???" ...

    Alec Baldwin erschießt Kamerafrau

    R.I.P. Halyna Hutchins

    Um die Frage einmal zu beantworten, es gibt wohl leider mehrere Möglichkeiten. Zum einen könnte ein Objekt im Lauf festgesteckt haben, das den Gasdruck der Platzpatrone gestaut und diesen damit gesprengt haben könnte. Den Lauf zerreißt es, und Schrapnelle fliegen durch die Gegend. Bei Lee war der Gegenstand eine echte Patrone, die sich dadurch löste und ihn tötete.

    Zum anderen wir bei Filmsets wohl in manche Waffen eine Art Düse eingebaut, die zum einen das automatische Laden der nächsten Patrone, aber auch einen realistisch aussehenden Rückstoß ermöglicht Wenn diese Düse verstopft, kann es anscheinend auch zu dem oben beschriebenen Effekt kommen.

    Nimmt man dazu die Tatsache, dass Waffenreplikas in den USA nicht zu realistisch aussehen dürfen, läßt sich leicht nachvollziehen, dass man bei Dreharbeiten für einen realistischen Eindruck gerade bei Nahaufnahmen lieber auf echte Waffen mit Platzpatronen zurückgreift. Bei Nahaufnahmen dürften die Kameraleute natürlich auch eher näher an einer platzenden Waffe dran und damit besonders gefährdet sein.

    When I die and go to hell, hell will be a Brett Favre
    game, announced by the ESPN Sunday night crew,
    for all eternity. Paul Zimmerman

  • ... ist eine traurige Scheiß-Meldung wo man sich fragt: "WIE zur Hölle, kann denn DAS bitte passieren???" ...

    Alec Baldwin erschießt Kamerafrau

    R.I.P. Halyna Hutchins

    Es war wohl tatsächlich eine scharfe Patrone in der Waffe. Was die da auch nur annähernd zu suchen hat, kann man beim besten Willen nicht nachvollziehen.

    When I die and go to hell, hell will be a Brett Favre
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  • Deutschland... In a nutshell...

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    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

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    Da könnte ja jeder kommen...

    Wo kommen wir denn da hin?

    Das haben wir schon immer so gemacht.

    "Der ideale Untertan totalitärer Herrschaft ist nicht der überzeugte Nazi oder engagierte Kommunist, sondern Menschen,für die der Unterschied zwischen Fakten und Fiktion,wahr und falsch, nicht länger existiert."

    -Hannah Arendt-

  • BREXIT -> Keine direkte Arbeitserlaubnis für ausländische Fachkräfte -> Mangel an LKW-Fahrern -> Einbruch von Lieferketten -> Kläranlagen werden nicht mit notwendigen Chemikalien beliefert -> Abwässer dürfen nicht fertig geklärt in Flüsse und Meere entsorgt werden. Ende.

    Abwässer dürfen in Meer und Flüsse

  • EuGH-Urteil: Polen muss täglich eine Million Euro Zwangsgeld zahlen
    So lange die umstrittene Disziplinarkammer der polnischen Justiz existiert, muss das Land Strafe zahlen. Grund ist die Weigerung des Landes, höchstrichterliche…
    www.faz.net

    Preisfrage: Wieviel Euro wird der EuGH davon sehen?

    a) keinen

    b) null

    c) beides

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

  • 365 Mio im Jahr würde man nichtmal als Delle im polnischen Staatshaushalt erkennen. Nichtmal bei den Aufwendungen der EU in Polen würde es groß auffallen.

    Wenn das der Druck sein soll, der die Justizreform abschaffen soll, dann wären die PiS-Regierung gut beraten, kurz und laut rumzuheulen und es dann einfach solange zu bezahlen, bis sich keiner mehr dran erinnert, um es dann in 2 Jahren, bei erster Gelegenheit, im Hinterstübchen wegzuverhandeln.

    -----------------
    It is time for us to do what we have been doing and that time is every day.

  • Großbritannien senkt die Steuer auf Fassbier
    Um Pubs nach der Coronapandemie zu unterstützen, senkt die Regierung von Boris Johnson die Abgaben für gezapftes Bier und Cider. Finanzminister Sunak spricht…
    www.spiegel.de

    Desperation Time ;)

    "Der ideale Untertan totalitärer Herrschaft ist nicht der überzeugte Nazi oder engagierte Kommunist, sondern Menschen,für die der Unterschied zwischen Fakten und Fiktion,wahr und falsch, nicht länger existiert."

    -Hannah Arendt-

  • In Zukunft hoißt's nemme 'Mir könnet alles außer hochdeutsch'. In Zukunft semmr aus 'The Länd'.... :jeck:

    Aus Baden-Württemberg wird "The Länd"
    Baden-Württemberg hat eine neue Imagekampagne Warum das nicht immer eine gute Idee ist.
    www.sueddeutsche.de

    (Dachte, Schwaben wären sparsam, aber für so'n Dreck langt's Geld offensichtlich... ) :lol1

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

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    Auf den Punkt gebracht :thumbsup:

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

  • P*mm*landi.

    Ohne Worte :hinterha:

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  • Vor allem der englische Artikel davor. Da fragt man sich echt was das soll. :madness

    Die Idee dahinter ist, dass es für internationale Kunden und Touristen schwer ist 'Baden-Württemberg' auszusprechen, daher wollte man etwas, was leichter von den Lippen geht. Daher die englische Aussprache von Land und der Artikel. So wohl die Idee...

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

  • Die Idee dahinter ist, dass es für internationale Kunden und Touristen schwer ist 'Baden-Württemberg' auszusprechen, daher wollte man etwas, was leichter von den Lippen geht. Daher die englische Aussprache von Land und der Artikel. So wohl die Idee...

    Wäre dann nicht "The Ländle" besser gewesen? :paelzer:

  • Wäre dann nicht "The Ländle" besser gewesen? :paelzer:

    Jau. Aber wahrscheinlich wollte man es net zu 'schwäbisch'...

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

  • Unsere Memberin Fletcher Cox hatte bereits vor ein paar Jahren das Thema Internetmobbing angesprochen und hierbei das Beispiel des fränkischen Youtubers Drachenlord genannt.

    Zitat

    Vielleicht denken wenigstens ein paar Leute nach, bevor sie Leute angreifen. Nicht wenige machen das im Internet ja nur aus Gehässigkeit und/oder Spaß, denken keine Minute nach, dass da ein Mensch hinter steht.

    [...]

    Ähnliches gilt für die unsägliche Sache mit dem sogenannten Drachenlord. Als ich vor 2 Jahren mal 2-3 Videos gesehen habe musste ich auch mal schmunzeln, aber dann habe ich gesehen, was das für ein widerwärtiger Gesamtkomplex ist. Bei allen Fehlern die dieser Typ macht, ist es einfach abartig wie Leute es geradezu zelebrieren ihm das Leben zur Hölle zu machen. Ihm bei seinem Haus aufzulauern, Fehlalarme bei Rettungsdiensten auszulösen,... Das ist doch einfach krank. Aber diese meist 16-20 jährigen (manche sind aber auch weit über die 30...) Pickelnasen feiern sich aufs unfassbarste für ihren Sadismus ab. So wie es in Filterbubbles dann ist, bestärken die sich gegenseitig in ihrem Tun, fühlen sich auch noch im Recht. Wie krank können Leute sein? Ehrlich gesagt wundert es mich, dass der Drachenlord sich noch nicht von einer Brücke oder vor einen Zug geschmissen hat...

    Diese Geschichte nahm nun einen unfassbaren Lauf. Das Opfer Rainer Winkler wurde nach jahrelangem Martyrium zu zweijähriger Haft ohne Bewährung verurteilt. Der Blogger Sascha Lobo schreibt hierzu

    »Drachenlord«: Ein jahrelanges Martyrium in Deutschland – und niemand hält es auf
    Der YouTuber »Drachenlord« wird seit Jahren von einem Mob gequält, bedroht und belästigt. Nun hat er sich gewehrt und wurde zu einer Haftstrafe verurteilt. Ein…
    www.spiegel.de
  • In Zukunft hoißt's nemme 'Mir könnet alles außer hochdeutsch'. In Zukunft semmr aus 'The Länd'.... :jeck:

    https://www.sueddeutsche.de/politik/baden-…laend-1.5451420

    (Dachte, Schwaben wären sparsam, aber für so'n Dreck langt's Geld offensichtlich... ) :lol1

    Als ich das erste Schild gesehen habe, bin ich vor lachen fast in ein parkendes Auto gefahren. :jeck:

    Das ist nicht nur schlecht, das ist einfach nur peinlich

  • Unsere Memberin Fletcher Cox hatte bereits vor ein paar Jahren das Thema Internetmobbing angesprochen und hierbei das Beispiel des fränkischen Youtubers Drachenlord genannt.

    Diese Geschichte nahm nun einen unfassbaren Lauf. Das Opfer Rainer Winkler wurde nach jahrelangem Martyrium zu zweijähriger Haft ohne Bewährung verurteilt. Der Blogger Sascha Lobo schreibt hierzu

    https://www.spiegel.de/netzwelt/netzp…86-d85bea144928

    Die ganze Geschichte ist so unfassbar und absurd, das einem da fast schon die Worte fehlen.

    Man kann nur hoffen das in der nächsten Instanz ein einigermaßen fähiger Richter sitzt der diesen Schwachsinn einkassiert.

  • Die ganze Geschichte ist so unfassbar und absurd, das einem da fast schon die Worte fehlen.

    Man kann nur hoffen das in der nächsten Instanz ein einigermaßen fähiger Richter sitzt der diesen Schwachsinn einkassiert.

    Chief darf man da nach deiner fachlichen Expertise fragen? Wie kann eine Richterin das so urteilen und dann noch mit so einem Kommentar? Das macht einen doch „im Namen des Volkes“ mehr als wütend :angry

  • Ja, der Drachenlord ist das berühmt gewordene Beispiel für das "ein bischen biste aber auch selbst Schuld", was sich Mobbingopfer landauf und landab von Lehrern und Rektoren anhören müssen.

    Bei all seinem Talent, sich noch bei den sympathisierensten Leuten unbeliebt zu machen, bleibt es zum Schluss ein Versagen durch Bräsigkeit der Sicherheitsbehörden. Die lokale Polizei hatte irgendwann keinen Bock mehr und deshalb fand sie den Gedanken "wenn er halt aufhören würde" so toll. Weils der einfache Weg war.

    Und vielleicht hatten sie auf der Grundlage der bestehenden Gesetze nicht die Möglichkeiten, aber dann muss man eben die Grundlage neu schaffen. Da hat Lobo absolut Recht und in Bayern scheint es an anderer Stelle ja kein großes Problem zu sein, Gesetze passend zu machen.

    Die Richterin hat dann zum Schluss auch kein Interesse, das monumentale staatliche Versagen strafmildernd hinzuzuziehen. Aber vor allem hat man am Ende immernoch keinen Ansatz gefunden, wie man das andernorts und bei anderer Gelegenheit handhaben will. Hier macht der Rechtsstaat einen sehr schlechten Eindruck. Er scheint die ganze Situation nur in Bruchstücken wahrnehmen zu wollen und er hat scheinbar keine Möglichkeiten oder kein Interesse, mal "motivierend" auf seine Helfer einzuwirken und sie zu dem Handeln zu bringen, das nötig wäre.

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    It is time for us to do what we have been doing and that time is every day.

  • Ich hatte den Fall Drachenlord vor dem Artikel von Lobo nur bruchstückhaft zur Kenntnis genommen und war schlicht erschüttert als ich dann diese schreckliche Geschichte gelesen habe. Man muss mal klar sagen, dass es sich bei den Mobbern allesamt um vermeintlich erwachsene Menschen handelt und es ist schlicht unbegreiflich, dass diese nicht mal selbst auf die Idee kommen, dass das was Sie da tun unmenschlich, furchbar und schlicht inakzeptabel ist. Leider scheinen aber auch die zuständigen Institutionen unwillig. So hätte die Polizei bei den unangemeldeten Spontanzusammenkünften vor seinem Haus durchaus mal knallhart durchgreifen dürfen, dann wäre diese Art von Idiotentourismus sicherlich schnell vorbei gewesen.

    Von deutschen Amtsgerichten wiederum darf man schlicht nicht zuviel erwarten. Es sich einfach machen, keine Lust haben und sich nur in Ansätzen an bestehende Gesetze halten hat dort leider immer mal wieder Hochkonjunktur. Ich gehe aber davon aus, dass eine höhere Instanz dieses Urteil komplett kassieren wird, immerhin da ist mein Vertrauen in den Rechtsstaat noch da.

  • Ich gehe aber davon aus, dass eine höhere Instanz dieses Urteil komplett kassieren wird, immerhin da ist mein Vertrauen in den Rechtsstaat noch da.

    Das hoffe ich auch. Krass finde ich wiederum aber dass das Urteil von der Staatsanwaltschaft angefochten wird weil die Strafe zu gering wäre :dogeyes: .

  • Das hoffe ich auch. Krass finde ich wiederum aber dass das Urteil von der Staatsanwaltschaft angefochten wird weil die Strafe zu gering wäre :dogeyes: .

    Ja das ist auch hirnverbrannt. Ich vermute hier allerdings ein relativ einfaches Motiv, nämlich dass man sich am bundesweiten Interesse an dem Fall ein wenig berauscht hat. Viel besser macht es das aber nicht.

  • Chief darf man da nach deiner fachlichen Expertise fragen? Wie kann eine Richterin das so urteilen und dann noch mit so einem Kommentar? Das macht einen doch „im Namen des Volkes“ mehr als wütend :angry

    Ich kann zu dem Fall inhaltlich wenig sagen, weil mir die gesamte Thematik des "Drachenlords" bis zu dem verlinkten Artikel völlig unbekannt war.

    Die Spiegel-Kolumne von Sascha Lobo ist im Grunde völlig inhaltsleer - eine bloße Aneinanderreihung von Meinungen. Er scheint nicht mal vor Ort gewesen zu sein und weder von den ermittelten Fakten noch von den juristischen Grundlagen eine Ahnung zu haben. Aber wer braucht schon Ahnung, wenn er eine starke Meinung hat?

    Aus dem bei ihm verlinkten Artikel auf T-Online ist immerhin ansatzweise zu entnehmen, worum es offenbar ging. Zwei Artikel im Spiegel

    YouTuber »Drachenlord« zu zwei Jahren Haft verurteilt
    Seit Jahren verfolgen ihn seine Gegner im Netz, demonstrieren vor seinem Haus – dann attackierte er zwei Männer. Dafür muss der YouTuber »Drachenlord« jetzt…
    www.spiegel.de

    und in der NZZ :

    Fall «Drachenlord»: die Hilflosigkeit der Justiz bei Cybermobbing
    Ein junger Mann rastet nach jahrelangen Quälereien aus. Der Mob kommt ungeschoren davon.
    www.nzz.ch

    helfen noch etwas weiter.

    Wenn ich mal die dürren Faktenlage aus den Artikeln zusammenfasse, dann haben wir es mit einem intelligenzgeminderten Angeklagten mit narzisstischer Störung zu tun, der vorbestraft (7 Monate Freiheitsstrafe auf Bewährung) ist, weil er jemandem Pfefferspray ins Gesicht gesprüht hat. Ob er weitere Vorstrafen hat, ist nicht bekannt.

    Nun hat der Angeklagte - zumindest im weitesten Sinne provoziert, wobei die Details nicht mitgeteilt sind - bei verschiedenen Gelegenheiten einen oder zwei Medizinstudenten gestoßen, einem Mann eine Taschenlampe ins Gesicht gestoßen, einen weiteren mit einem Backsteinwurf am Arm getroffen, einem weiteren ins Gesicht geschlagen und dabei die Brille zerstört. Polizisten soll er auch noch beleidigt haben. Insgesamt gab es 7 Tatopfer. Mindestens teilweise muss er die Taten unter laufender Bewährung begangen haben.


    Was bedeutet das strafrechtlich?

    1. "Tatbestandlich" liegen mindestens vier Körperverletzungsdelikte ("einfache" [§ 223 StGB] bzw. "gefährliche" [§ 224 StGB] Körperverletzung) vor, einmal vermutlich kombiniert mit Sachbeschädigung (§ 303 StGB), zusätzlich noch Beleidigungsdelikte (§§ 185 ff. StGB).

    2. Es stellt sich die Frage nach einer Rechtfertigung (insbesondere der Körperverletzungsdelikte) wegen Notwehr (§ 32 StGB). Die Voraussetzungen lagen mutmaßlich nicht vor, sonst wäre er nicht verurteilt worden. Notwehr darf man nur üben gegen einen "gegenwärtigen, rechtswidrigen Angriff". Wenn man gerade aktuell nicht "angegriffen" wird, gibt es keine Notwehr.

    3. Anhaltspunkte für Schuldunfähigkeit ergeben sich nicht.

    4. Die Strafhöhe (Freiheitsstrafe von 2 Jahren) erscheint jedenfalls nicht absurd hoch, sondern nach den gesetzlichen Maßstäben moderat.

    Für (jede) tatmehrheitlich (§ 53 StGB) begangene Körperverletzung gibt es Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis zu 5 Jahren. Für gefährliche Körperverletzung gibt es im Normalfall Freiheitsstrafe von 6 Monaten bis zu 10 Jahren. Die in einem Fall tateinheitlich (§ 52 StGB) begangene Sachbeschädigung (§ 303 StGB) und die vermutlich tatmehrheitlich begangenen Beleidigungsdelikte kann man daneben weitgehend (aber eben auch nicht völlig) vernachlässigen. Es gibt einen "Mengenrabatt" (§§ 53, 54 StGB) in der Form, dass im Ergebnis die höchste Einzelstrafe erhöht wird, aber die Summe der Einzelstrafen nicht erreicht werden darf.

    Bei der Strafzumessung wird zu seinen Gunsten berücksichtigt, dass er provoziert wurde und die Tatopfer partiell "selbst schuld" sind. Auch seine psychiatrischen Defizite wirken sich zu seinen Gunsten aus. Aber andererseits wirkt sich zu seinen Lasten aus, dass er nicht nur (einschlägig) vorbestraft ist, sondern dass er die (gleichartigen) Taten mutmaßlich innerhalb der Bewährungszeit begangen hat. Sonderlich einsichtig in sein Fehlverhalten scheint er auch nicht gewesen zu sein. Und bei einem Backsteinwurf auf Menschen oder dem Schlag mit der Taschenlampe ins Gesicht hört der Spaß auf.

    5. Die Voraussetzungen einer Strafaussetzung zur Bewährung habe ich an anderer Stelle schon mal ausführlich dargelegt. In Kurzfassung: Eine Freiheitsstrafe von mehr als einem Jahr und maximal 2 Jahren kann zur Bewährung ausgesetzt werden, wenn (a) dem Täter eine positive Prognose gestellt werden kann (= er wird wahrscheinlich keine Straftaten mehr begehen) und (b) besondere Umstände vorliegen. Hier dürfte es schon an der positiven Prognose scheitern. Es spricht eigentlich alles dafür, dass er sich in vergleichbarer Situation wieder vergleichbar verhalten wird. Die Richterin hat wohl (aus strafrechtlicher Perspektive) versucht, ihm eine "goldene Brücke" zu bauen und ihn dazu zu bewegen, künftig nicht mehr als Youtuber tätig zu sein. Dann hätte sie ihm mit viel Bauchschmerzen vermutlich noch einmal Bewährung gegeben (nach dem Motto: Die Situation ist jetzt völlig anders.) Das wäre mehr als gnädig gewesen. Er wollte darauf nicht eingehen, wohl weil er mit Youtube gut verdient. Das kann man nachvollziehen, aber für die Frage der Bewährung ist das "tödlich".

    Fazit: Die Verurteilung, die Strafhöhe und die Nichtaussetzung der Strafe zur Bewährung sind nachvollziehbar. Natürlich kann man über Details immer streiten.

    Ein paar Anmerkungen:

    1. Es ist richtig, dass "Mobbing" an sich nicht unter Strafe steht, sondern immer nur Einzelaspekte (z. B. Beleidigung oder Körperverletzung oder Sachbeschädigung). Das ist einerseits unbefriedigend, aber andererseits hat für dieses Problem bislang nach meinem Kenntnisstand keiner eine gute Lösung. Denn strafrechtlich muss man die Tat im Gesetzestext möglichst klar und bestimmt definieren - und am Ende muss man jedes einzelne Merkmal auch nachweisen können. Deswegen sind komplexe Vorgänge so schwer strafrechtlich zu erfassen.

    2. Auch wenn es Nichtjuristen schwer fällt: Es ging in diesem Prozess im Kern ausschließlich um das (strafrechtlich relevante) Fehlverhalten des Angeklagten. Es mag sein, dass sich ihm gegenüber zahlreiche Personen auch falsch, rechtswidrig, möglicherweise sogar strafbar verhalten haben. Aber in diesem Prozess ging es nicht um die anderen, sondern um ihn. Fehlverhalten der anderen war höchstens insoweit relevant, als es für eine mögliche Notwehr oder für die Strafzumessung gegenüber diesem Angeklagten von Bedeutung war.

    3. Relativ absurd ist es, wenn in der Spiegel-Kolumne der Eindruck erweckt wird, hier seien eine Staatsanwältin und eine Richterin völlig ausgeflippt. Der Fall kommt überhaupt nur vor Gericht (Anklage), wenn die Staatsanwaltschaft nach Abschluss der Ermittlungen aufgrund eigener Beurteilung zu der Überzeugung gelangt, dass wahrscheinlich mit einer Verurteilung zu rechnen ist (hinreichender Tatverdacht). Häufig ist der Staatsanwalt, der bei Gericht auftritt, nicht einmal der gleiche, der auch die Anklageschrift verfasst hat. Wie dem T-Online-Artikel zu entnehmen ist, war die Richterin dem Angeklagten gegenüber aufgrund der Rahmenbedingungen noch milde gestimmt. Die (offenbar zu Lasten des Angeklagten) eingelegte Berufung zeigt, dass man hier durchaus auch eine höhere Strafe verhängen könnte. Staatsanwälte machen sich sich durch das Einlegen einer Berufung noch mehr Arbeit, als sie ohnehin schon haben. Das macht erfahrungsgemäß kein Staatsanwalt, wenn er mit dem Urteil des Gerichts halbwegs leben kann. Gerade in einem solchen Fall wird das vermutlich auch mit dem Vorgesetzten innerhalb der Staatsanwaltschaft abgesprochen sein. Die Berufungseinlegung der Staatsanwaltschaft spricht also dafür, dass nach deren Auffassung das Gericht deutlich zu günstig für den Angeklagten entschieden hat - beantragt hatte die Staatsanwaltschaft 2 Jahre und 6 Monate.

    Nebenbei: Sogar der Verteidiger hatte bis zu 2 Jahren (mit Bewährung) beantragt - und für "Bewährung" spricht hier von außen betrachtet erst einmal gar nichts.

    2 Mal editiert, zuletzt von Chief (2. November 2021 um 23:24)