Kindererziehung und das deutsche Schulsystem

  • Das ist der Plan für morgen ...

    Ich würde an deiner Stelle wahrscheinlich eine Nacht drüber schlafen bevor ich mich entscheide was zu tun ist. Deiner Tochter würde ich ggf einen Zettel mitgeben mit dem Hinweis, dass du als Vater diese Strafe nicht stattgegeben hast. Dann ist Weihnachten, derweil liegt der Ball beim Vertretungslehrer.

  • Das ist der Plan für morgen ...

    Viel Erfolg!
    Ich hatte die Situation schon und die Rektorin hatte das Fehlverhalten der Lehrerin verteidigt.

    Andere Situation.
    Mein Sohn ging auf die IGS und hatte in der 8. Klasse einen Durchhänger. Kämpfte sich aber zurück um zumindest den Realschlussabschluss zu erreichen.
    9. Klasse Halbjahr während des Elternabends erklärte die Klassenlehrerin, dass die Prüfung bestanden werden muss und nach Vorlage der Noten und der bestandenen Prüfung sie entscheidet, wer die 10. Klasse besuchen darf und wer abgehen muss. Im persönlichen Gespräch sagte sie mir, dass es sehr schlecht läuft für meinen Sohn.
    Er hätte sich zwar verbessert, aber es würde nicht reichen. Zum Glück entscheidet sie das nicht alleine, sonst hätte er sein Abitur wohl nicht geschafft.
    Für jeden Schwachmaten unter den Lehrer gibt es mindestens zwei, die mit Leib und Seele ihren Beruf lieben und die Kinder fördern.
    So ist jedenfalls mein Erfahrungswert.

    Einmal editiert, zuletzt von LuckySpike (23. Dezember 2022 um 13:32)

  • Die, nun ja, "Auflösung" will ich Euch nicht vorenthalten. Der betreffende Lehrer hatte sich heute krank gemeldet, natürlich. Da auch der Rektor nicht greifbar war, gab es nur ein paar Worte mit der Klassenlehrerin, die zwar Unverständnis äußerte, sich aber " nicht einmischen" wollte. Mal sehen, ob wir dann im nächsten Jahr noch die Energie haben, dass noch einmal aufzurollen.

    When I die and go to hell, hell will be a Brett Favre
    game, announced by the ESPN Sunday night crew,
    for all eternity. Paul Zimmerman

  • sie entscheidet, wer die 10. Klasse besuchen darf und wer abgehen muss.

    Du hast es ja schon selbst geschrieben, dass sie das nicht kann aber ich möchte echt mal wissen, wie die auf so einen Trichter kommt.

    Es ist in diesem Thread natürlich grundsätzlich schwer allgemeine Tipps für sowas zu geben, aber für NRW kann ich sagen, dass ein Schulwechsel i.d.R. sehr schwer ist.

    So wie du es beschreibst klingt das nach einer Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe. Ich bin da nicht im Detail drin, wie es mit der "Qualifikation" aussieht aber sowas hängt normalerweise nie an einer Entscheidung sondern ist an Noten gekoppelt.

    gab es nur ein paar Worte mit der Klassenlehrerin, die zwar Unverständnis äußerte, sich aber " nicht einmischen" wollte.

    Ich kann mir genau vorstellen wie die Klassenlehrerin sich fühlt. Wenn es Ärger mit Kollegen gibt, ist das immer super unangenehm, weil man auch weiß, dass man mit den Kollegen sehr wahrscheinlich noch lange zusammenarbeiten muss. Da will man ihn natürlich auch nicht öffentlich an die Wand nageln. Gerade bei Vertretungslehrkräften ist es innerhalb der Schule auch eher nicht an der Klassenleitung das Problem zu lösen.

    Aber ganz ehrlich: Für solche Fälle gibt es auch einen Elternrat innerhalb der Klasse oder im Zweifel auch einen Schulelternrat. Der Typ wird die "Methode" ja nicht zum ersten Mal angewandt haben. Da sollte dann die Rektorin auch schnell greifbar werden.

  • Die, nun ja, "Auflösung" will ich Euch nicht vorenthalten. Der betreffende Lehrer hatte sich heute krank gemeldet, natürlich. Da auch der Rektor nicht greifbar war, gab es nur ein paar Worte mit der Klassenlehrerin, die zwar Unverständnis äußerte, sich aber " nicht einmischen" wollte. Mal sehen, ob wir dann im nächsten Jahr noch die Energie haben, dass noch einmal aufzurollen.

    Läuft also alles wie man es erwarten würde. Tut mir sehr leid für euch, aber genießt erstmal so gut es geht die Feiertage. Das wichtigste ist eh dass deine Tochter weiß dass ihr auf ihrer Seite steht, was der Lehrer macht könnt ihr eh nicht beeinflussen, leider sind die falls verbeamtet ähnlich unantastbar wie Ludwig XIV

  • Du hast es ja schon selbst geschrieben, dass sie das nicht kann aber ich möchte echt mal wissen, wie die auf so einen Trichter kommt.


    Es ist in diesem Thread natürlich grundsätzlich schwer allgemeine Tipps für sowas zu geben, aber für NRW kann ich sagen, dass ein Schulwechsel i.d.R. sehr schwer ist.

    So wie du es beschreibst klingt das nach einer Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe. Ich bin da nicht im Detail drin, wie es mit der "Qualifikation" aussieht aber sowas hängt normalerweise nie an einer Entscheidung sondern ist an Noten gekoppelt.

    Das ist vorgelebte Autorität.
    Die Erfahrungen mit Lehrer und Lehrerinnen sind sehr unterschiedlich. In der Grundschule gab es nur eine Lehrerin, sie war der Grund 2 x die Rektorin aufzusuchen, und in der IGS (mit ausgegliedertem Gymnasialzweig) waren es dann schon einige mehr. Jetzt sind Situationen, wie #67 sie schildert in Nebenfächern auch vorgekommen, aber gerade als Klassenlehrerin in einer 9. Klasse sollte es so etwas nicht geben.
    Es ist ein wichtiger Schritt für den Schüler.
    Uns hat das jetzt nicht geschadet, da genügend Erfahrungswert und Wissen vorhanden ist, aber ich weiß nicht, wie die Entscheidung bei den Klassenkameraden aussah.
    Es ist ja letztendlich alles(für uns) gut verlaufen.

    Wir wohnen in Hessen.
    Um auch mal positive Erfahrungen zu erwähnen, und auch da gibt es genug Beispiele, die Empfehlung der Klassenlehrerin in der 4. Klasse meinen Sohn die IGS besuchen zu lassen und nicht das Gymnasium war damals richtig. Hier gab es in dieser Zeit nur G8 und das hätte er nicht geschafft. Für G9 an einem anderen Gymnasium hätte er einen sehr weiten Fahrweg gehabt.

  • Die, nun ja, "Auflösung" will ich Euch nicht vorenthalten. Der betreffende Lehrer hatte sich heute krank gemeldet, natürlich. Da auch der Rektor nicht greifbar war, gab es nur ein paar Worte mit der Klassenlehrerin, die zwar Unverständnis äußerte, sich aber " nicht einmischen" wollte. Mal sehen, ob wir dann im nächsten Jahr noch die Energie haben, dass noch einmal aufzurollen.

    Passt sehr gut zu dem Gesamtbild das ich von diesem Lehrer bekommen habe...

  • Ich finde es mindestens befremdlich, dass es dazu sogar diesen Vordruck schon gab :eek:

    Sind die blutigen Federn von Dolores Umbridge auch im Spiel?

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • Ich hätte als Elter da ja ein "nichtszutreffendes streichen" gelesen. Dann wäre die Strafarbeit auch nicht so umfangreich gewesen.

    Keep Pounding

  • Die, nun ja, "Auflösung" will ich Euch nicht vorenthalten. Der betreffende Lehrer hatte sich heute krank gemeldet, natürlich. Da auch der Rektor nicht greifbar war, gab es nur ein paar Worte mit der Klassenlehrerin, die zwar Unverständnis äußerte, sich aber " nicht einmischen" wollte. Mal sehen, ob wir dann im nächsten Jahr noch die Energie haben, dass noch einmal aufzurollen.

    Würde da nach den Ferien mal fragen, welchen pädagogischen Wert diese Strafarbeit hat und sollte das in Bayern passiert sein auch mal auf Art. 86 der BaySchO verweisen.

  • Würde da nach den Ferien mal fragen, welchen pädagogischen Wert diese Strafarbeit hat und sollte das in Bayern passiert sein auch mal auf Art. 86 der BaySchO verweisen.

    Insbesondere Absatz 1 Satz 2? :mrgreen:

    Minnesota Vikings 2022:

    13-5 - one and done. Meh.

  • Würde da nach den Ferien mal fragen, welchen pädagogischen Wert diese Strafarbeit hat und sollte das in Bayern passiert sein auch mal auf Art. 86 der BaySchO verweisen.

    Danke für den Hinweis, aber ich sehe ehrlich gesagt nicht, wo das hier weiter hilft? Was abgelaufen ist, dürfte ja unter (1) 1 fallen.

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  • Danke für den Hinweis, aber ich sehe ehrlich gesagt nicht, wo das hier weiter hilft? Was abgelaufen ist, dürfte ja unter (1) 1 fallen.

    Kann dir auch nur sagen wie das im Referendariat von unserem Seminarleiter ausgelegt wurde.

    Strafarbeiten an sich sind im Graubereich angesiedelt, deshalb spricht man eigentlich auch nur noch von Nacharbeiten und diese sollten eben nicht bestrafen sondern zum Ziel haben, dass der, durch die Störung/ Unaufmerksamkeit verpasste Stoff nachgeholt/ -gearbeitet wird.

  • Ich wollte das hier gern nochmal aufgreifen?

    Kennst du die Stundentafel der Schule?

    Epocheler Unterricht ist ein durchaus gängiges Modell und hat nicht zwingend etwas mit "Entfall" zu tun.

    Ansonsten kann ich dir aber natürlich nur zustimmen. Der Lehrermangel ist real und das auch nicht nur an Grund- und Gesamtschulen sondern auch an Gymnasien.

    In drei Jahren greift hier der neue G9 Jahrgang und es zeichnet sich nicht ab, dass wir bis dahin viele neue KollegInnen haben. Der Mangel wird sich auf absehbare Zeit nicht auflösen.

    Ein zentrales Problem dabei ist auch der Respekt bzw. die Wertschätzung: Damit meine ich explizit nicht die Eltern, sondern das Ministerium... Statt die Probleme wirklich anzugehen wird mal wieder Flickschusterei betrieben. Die "Maßnahmen" zur Bekämpfung des Lehrermangels sind einfach nur respektlos und vollkommen an der Realität vorbei. Ich würde vllt auch sagen, dass sie schlicht dumm sind.

    Wenn man den Lehrermangel nachhaltig verbessern möchte, wüsste ich eine ganz effektive Maßnahme: Stattet die Schulen endlich vernünftig aus. Es interessiert mich nicht ob ich bei der nächsten Runde 50 Euro mehr bekomme. Wegen mir könnte man sogar sagen, dass man eine Lohnrunde ausfallen lassen könnte, wenn man dafür garantiert, dass das komplette Geld dafür in die Ausstattung der Schulen fließt. Wird nicht passieren, wäre aber schön.

  • MMn sollte eher der Umgang damit gelernt werden, also effektiv auch in Schule und Erziehung.

    Da gab es einen wichtigen Ansatz von Ba-Wü Landesvater Kretschmann bei SWR1 Leute diese Woche. In Zukunft müsse man den Lehrplan ganz anders gestalten - Dinge wie Rechtschreibung und Fremdsprachen wären nicht mehr so relevant, weil man das in Zukunft über AI und ähnliches regeln könne, während es für die Jugend immer wichtiger wird, Deep Fakes und ähnliches zu erkennen.

    Finde, da hat er Recht.

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

  • Da gab es einen wichtigen Ansatz von Ba-Wü Landesvater Kretschmann bei SWR1 Leute diese Woche. In Zukunft müsse man den Lehrplan ganz anders gestalten - Dinge wie Rechtschreibung und Fremdsprachen wären nicht mehr so relevant, weil man das in Zukunft über AI und ähnliches regeln könne, während es für die Jugend immer wichtiger wird, Deep Fakes und ähnliches zu erkennen.

    Finde, da hat er Recht.

    Während ich die Schlussfolgerung teile, fielen mir genug andere Themen ein, die ich noch vor Rechtschreibung und Fremdsprachen reduzieren würde.

    Formerly known as Bengals

  • Während ich die Schlussfolgerung teile, fielen mir genug andere Themen ein, die ich noch vor Rechtschreibung und Fremdsprachen reduzieren würde.

    Nicht, wenn du ein Land regierst, das damit wirbt, "alles außer hochdeutsch" zu können. ;)

  • Da gab es einen wichtigen Ansatz von Ba-Wü Landesvater Kretschmann bei SWR1 Leute diese Woche. In Zukunft müsse man den Lehrplan ganz anders gestalten - Dinge wie Rechtschreibung und Fremdsprachen wären nicht mehr so relevant, weil man das in Zukunft über AI und ähnliches regeln könne, während es für die Jugend immer wichtiger wird, Deep Fakes und ähnliches zu erkennen.

    Finde, da hat er Recht.

    Gerade Fremdsprachen halte ich eigentlich für wichtiger denn je. Ohne Englischkenntnisse geht heute doch nichts mehr. Sowohl in den meisten Jobs als auch bei Reisen sind Englischkenntnisse von unschätzbarem Wert.

    Bei Religion, Bildender Kunst, Musik u.ä. könnte man meiner Meinung nach viel eher darüber nachdenken diese zu unbenoteten Wahlfächern zu machen. Dagegen sollte man überlegen, ob man ab der 5. Klasse Informatik unterrichtet. Ohne IT-Kenntnisse wird es in Zukunft nicht mehr gehen.

  • Gerade Fremdsprachen halte ich eigentlich für wichtiger denn je. Ohne Englischkenntnisse geht heute doch nichts mehr. Sowohl in den meisten Jobs als auch bei Reisen sind Englischkenntnisse von unschätzbarem Wert.

    Bei Religion, Bildender Kunst, Musik u.ä. könnte man meiner Meinung nach viel eher darüber nachdenken diese zu unbenoteten Wahlfächern zu machen. Dagegen sollte man überlegen, ob man ab der 5. Klasse Informatik unterrichtet. Ohne IT-Kenntnisse wird es in Zukunft nicht mehr gehen.

    Nach der Logik, dass KI das ganze übernimmt, könnte man auch Matheunterricht abschaffen/einschränken. Gibt ja da auch genügend tools, die das übernehmen.

    Religion weniger dogmatisch und eher als ein umbenanntes Überblicksfach (Philosophie) fände ich sinnvoll. Ein Fach, in dem alle SuS etwas über "alle" Religionen lernen.

    IT Unterricht ist sehr sinnvoll. Da ist aber einfach das Problem der Umsetzung. Es hakt, was die IT angeht, schon jetzt bzw. immernoch an allen Schulen. Sowohl was Infrastruktur angeht, als auch was das Personal angeht.

    Ich vertrete eigentlich immer noch die Meinung, dass nicht der Fächerkanon das Problem ist, sondern vielmehr die Inhalte bzw. die Lehrpläne.

  • Religion weniger dogmatisch und eher als ein umbenanntes Überblicksfach (Philosophie) fände ich sinnvoll. Ein Fach, in dem alle SuS etwas über "alle" Religionen lernen.

    Das gibt es schon. Nennt sich (in Hessen jedenfalls) Ethik und ist zwar leider opt-in, aber ansonsten ein sehr gutes und sinnvolles Fach.

  • Gerade Fremdsprachen halte ich eigentlich für wichtiger denn je. Ohne Englischkenntnisse geht heute doch nichts mehr. Sowohl in den meisten Jobs als auch bei Reisen sind Englischkenntnisse von unschätzbarem Wert.

    Bei Religion, Bildender Kunst, Musik u.ä. könnte man meiner Meinung nach viel eher darüber nachdenken diese zu unbenoteten Wahlfächern zu machen. Dagegen sollte man überlegen, ob man ab der 5. Klasse Informatik unterrichtet. Ohne IT-Kenntnisse wird es in Zukunft nicht mehr gehen.

    Korrekterweise ging es um die zweite Fremdsprache, die z.B. im Gymnasium Plficht ist. Die Diskussion kaum auf, weil es in Ba-Wü seit Monaten heftige Diskussionen um die Rückkehr zu G9 geht, also das 9-jährige Gymnasium, nachdem man die letzten Jahre zu G8, also 8 Jahre umgestellt hatte, dadurch aber die Lernpläne so überfrachtet war, dass Schüler und Eltern heftig dagegen protestierten und u.a. Unterschriften dagegen sammelten.

    Und deswegen kam es eben zur Sprache, dass man die Lehrpläne auch entschlacken müsste und eben gegebenenfalls verändern.

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    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

  • Korrekterweise ging es um die zweite Fremdsprache, die z.B. im Gymnasium Plficht ist. Die Diskussion kaum auf, weil es in Ba-Wü seit Monaten heftige Diskussionen um die Rückkehr zu G9 geht, also das 9-jährige Gymnasium, nachdem man die letzten Jahre zu G8, also 8 Jahre umgestellt hatte, dadurch aber die Lernpläne so überfrachtet war, dass Schüler und Eltern heftig dagegen protestierten und u.a. Unterschriften dagegen sammelten.

    Und deswegen kam es eben zur Sprache, dass man die Lehrpläne auch entschlacken müsste und eben gegebenenfalls verändern.

    Das finde ich ja interessant. Ich würde mal vermuten, dass aus der selben Ecke öfter die Kritik kommt, dass das Abi immer weniger wert ist weil man es viel zu leicht bekommt.

    Da würde ich jetzt als erstes mal da ansetzen, dass die Umstellung auf G8 Blödsinn ist. Bevor man da die Lehrpläne zusammenkürzt um das aufrecht erhalten zu können, sollte man vllt einfach zu G9 zurückkehren, was viele andere Bundesländer auch schon verstanden haben.

  • Da würde ich jetzt als erstes mal da ansetzen, dass die Umstellung auf G8 Blödsinn ist. Bevor man da die Lehrpläne zusammenkürzt um das aufrecht erhalten zu können, sollte man vllt einfach zu G9 zurückkehren, was viele andere Bundesländer auch schon verstanden haben.

    Die Rückkehr zu G9 wird wohl kommen (gehört aber eher in den Landespolitik Thread), die Frage ist nur noch wie schnell kommt die Umstellung. Das andere allerdings, die Umstellung der Lehrpläne ist ein Thema, welches wohl noch weiter in der Zukunft liegt, aber aufgrund der ständig veränderten Anforderungen in meinen Augen unausweichlich ist.

    (Die Edit fügt noch hinzu, dass man die Umstellung auf G8 hauptsächlich damit begründet hat, dass man die Schüler früher in Richtung Arbeitsleben bringen wollte, das ging aber nicht so wirklich auf).

    Da hat man viel zu lange in Deutschland geschlafen, Informatik war schon zu meiner Schulzeit (und das war bis Anfang der 90er) ein aufkommendes Feld und wird immernoch viel zu stiefmütterlich behandelt.

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

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    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

  • Die Rückkehr zu G9 wird wohl kommen (gehört aber eher in den Landespolitik Thread), die Frage ist nur noch wie schnell kommt die Umstellung. Das andere allerdings, die Umstellung der Lehrpläne ist ein Thema, welches wohl noch weiter in der Zukunft liegt, aber aufgrund der ständig veränderten Anforderungen in meinen Augen unausweichlich ist.

    (Die Edit fügt noch hinzu, dass man die Umstellung auf G8 hauptsächlich damit begründet hat, dass man die Schüler früher in Richtung Arbeitsleben bringen wollte, das ging aber nicht so wirklich auf).

    Da hat man viel zu lange in Deutschland geschlafen, Informatik war schon zu meiner Schulzeit (und das war bis Anfang der 90er) ein aufkommendes Feld und wird immernoch viel zu stiefmütterlich behandelt.

    Du hast Recht, man könnte es auch in den Schulsystems Thread verschieben. Mir ist das gleich.

    Der Anlass mag länderspezifisch sein, die meisten Themen sind aus meiner Sicht aber wenigstens länderübergreifend als bundesweit zu diskutieren.

    Was die Umstellung der Lehrpläne angeht, kann ich aus NRW berichten, dass wir in den letzten Jahren zwei Umstellungen der Lehrpläne bekommen haben. Die eine resultiert aus der Rückkehr von G8 auf G9 und die andere aus der Einführung von bundeseinheitlichen Prüfungen in den Naturwissenschaften für das Abitur 2025. In diesem Zusammenhang fällt immer relativ klar auf wie viel Geschmackssache solche Veränderungen sind, da es ja immer auch darauf ankommt ob man sich für ein Thema interessiert. Das gilt für Schüler genau wie für Lehrer.

    Was Informatik angeht: Absolute Zustimmung. Der Hauptpunkt dafür ist auch eben immernoch, dass es dafür einfach zu wenig Personal gibt.

    Und wenn wir genug Personal hätten, gäbe es dann eben immer noch das Problem der fehlenden Infrastruktur.

    Das sind allerdings auch nur die Hauptprobleme. Dazu kommen noch viele weitere Probleme, wobei die eher mit dem Aspekt Digitalisierung und weniger dem konkreten Fach Informatik zusammenhängt.

  • Was Informatik angeht: Absolute Zustimmung. Der Hauptpunkt dafür ist auch eben immernoch, dass es dafür einfach zu wenig Personal gibt.

    Und wenn wir genug Personal hätten, gäbe es dann eben immer noch das Problem der fehlenden Infrastruktur.

    Das sind allerdings auch nur die Hauptprobleme. Dazu kommen noch viele weitere Probleme, wobei die eher mit dem Aspekt Digitalisierung und weniger dem konkreten Fach Informatik zusammenhängt.

    Den ersten Punkt bezüglich des fehlenden Personals kann ich nachvollziehen. Der zweite Punkt bezüglich fehlender Infrastruktur ist mit dagegen nicht klar. Was meinst du denn damit?

    Ich mein, man kann Informatik theoretisch auch auf alten 3x86ern unterrichten.

    Man benötigt ja eigentlich nur ein System, dass eine einstiegsprogrammier Sprache wie basic unterstützt.

  • Man benötigt ja eigentlich nur ein System, dass eine einstiegsprogrammier Sprache wie basic unterstützt.

    Vorsicht, programmieren ist nicht gleich Informatik. Genauso wenig wie 10 Finger schreiben oder der Umgang MS Office, was hier viel zu lange in IT auf dem Lehrplan steht. Sicher wäre es wünschenswert, wenn auch programmiert wird, und generell praktisch an Rechnern gearbeitet wird, aber Informatik kann auch einfach die Funktionsweise eines Rechners erklären, das geht sogar ganz ohne Hardware, wenn es sein muss.

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  • Ach was. Primitiv rekursive Funktionen, Ackermannfunktion, Berechenbarkeitstheorie. Dann dürfen die Bälger auch nach acht Jahren raus. :mrgreen: