Der Fall Uli Hoeness / Steuerhinterziehung

  • @Disa

    Egal was der Familienvater angibt, er gibt etwas an, das ist demzufolge für die Finanzämter überprüfbar.
    Auch wenn es sich um einen Geschäftsführer und Hauptgesellschafter einer GmbH handelt, steuerpflichtig für die Körperschafts- und Gewerbesteuer ist die GmbH, auch wenn ich natürlich verstehe was Du meinst.

  • Zumindest würde es die Gefahr verringern, dass Voreingenommenheit aufgrund der Herkunft der Kritiker eine Rolle spielt. Würdest du denn etwa ein gerechtes Urteil erwarten, wenn 12 Hartz-IV-Neonazis über einen schwarzen, jüdischen, homosexuellen Mulimullionär richten müssten?


    Ouch... Der Vergleich klemmt aber :eek:

  • Und es macht sehr wohl - auch und vor allem moralisch - einen Unterschied, ob ich mir € 87,- im Jahr erschwindele, weil ich mir damit evtl. einen Familienausflug o.ä. mehr leisten kann oder ob ich mir - um mal bei Disas Beispiel zu bleiben - € 75.000,- erschwindele, um mir etwa meinen dritten BMW in die Garage zu stellen.

    In der Masse mögen die Familienväter den Staat genau gleich oder sogar um eine höhere Summe bescheißen - aber jeder einzelne für einen mMn viel weniger verwerflichen Zweck als der ohnehin schon gut Betuchte.

    Die Frage nach dem hypothetischen Handeln des "einfachen" Familienvaters, wenn er denn auch so viel Kohle verdienen würde wie der reiche Unternehmer stellt sich zudem nicht, weil er es schlicht und einfach nicht tut :)

    Und ich traue grundsätzlich besser Verdienenden durchaus zu, dass sie in der Lage sind, aufgrund ihrer komfortablen Situation eben auch mal das Finanzamt nicht zu betrügen, eben weil sie es nicht nötig haben. Das mag nicht die Mehrheit sein, aber ich bin mir sicher, es gibt nicht wenige davon.

    Minnesota Vikings 2022:

    13-5 - one and done. Meh.

    4 Mal editiert, zuletzt von Johnny No89 (22. April 2013 um 23:48)

  • Und es macht sehr wohl - auch und vor allem moralisch - einen Unterschied, ob ich mir € 87,- im Jahr erschwindele, weil ich mir damit evtl. einen Familienausflug o.ä. mehr leisten kann oder ob ich mir - um mal bei Disas Beispiel zu bleiben - € 75.000,- erschwindele, um mir etwa meinen dritten BMW in die Garage zu stellen.

    In der Masse mögen die Familienväter den Staat genau gleich oder sogar um eine höhere Summe bescheißen - aber jeder einzelne für einen mMn viel weniger verwerflichen Zweck als der ohnehin schon gut Betuchte.

    Die Frage nach dem hypothetischen Handeln des "einfachen" Familienvaters, wenn er denn auch so viel Kohle verdienen würde wie der reiche Unternehmer stellt sich zudem nicht, weil er es schlicht und einfach nicht tut :)

    Und ich traue grundsätzlich besser Verdienenden durchaus zu, dass sie in der Lage sind, aufgrund ihrer komfortablen Situation eben auch mal das Finanzamt nicht zu betrügen, eben weil sie es nicht nötig haben. Das mag nicht die Mehrheit sein, aber ich bin mir sicher, es gibt nicht wenige davon.

    :bier:

  • Und es macht sehr wohl - auch und vor allem moralisch - einen Unterschied, ob ich mir € 87,- im Jahr erschwindele, weil ich mir damit evtl. einen Familienausflug o.ä. mehr leisten kann oder ob ich mir - um mal bei Disas Beispiel zu bleiben - € 75.000,- erschwindele, um mir etwa meinen dritten BMW in die Garage zu stellen.

    In der Masse mögen die Familienväter den Staat genau gleich oder sogar um eine höhere Summe bescheißen - aber jeder einzelne für einen mMn viel weniger verwerflichen Zweck als der ohnehin schon gut Betuchte.

    Also letztlich dann doch die Begründung - "die" haben sowieso schon genug. Abgesehen davon bei beiden Fällen ist das was man hinterher mit dem Geld macht nicht der ausschlagebende Faktor das man bescheißt. Man tut es einfach weil man der Meinung ist das man schon zu viel bezahlt.

  • Übrigens finde ich diesen Auszug aus einem Kommentar auf n-tv.de (ja ich weiß, der RTL-Nachrichtensender :tongue2: ) sehr zutreffend:

    Zitat

    Uli Hoeneß ist allein der FC Bayern München AG Rechenschaft schuldig. Wenn der Bayern-Vorstand Hoeneß weiter unterstützt, dann ist das allein seine Sache. Als moralische Instanz ist Hoeneß längst zurückgetreten. Ob er Bayern-Präsident bleibt oder nicht, geht außerhalb des Vereins niemand etwas an.


    So sieht es aus. Von daher fände ich es mehr als lächerlich, wenn das hier

    Zitat von Lobotommy

    Ich freu mich schon auf die Transparente der gegnerischen Fans!


    tatsächlich zutreffen sollte. Das eine hat mMn mit dem anderen nichts, aber auch gar nichts zu tun.

  • Und es macht sehr wohl - auch und vor allem moralisch - einen Unterschied, ob ich mir € 87,- im Jahr erschwindele, weil ich mir damit evtl. einen Familienausflug o.ä. mehr leisten kann oder ob ich mir - um mal bei Disas Beispiel zu bleiben - € 75.000,- erschwindele, um mir etwa meinen dritten BMW in die Garage zu stellen.

    Womit wir wieder bei dem Thema sind: Jeder rechtfertigt seine eigenen Sünden, aber wenn es der andere auch macht, geht das gar nicht.

    Ich finde es dabei schon bezeichnend, wie lockerflockig hier die kleinen Verstöße akzeptiert werden und da nirgends mal hinterfragt wird, wie Leute, die solche Gelegenheiten gar nicht haben (soziale Unterschicht), darüber denken könnten, dass die Mittelschicht bei einer Abrechnung hier, einer Steuererklärung da und bei etwas Schwarzarbeit dort beim Hausbau denkt.

    Das Argument, dass es hier nur um kleinere Summen geht, stimmt natürlich, wenn man das mit Hoeneß vergleicht. Aber an der Stelle möchte ich mal fragen, inwieweit die scheinbar so objektiven Argumente der Höhe der Summe oder des "es nicht nötig haben" nicht einfach vorgeschoben sind.

    Wenn man diese Kriterien nämlich wirklich ernst nähme, müssten die Mittel- und Oberschicht über vermeintlichen Missbrauch von Geldern in der Unterschicht locker hinweg sehen, da es die Leute nun offensichtlich viel "nötiger" haben, als der Mittelschicht-Häuslebauer oder der Ibiza-Villenbesitzer. Tun sie aber nicht. Das Gejammer ist seit Jahrzehnten groß ("Die Versaufen unser Geld!") und von Neid kann da wohl nicht ernsthaft die Rede sein. Mir fällts daher nicht leicht, der Mittelschicht eine höhere Moral zuzugestehen, wenn ich sehe, dass die Vergehen rechtfertigt werden, die zufälligerweise genau den Möglichkeiten entsprechen, die der eigene gesellschaftliche Status so mit sich bringt.


    Die Frage nach dem hypothetischen Handeln des "einfachen" Familienvaters, wenn er denn auch so viel Kohle verdienen würde wie der reiche Unternehmer stellt sich zudem nicht, weil er es schlicht und einfach nicht tut :)

    Doch, die stellt sich nämlich ganz gewaltig, weil hier ein moralischer Vorwurf konstruiert wird: "Die Reichen kriegen den Hals nicht voll." Dieser Vorwurf macht so doch nur Sinn wenn man so tut, als ob andere den Hals vollbekämen - z.B. die Mittelschicht, die aber leider nicht in der Situation ist. Hier wird unterstellt, dass die Moralität mit größerem Reichtum zunehmen müsste, weil die das doch nicht nötig haben. Dabei sehen wir doch gerade in diese Thread, dass Menschen aus der Mittelschicht doch auch betrügen, sobald sie die Möglichkeit haben und die Moralität eben nicht zunimmt, obwohl man einen besseren gesellschaftlichen Status erreicht hat.

    "I guess football has always been a barometer of the times: the takeover of Manchester United was a perfect manifestation of the unacceptable face of modern capitalism." - Jarvis Cocker.

    Einmal editiert, zuletzt von Derek Brown (23. April 2013 um 05:42)

  • Zitat

    Das Argument, dass es hier nur um kleinere Summen geht, stimmt natürlich, wenn man das mit Hoeneß vergleicht. Aber an der Stelle möchte ich mal fragen, inwieweit die scheinbar so objektiven Argumente der Höhe der Summe oder des "es nicht nötig haben" nicht einfach vorgeschoben sind.

    Wenn man diese Kriterien nämlich wirklich ernst nähme, müssten die Mittel- und Oberschicht über vermeintlichen Missbrauch von Geldern in der Unterschicht locker hinweg sehen, da es die Leute nun offensichtlich viel "nötiger" haben, als der Mittelschicht-Häuslebauer oder der Ibiza-Villenbesitzer. Tun sie aber nicht. Das Gejammer ist seit Jahrzehnten groß ("Die Versaufen unser Geld!") und von Neid kann da wohl nicht ernsthaft die Rede sein. Mir fällts daher nicht leicht, der Mittelschicht eine höhere Moral zuzugestehen, wenn ich sehe, dass die Vergehen rechtfertigt werden, die zufälligerweise genau den Möglichkeiten entsprechen, die der eigene gesellschaftliche Status so mit sich bringt.


    Jup so sieht es aus. Man kann das Argument so gar noch ne Nummer weiter drehen. Hoeneß kann sich ja hinstellen und sagen es gibt noch Leute die noch mehr Stuern hinterziehen war doch gar nicht so schlimm-.

    #FIREJOSEPH

  • Jup so sieht es aus. Man kann das Argument so gar noch ne Nummer weiter drehen. Hoeneß kann sich ja hinstellen und sagen es gibt noch Leute die noch mehr Stuern hinterziehen war doch gar nicht so schlimm-.

    Sorry aber jetzt wird es hier aber echt absurd. :nono:

  • Sorry aber jetzt wird es hier aber echt absurd. :nono:

    Wieso denn? So wird doch überall argumentiert, wenn Leute bei irgendwas erwischt werden: "Jaja, legal war das nicht, aber andere treiben es doch viel schlimmer." So rechtfertigten doch auch Mittelschichtler ihre Vergehen, wenn sie auf die oberen 10% zeigen und was die alles tun... und die können genauso gut auf das oberste Prozent und die wiederum auf das oberste Promill zeigen.

    "I guess football has always been a barometer of the times: the takeover of Manchester United was a perfect manifestation of the unacceptable face of modern capitalism." - Jarvis Cocker.

    Einmal editiert, zuletzt von Derek Brown (23. April 2013 um 10:14)

  • Also ist es für einen Mörder ok zu sagen
    " hey ich habe ja nur einen umgebracht. Die Nazis haben Millionen umgebracht"

  • Wieso denn? So wird doch überall argumentiert, wenn Leute bei irgendwas erwischt werden: "Jaja, legal war das nicht, aber andere treiben es doch viel schlimmer." So rechtfertigten doch auch Mittelschichtler ihre Vergehen, wenn sie auf die Oberen 10% zeigen und was die alles tun... und die können genauso gut auf das oberste Prozent und die wiederum auf das oberste Promill zeigen.

    Ab Warren Buffet wirds eng :jeck:

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • Also ist es für einen Mörder ok zu sagen
    " hey ich habe ja nur einen umgebracht. Die Nazis haben Millionen umgebracht"

    Das ist es natürlich nicht, das ist doch der Punkt. Die Mittelschicht billigt einem Hoeneß das Argument nicht zu, rechtfertigt sich aber selbst so.

    "I guess football has always been a barometer of the times: the takeover of Manchester United was a perfect manifestation of the unacceptable face of modern capitalism." - Jarvis Cocker.

  • Also ist es für einen Mörder ok zu sagen
    " hey ich habe ja nur einen umgebracht. Die Nazis haben Millionen umgebracht"

    Es mag Mörder geben die das so oder so ähnlich gegenüber sich selber rechtfertigen.

    schaun mer mal

  • Es mag Mörder geben die das so oder so ähnlich gegenüber sich selber rechtfertigen.

    ja, von diesem (vermurksten) Blickwinkel aus betrachtet stimmt das wohl ... Putin hat Tausende meiner Landsleute umgebracht, was sind da schon 3 Tote und ein Dutzend Krüppel in Boston ...

    wirklich erstaunlich wie hier teilweise versucht wird mit hanebüchenen Entschuldigungen und philosophisch angehauchten Verquerungen das Vergehen des Benannten in Schutz zu nehmen ...

    dennoch möchte ich natürlich das hohe Gut der Meinungsfreiheit niemals missen! :bier:



  • Doch, die stellt sich nämlich ganz gewaltig, weil hier ein moralischer Vorwurf konstruiert wird: "Die Reichen kriegen den Hals nicht voll." Dieser Vorwurf macht so doch nur Sinn wenn man so tut, als ob andere den Hals vollbekämen - z.B. die Mittelschicht, die aber leider nicht in der Situation ist. Hier wird unterstellt, dass die Moralität mit größerem Reichtum zunehmen müsste, weil die das doch nicht nötig haben. Dabei sehen wir doch gerade in diese Thread, dass Menschen aus der Mittelschicht doch auch betrügen, sobald sie die Möglichkeit haben und die Moralität eben nicht zunimmt, obwohl man einen besseren gesellschaftlichen Status erreicht hat.

    Ich verstehe worauf Du hinaus willst. Und Du hast Recht: Natürlich beurteilen wir immer subjektiv und vor dem Hintergrund unseres eigenen Inertialsystems. Und natürlich ist Moral immer mit dem kategorischen Imperativ verknüpft, auch wenn die wenigsten sich das eingestehen wollen und können.

    Aber mich stört immer noch diese - aus meiner Sicht - ekelhaft Relativierung größerer Vergehen mit dem Hinweis darauf, dass alle anderen ja nicht besser wären, daher nochmals meine Frage: Ist es also für eine moralische Bewertung vollkommen unerheblich, ob jemand 3 gr. Koks verbimmelt oder 3 Tonnen? Oder 3 Kinder vergewaltigt oder 30? Oder 3 Kaugummis klaut oder 30 Regale im Supermarkt leer räumt? Gibt es also wirklich eine negative Korrelation - der Ausführungen von oben folgend - zwischen moralischer Verwerflichkeit einer Tat sowie ihrer Schadenshöhe und der sich bietenden Gelegenheit, vor deren Hintergrund sie verübt wird? Also: Je größer die theoretisch mögliche Schadenshöhe, desto kleiner der moralische Schaden der durch die Umsetzung der Tat erzeugt wird.

    Dieser, meines Erachtens relativierenden, Sichtweise, dass der Familienenvater mit der geschönten Fahrtkostenabrechnung in der Steuererklärung genauso unmoralisch handelt wie ein Hoeness oder ein Zumwinkel, wohnt automatisch der implitzite - und für mich nicht haltbare - Vorwurf inne, der Familienvater würde in der Situation des Herrn Hoeness genauso reagieren. "Wenn Du jetzt Deine Fahrtkostenabrechnung schönst, dann hinterziehst Du auch geschmeidig lächelnd 7stellige Summen, sofern sich die Gelegenheit bietet." Diese Kausalität existiert schlicht nicht.

    "Players don't know how lucky they are, I think, to be in a place like Philly. I would've - if I could've kept playing a long time there, I would've played 'til the wheels fell off." - Chris Long

    Einmal editiert, zuletzt von datajunk (23. April 2013 um 10:41)

  • Gibt es eigentlich schon irgendwelche Inhalte darauf, was Ihm wirklich vorgeworfen wird? Spekulationen finde ich überall, aber keinen wirklichen Vorwurf.

    R.I.P J.Johnson

  • Dieser, meines Erachtens relativierenden, Sichtweise, dass der Familienenvater mit der geschönten Fahrtkostenabrechnung in der Steuererklärung genauso unmoralisch handelt wie ein Hoeness oder ein Zumwinkel, wohnt automatisch der implitzite - und für mich nicht haltbare - Vorwurf inne, der Familienvater würde in der Situation des Herrn Hoeness genauso reagieren. "Wenn Du jetzt Deine Fahrtkostenabrechnung schönst, dann hinterziehst Du auch geschmeidig lächelnd 7stellige Summen, sofern sich die Gelegenheit bietet." Diese Kausalität existiert schlicht nicht.

    Was meiner Einschätzung nach aber eher an dem drohenden Strafmaß als an höherer moralischer Integrität liegen dürfte.

    schaun mer mal

  • Dieser, meines Erachtens relativierenden, Sichtweise, dass der Familienenvater mit der geschönten Fahrtkostenabrechnung in der Steuererklärung genauso unmoralisch handelt wie ein Hoeness oder ein Zumwinkel, wohnt automatisch der implitzite - und für mich nicht haltbare - Vorwurf inne, der Familienvater würde in der Situation des Herrn Hoeness genauso reagieren. "Wenn Du jetzt Deine Fahrtkostenabrechnung schönst, dann hinterziehst Du auch geschmeidig lächelnd 7stellige Summen, sofern sich die Gelegenheit bietet." Diese Kausalität existiert schlicht nicht.

    Genauso wenig kannst du aber behaupten - das wird er mit Sicherheit nicht machen. Da ist die Theorie dann schon wahrscheinlicher das er das was er bisher gemacht hat, auch weiter machen würde - betrügen.

  • So jetzt mal ehrliche Antworten:

    Biis zu welcher Höhe ist Steuerhinterziehung ok und ab wann wird sie kriminell und warum ausgerechnet ab genau diesem Betrag?

    Um mal eine Bemessungsgröße zu nennen: Ab 1 Millionen hinterzogener Summe gehst Du ohne Bewährung in den Kahn. Begründung? Bitte beim BGH nachfragen.

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  • Genauso wenig kannst du aber behaupten - das wird er mit Sicherheit nicht machen.

    Das tue ich deswegen ja auch nicht.

    "Players don't know how lucky they are, I think, to be in a place like Philly. I would've - if I could've kept playing a long time there, I would've played 'til the wheels fell off." - Chris Long

  • So jetzt mal ehrliche Antworten:

    Biis zu welcher Höhe ist Steuerhinterziehung ok und ab wann wird sie kriminell und warum ausgerechnet ab genau diesem Betrag?


    Solche Diskussionen wie von Derek, dir und anderen führen doch zu nix.

    Wer was tun würde, wenn er mehr Geld hätte, das sind doch komplett hypothetische "Argumentationen". Irgendwo legt man nunmal Grenzen fest, sowohl gesetzliche als auch moralische.
    So könnte ich andersrum genauso sagen, dass das Existenzminimum in diesem Land von Menschen definiert wird, die niemals selbst davon tangiert werden. Vielleicht würden sie es ja höher taxieren, wenn sie selbst betroffen wären? Ich behaupte ganz einfach: Ja!

    Und nun?

    So kommen wir nicht weiter.

  • Also komme ich nochmal auf den Beginn zurück.
    Das Ankaufen(Steuergeld) von Kontodaten-CDs von einem(Hehler) der das Bankgeheimnis bricht wird nicht verurteilt, obwohl er mit Steuergelder(muß er die in seinem Wohnsitz eigentlich versteuern?) geschmiert wird?
    Hoeneß wird derzeit an den Pranger gestellt und nicht der jeweilige Finanzminister. Dann ist ja auch nichts dagegen zu sagen, wenn die jeweilige Bank gegen Entgeld innerdeutsch Daten weitergibt und besagter Familienvater dann Post vom Finanzamt bekommt -

    "Sehr geehrter Herr X,
    nach Auswertung ihrer Kontobewegung hatten sie im Jahr '11 50.000,00€ Ausgaben, ihre Nettoeinnahmen haben aber nur 34.000,00 €
    betragen. Da eine Überprüfung ihrer Schufa-Daten ergab, dass sie keinen Kredit aufgenommen haben, müssen sie somit 16.000,00 € nachversteuern. Hinzu kommen noch Strafzahlung und Verzinsung.

    Mit freundlichen Grüßen,

    ihr Finanzamt....."

    Um es mit Bilbos martialischem Beispiel zu verdeutlichen - der Staat begeht ein Mord um viele Mörder zur Selbstanzeige zu zwingen.
    Das Gesetz wird gebrochen um einen Gesetzesbruch nachzuweisen und alles um es aus finanzieller Sicht zu sehen. Das machen die Steuersünder genauso, sehen die Hinterziehung aus finanzieller Sicht.

    Lustig ist auch die Politik. Wäre es nicht schön, würden die fehlenden Hoeneß-Million doch ausreichen um den Schaden zu decken den Politiker in Sachen Steuergeld z.B. am Berliner Flughafen verursacht haben. Die werden nicht verurteilt, müssen nichtmal zurücktreten und werden auch weiterhin von Steuereinnahmen bezahlt.
    Das Gebelle, das Politiker jetzt loslassen möchte ich gerne in Zusammenhang sehen, indem sie zugeben im Jahr 2000 Flugreisen, Dienstfahrzeuge, etc privat genutzt zu haben. Da war doch mal was!:paelzer:

    Hoeneß hat sich selbst angezeigt und gut ist es.
    Er hat vor einigen Jahren ein Fehler gemacht und wußte nicht wie er da herauskommt. Jetzt hat er es getan und alles weiter unternimmt die Steuerfahndung. Basta!

    Die Sache mit der Straffreiheit bei Selbstanzeige finde ich gut. Was ist denn das Ziel, letztendlich alle fälligen Steuerbeträge zu erhalten. Wenn das Gesetz wegfällt wird kein reuiger Sünder alles offenlegen um nicht zu sagen nichts offenlegen. Der Staat wird noch mehr Arbeit haben im Ausland zu ermitteln.

    Und nochmal zum Ankauf der Steuerdaten. wer wird denn bestraft, wenn Steuer-Millionen dafür ausgegeben werden diese zu kaufen um dann festzustellen, Kontodaten sind darauf, aber nur von Deutschen die ihr Geld rechtmäßig versteuert haben.:paelzer: