Meine Meldung des Tages 2019

  • Man kann das auch ruhig kritisieren, auch wenn es nur eine unbedeutende Grußnote ist. Die Kritik, die geäußert wird, ist aber nicht sachlich, weil sie auch wiederholt in Kontext mit Steinmeiers Aussagen zu Trump gebracht wird, um dann den moralischen Zeigefinger zu erheben und sich zu empören, vor allem aus der konservativen Ecke.

    Ich weiss nicht von welcher vorherigen Steinmeier-Trump-Kritik du redest, von mir wurde Steinmeier jetzt das erste Mal kritisiert. In meiner "bubble" ist auch vorher keine konservative Steinmeier-Kritik angekommen, soo breit kann sie also nicht gefahren worden sein.
    Wenn der irgendwann über Trump geschimpft hat, weil man sich in Dtl. mit nix beliebter macht, dann kann das schon kritisiert worden sein, mit einiger Wahrscheinlichkeit sogar zurecht. Aber ich habs halt nicht mitbekommen und hab jetzt als erstes den Verdacht, du hast ein zu monolithisches Bild von Konservativen, wo irgendwann mal Etwas gesagt wurde, was dann aber nicht gleich "Parteilinie" für jeden sein muss.

    Warum sollte er sich auf Twitter denn nicht so äußern, wie er will? Wenn es schon Debatten darüber gibt, ob das Blocken von anderen Accounts verfassungskonform ist, soll doch jeder Politiker auch seine Meinung äußern. Jeder blamiert sich so gut, wie er kann und will. Die Quittung gibt es ja dann in der realen Welt, so zumindest meine kleine Hoffnung.

    Kann er ja wirklich auch machen. Mein Beitrag zielte auch eher auf diese Entwicklung ab, bei der sich immer mehr Politiker dieser Verschwörungstheorien bedienen. Bei der CDU warens kürzlich die "Google-Bots", wenn sich echte Menschen begründet über die Urheberrechtsreform aufregen. Und hier sollen es jetzt "willfährige Gesellen" sein, die nicht aus nachvollziehbaren Gründen zu ihrer Entscheidung kommen und die auch nicht äußern können wann sie wollen.
    Ich bin jederzeit bereit die Iran-Deal-Diskusion aufzumachen. Besser gestern als heute einstampfen diese "Bankrotterklärung" zum Geldverdienen. Da käme mir jede Kampagne recht, man sollte noch viel mehr anleiern.

    Da sollen diese willfährigen Gesellen direkt nochmal ihre Köpfe zusammenstecken und sich ne Kampagne ausdenken für den nächsten Zeitpunkt bei dem "Palästina" wieder wegen irgendwas durch die Medien spaziert. Ne schöne Kampagne dafür wie wir die palästinensischen Behörden nicht mehr mit Geldern ausstatten sollten, weil die davon "Märtyrerrenten" bezahlen. Ich krieg das Thema nicht auf die Tagesordnung, darf aber jeden Monat schön mitbezahlen für die Subventionierung von irgendwelchen Terroristen. Da wär ich wirklich sehr dankbar für irgendeinen günstigen Wind in den Segeln und von links wird niemand pusten (außer [inzwischen ausgebürgerter?] Volker Beck). Herr Reichelt übernehmen sie, ich trete sogar mein monatliches Gehalt der Großindustrie für meine kapitalistische Propaganda an sie ab.

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    It is time for us to do what we have been doing and that time is every day.

  • Ich weiss nicht von welcher vorherigen Steinmeier-Trump-Kritik du redest, von mir wurde Steinmeier jetzt das erste Mal kritisiert. In meiner "bubble" ist auch vorher keine konservative Steinmeier-Kritik angekommen, soo breit kann sie also nicht gefahren worden sein.
    Wenn der irgendwann über Trump geschimpft hat, weil man sich in Dtl. mit nix beliebter macht, dann kann das schon kritisiert worden sein, mit einiger Wahrscheinlichkeit sogar zurecht. Aber ich habs halt nicht mitbekommen und hab jetzt als erstes den Verdacht, du hast ein zu monolithisches Bild von Konservativen, wo irgendwann mal Etwas gesagt wurde, was dann aber nicht gleich "Parteilinie" für jeden sein muss.

    Dann reden wir aneinander vorbei. Stegner hat die Springer-Medien kritisiert. Bild und Welt haben tagelang versucht, sich gegenseitig mit immer neuen (Gast-)Kommentaren in der Empörung zu übertreffen. Aber selbst Broder und der Pfarrer, der Steinmeier deswegen vom Kirchentag ausladen möchte, kommt nicht gegen den Zentralrat-der-Juden-Joker ran, den die Bild sofort gespielt hat.

    Kann er ja wirklich auch machen. Mein Beitrag zielte auch eher auf diese Entwicklung ab, bei der sich immer mehr Politiker dieser Verschwörungstheorien bedienen. Bei der CDU warens kürzlich die "Google-Bots", wenn sich echte Menschen begründet über die Urheberrechtsreform aufregen. Und hier sollen es jetzt "willfährige Gesellen" sein, die nicht aus nachvollziehbaren Gründen zu ihrer Entscheidung kommen und die auch nicht äußern können wann sie wollen.
    Ich bin jederzeit bereit die Iran-Deal-Diskusion aufzumachen. Besser gestern als heute einstampfen diese "Bankrotterklärung" zum Geldverdienen. Da käme mir jede Kampagne recht, man sollte noch viel mehr anleiern.

    Es ist doch keine Verschwörungstheorie. Unter Reichelt ist die Springer-Presse ganz auf Trump-Linie, dazu noch das Verhältnis zu Israel. Und es wird doch schon immer jede Möglichkeit genutzt, gezielt Stimmung zu machen, selbst mit solchen Nichtigkeiten.
    Was für eine Entscheidung wurde denn getroffen? Dass man den Iran blöd findet? Ja, nichts Neues. Aber wozu macht man jetzt urplötzlich so einen Staatsakt draus, weil der Bundespräsident eine diplomatische Tradition fortsetzt? Das ist doch kein Zufall. Man nutzt diese Gelegenheit, die mit dem Grundproblem Iran überhaupt nichts zu tun hat, zum Agenda-Setting, allerdings auf eine mMn recht fragwürdige Art und Weise. Das prangert Stegner an. Ich finde es nachvollziehbar.

    Da sollen diese willfährigen Gesellen direkt nochmal ihre Köpfe zusammenstecken und sich ne Kampagne ausdenken für den nächsten Zeitpunkt bei dem "Palästina" wieder wegen irgendwas durch die Medien spaziert. Ne schöne Kampagne dafür wie wir die palästinensischen Behörden nicht mehr mit Geldern ausstatten sollten, weil die davon "Märtyrerrenten" bezahlen. Ich krieg das Thema nicht auf die Tagesordnung, darf aber jeden Monat schön mitbezahlen für die Subventionierung von irgendwelchen Terroristen. Da wär ich wirklich sehr dankbar für irgendeinen günstigen Wind in den Segeln und von links wird niemand pusten (außer [inzwischen ausgebürgerter?] Volker Beck). Herr Reichelt übernehmen sie, ich trete sogar mein monatliches Gehalt der Großindustrie für meine kapitalistische Propaganda an sie ab.

    Mit Fake-Account irgendwelche Anti-Israel-Aktionen einer Antifa auf indymedia ankündigen, die Ankündigung wieder löschen und den Screenshot an Bild, Focus und Co. schicken. Hat ja letztens wieder mit #BlasebalgLeaks super funktioniert.

    Beverly Hills 90210, Cleveland Browns 3

  • Da ich ein paar Tage nicht im Forum war, kommt meine Antwort zur "Raser-Problematik" etwas verspätet. Beim Verständnis dieser Entscheidungen sind leider diverse Themen auseinander zu halten, was in der Berichterstattung oft nicht klar wird:

    A. materielles Recht
    1. Systematik der Tötungsdelikte:
    Wenn ein (geborener) Mensch durch einen anderen zu Tode kommt, kommen nach unserem Strafgesetzbuch (StGB) insbesondere folgende Delikte in Betracht: Mord (§ 211), Totschlag (§212, ggf. minder schwerer Fall, § 213), Tötung auf Verlangen (§ 216), fahrlässige Tötung (§ 222), Körperverletzung mit Todesfolge (§ 227) und Beteiligung an einer Schlägerei (§ 231). Wenn wir mal die eher seltenen Spezialfälle weglassen, dann bleiben Mord, Totschlag und fahrlässige Tötung übrig. Neuerdings gibt es auch noch eine Spezialvorschrift für Raser (§ 315d StGB), aber die ist auf viele der diskutierten Fälle noch nicht anwendbar, weil sie erst vor dem Hintergrund der Raser-Diskussion überhaupt eingeführt wurde.

    a) Mord ist die vorsätzliche Tötung eines anderen Menschen unter (vorsätzlicher) Verwirklichung eines Mordmerkmals. Es gibt insgesamt 9 Mordmerkmale, nämlich: Mordlust, zur Befriedigung des Geschlechtstriebs, Habgier, sonstige niedrige Beweggründe, Heimtücke, Grausamkeit, gemeingefährliche Mittel, Ermöglichungsabsicht und Verdeckungsabsicht ("um eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken").
    b) Totschlag ist die vorsätzliche Tötung eines anderen Menschen ohne (vorsätzliche) Verwirklichung eines Mordmerkmals.
    c) fahrlässige Tötung ist die (nicht vorsätzliche, aber) fahrlässige Tötung eines anderen Menschen.

    2. Vorsatz/Fahrlässigkeit
    a) Die meisten Delikte - so auch hier Mord bzw. Totschlag - erfordern Vorsatz (§ 16). Der Vorsatz muss sich genau auf die Verwirklichung des gesetzlichen Tatbestandes beziehen (in den Raser-Fällen also nicht nur auf das unerlaubte Rasen mit einem Fahrzeug, sondern auf die Tötung eines anderen Menschen) und muss "bei Begehung der Tat" vorliegen, also nicht irgendwann davor oder danach.
    b) Man kann die Vorsatz-/Fahrlässigkeitsvarianten beispielsweise in folgende 5 Kategorien einteilen (es gibt auch andere Einteilungsraster, die hier aber nicht relevant sind):

    • Absicht (=direkter Vorsatz ersten Grades, d. h. gezielte Verwirklichung des Tatbestandes, hier also gezieltes Töten eines anderen Menschen
    • Wissentlichkeit (= direkter Vorsatz zweiten Grades, d. h. sicheres Wissen um die Verwirklichung des Tatbestandes, selbst wenn es dem Täter nicht darauf ankommt)
    • bedingter Vorsatz (= dolus eventualis)
    • bewusste Fahrlässigkeit
    • unbewusste Fahrlässigkeit

    c) Schwierig ist die Abgrenzung zwischen bedingtem Vorsatz und bewusster Fahrlässigkeit. In beiden Fällen erkennt der Täter, dass die Tatbestandsverwirklichung droht (daher einerseits kein unbewusster Vorgang, andererseits aber auch nicht sichere Verwirklichung, daher auch keine Wissentlichkeit), in beiden Fällen strebt er sie nicht an (daher keine Absicht), in beiden Fällen handelt er dennoch weiter. Insofern gibt es zahllose hochtheoretische Ansätze, wie man abgrenzen soll. Für die Praxis sind viele dieser Ansätze wenig brauchbar, weil man dem Täter ohnehin nicht in den Kopf schauen, sondern im Rahmen der Beweiswürdigung aus objektiven Anhaltspunkten (Indizien) auf seine subjektiven Vorstellungen schließen muss.Für die Praxis hat sich daher folgende theoretische Abgrenzung durchgesetzt: Wer letztlich ernsthaft darauf vertraut, dass es schon gut gehen wird, handelt noch fahrlässig (wenn auch leichtfertig = grob fahrlässig). Wer sich letztlich mit der potentiellen Tatbestandsverwirklichung abfindet, handelt (bedingt) vorsätzlich. Gleichgültigkeit ("scheißegal") fällt unter (bedingten) Vorsatz.

    B. Prozessuales
    Wie schon angedeutet, kann man dem Angeklagten nicht in den Kopf schauen. Er muss auch nichts sagen. Wenn er etwas sagt, muss es nicht die Wahrheit sein. Wegen einer vorsätzlichen Tat kann man ihn nur verurteilen, wenn man sich aufgrund der Indizien sicher ist, dass er vorsätzlich gehandelt hat - andernfalls gilt: Im Zweifel für den Angeklagten.

    C. Landgericht und Rolle des BGH
    1. Das Landgericht (Schwurgericht, 3 Berufsrichter, 2 Schöffen) ist die Tatsacheninstanz. Dort werden die Beweise erhoben, dort wird grundsätzlich die Beweiswürdigung vorgenommen.
    2. Der Bundesgerichtshof (BGH) ist nur eine Revisionsinstanz. Er prüft das Urteil nur auf Rechtsfehler, im Grundsatz nicht auf Tatsachenfehler. Er prüft also, ob das Landgericht den (als richtig unterstellten) Sachverhalt rechtlich richtig gewürdigt hat. Er kann auch - in gewissen Grenzen - auf Verfahrensfehler hin prüfen. Die Tatsachen - dazu zählen auch die subjektiven Tatsachen - gehen ihn "eigentlich" nichts an. Das hat das Reichsgericht (als Vorgänger des BGH) auch relativ konsequent durchgehalten. Allerdings hat sich der Bundesgerichtshof schon vor vielen Jahren einen juristischen "Trick" einfallen lassen. Er sagt: Wir prüfen zwar "grundsätzlich" nicht die Tatsachenfeststellungen, aber das Tatsachengericht muss eine Begründung dafür liefern, warum sie von welchen Tatsachen ausgehen (sog. Beweiswürdigung), und die Richtigkeit dieser Begründung können wir eingeschränkt überprüfen, nämlich - vereinfacht gesagt - auf logische Fehler und auf Lückenhaftigkeit. (Ob das richtig ist, bezweifle ich zwar, aber da der BGH nun mal die höchste Instanz in Strafverfahren ist, gilt faktisch das, was der BGH sagt.)

    D. Anwendung auf die Raser-Fälle
    1. Bei den "Raser-Fällen" kommt es ganz entscheidend darauf an, ob (bedingter) Vorsatz oder (bewusste) Fahrlässigkeit anzunehmen ist. Wenn man von (bedingtem) Vorsatz ausgeht, stellt sich zusätzlich noch die Frage, ob ein Mordmerkmal (in Betracht kommt normalerweise das Fahrzeug als "gemeingefährliches Mittel", wenn in der konkreten Situation auch viele Menschen zu Tode hätten kommen können; die Entscheidung des Landgerichts Hamburg beinhaltet wohl eine Sonderkonstellation) verwirklicht ist - das ist sehr einzelfallabhängig.
    Das ist alles andere als einfach. Man muss nämlich anhand irgendwelcher Indizien feststellen, was der Täter sich - nicht irgendwann, z. B. bei Fahrtantritt, sondern kurz vor der Tatbestandsverwirklichung (Tötung) - gedacht hat.
    War er sich der Gefahrensituation (Lebensgefahr für einen anderen Menschen) bewusst (sonst: unbewusste Fahrlässigkeit)? Hat er auf einen guten Ausgang vertraut (wenn ja: bewusste Fahrlässigkeit)?
    Da können zahllose Faktoren eine Rolle spielen, z. B.:

    • Wie hoch war die Geschwindigkeit? Hat der Täter weitere gravierende Regelverstöße begangen (z. B. Überfahren "roter" Ampeln)? War die Situation völlig unkontrollierbar?
    • Hat der Täter das spätere Opfer gesehen? Wie war die genaue Verkehrssituation? War der Täter abgelenkt?
    • Wie alt war der Täter zum Tatzeitpunkt (individuelle Reife)? Neigt er generell zur Überschätzung seiner eigenen Fähigkeiten und zur Unterschätzung von Gefahren ("Raserpersönlichkeit")? Hatte er überhaupt noch Reaktionsmöglichkeiten? Wie waren seine bisherigen Fahrerfahrungen? Hat er auch sich selbst und/oder Beifahrer in Lebensgefahr gebracht? War er angeschnallt?
    • Stand er unter dem Einfluss von Alkohol oder sonstigen Betäubungsmitteln?

    2. Vor einiger Zeit hat der BGH mehrere Entscheidungen zu "Raser-Fällen" getroffen. Er hat Mord-Verurteilungen aufgehoben - das wurde schlagzeilenträchtig in der Öffentlichkeit breit getreten. Er hat aber auch Nicht-Verurteilung wegen Mordes aufgehoben, was weniger schlagzeilenträchtig war. (Mir ist nur ein Fall des Landgerichts Bremen bekannt, in welcher der BGH die Verurteilung wegen fahrlässiger Tötung akzeptiert hat.) In beiden Konstellationen hat dem BGH schlicht die Urteilsbegründung zum Vorsatz - pro oder contra - nicht ausgereicht, weil er sie für lückenhaft hielt. Der BGH hat also weder gesagt, dass es "immer Mord" sei, noch dass es "nie Mord" sei, sondern dass es auf die ganz konkreten Umstände des Einzelfalles ankommt, die man so gut es geht ermitteln und darlegen muss.In einer Entscheidung des Landgerichts Berlin waren ihm beispielsweise die Ausführungen zu allgemein (und zu wenig auf den konkreten Angeklagten) bezogen, in einer Entscheidung des Landgerichts Frankfurt war zu wenig erwogen worden, ob der Angeklagte nicht angesichts seiner erheblichen Eigengefährdung (nicht angeschnallt) nicht einfach auf einen guten Ausgang vertraut hatte. Insbesondere wurden jeweils keine endgültigen Entscheidungen getroffen, sondern die Sachen wurden zur Neuverhandlung zurückverwiesen, um den Sachverhalt (hoffentlich) besser aufklären zu können. Aktuell hat dem BGH nun die Urteilsbegründung des Landgerichts Hamburg ausgereicht. Die Entscheidungsbegründung ist noch nicht veröffentlicht, aber dem Landgericht Hamburg ist es offenbar gelungen zu begründen, warum im konkreten Fall trotz erheblicher Eigengefährdung des Angeklagten von Vorsatz auszugehen sei.

    E. Annex zu Alkohol/Drogen
    Ob sich der Einfluss von Alkohol/Drogen positiv oder negativ auswirkt, kann man so pauschal nicht sagen:
    1. Auf die Frage, ob Vorsatz vorlag, kann es sich positiv oder negativ auswirken (Beweiswürdigung). Alkoholbedingte Enthemmung kann für besondere Rücksichtslosigkeit sprechen, alkoholbedingte Eintrübung des Bewusstseins hingegen die Wahrnehmung beeinträchtigen.
    2. Auf die Strafe selbst kann es sich für den Täter günstig auswirken, wenn die Tat aufgrund einer erheblichen Bewusstseinstrübung begangen wurde (§§ 20, 21 StGB)
    3. Auf die Frage, ob der Täter (jetzt oder später) Bewährung bekommt, kann es sich negativ auswirken, weil eine unaufgearbeitete Alkohol-/Drogenproblematik eher gegen eine günstige Prognose spricht.

    11 Mal editiert, zuletzt von Chief (3. März 2019 um 12:31)

  • Aber dann verstehe ich den BGH ja immer noch nur bedingt. ... Und hat das mit der Verdeckungsabsicht nicht eher den Zweck, die Tötung von Zeugen zu bestrafen? In diesem Fall konnte er die Straftat ja nicht mehr verdecken, weil sie schon von der Polizei entdeckt und auch verfolgt wurde. Oder denke ich da ganz entgegen der juristischen "Es ist alles Auslegungssache"-Herangehensweise?

    Bei praktisch allen Mordmerkmalen ist vieles umstritten und es gibt Abgrenzungsschwierigkeiten. Bei der Verdeckungsabsicht handelt sich um ein subjektives Merkmal ("Absicht"), also kommt es auf die Vorstellung des Täters an. Danach muss er im Hinblick auf eine nach seiner Vorstellung bereits geschehene Straftat etwas verdecken wollen. Das muss (jedenfalls nach der Rechtsprechung des BGH) nicht zwingend die Tat selbst sein, sondern es reichen einzelne "Komponenten", z. B. auch die Aufdeckung von Tatbeteiligten, Motiven, Verbleib der Tatbeute o. ä. Die Entdeckungsgefahr muss nicht einmal vom Opfer selbst ausgehen. Maßgeblich ist nur, dass der Täter nach seiner subjektiven Vorstellung die Entdeckung von Tatumständen verhindern will. Verdeckung ist daher auch noch möglich, wenn die Tat schon entdeckt ist. Nicht ausreichend ist hingegen, wenn der Täter sich nur einen zeitlichen Vorsprung zur Flucht verschaffen will, wobei dann ein "sonstiger niedriger Beweggrund" in Betracht kommt.

    Einmal editiert, zuletzt von Chief (3. März 2019 um 12:58)

  • Man sollte sich vielleicht grundsätzlich überlegen, ob man in ihrer Position noch Karneval in der Bütt macht. Da macht man sich doch angreifbar

  • Man sollte sich vielleicht grundsätzlich überlegen, ob man in ihrer Position noch Karneval in der Bütt macht. Da macht man sich doch angreifbar

    Ich weiß nicht, wie lange sie schon im Karneval aktiv ist, insbesondere, ob sie "schon immer" Karnevalistin ist oder damit erst aus politischen Gründen angefangen hat. So mancher Politiker ist ja bekanntlich Mitglied in (gefühlt) 1000 Vereinen.

    Vielleicht hast Du polit-strategisch Recht. Aber mal unterstellt, dass sie es gerne macht: Wünschen wir uns nicht ständig authentische Politiker? Die Alternative ist der Merkel-Stil: Wer möglichst wenig tut, eckt auch wenig an.

    Im konkreten Fall vermute ich, dass schon in ein paar Tagen eine neue Sau durchs Dorf getrieben wird.

  • Hmmm, also für mich ist diese Diskussion dummes Blabla über dummes Blabla. :madness

    Haben wir nix besseres zu tun?

  • Da stimme ich mit dir überein Ausbeener. Aber vielleicht sollte man sich als Gesellschaft mal überlegen, ob man sich über alles und jeden empören muss. Ich fühle mich wirklich langsam fremd in meinem Land. Das bezieht sich nicht auf Migration etc. (bin selber Migrantenkind). Ich meine das eher gesellschaftlich. Für mich ist es völlig unverständlich, wieso man sich empört, was im Karneval abgeht. Ich mag Karnelval auch nicht, aber trotzdem lasse ich die Kirche im Dorf. Ich bin wahrlich auch kein Engel und mag schwarzen sarkistischen Humor. Der unterschied liegt aber im gesprochen Wort und Taten.

    Die Dame, die den Bernd Stelter wegen den Doppelnamenwitz verbal belehrt oder was jetzt die AKK verbal "attackiert" wird ist mmn einfach lächerlich und keine Zeile in den Medien wert. Was ist bloß los in Deutschland?
    Unsere Gesellschaft ist mmn politisch übersensibilisiert und viele Menschen können mmn nicht mehr das richtige Maß anwenden und differenzieren. Das liegt aber auch mmn an der Überflut von Information (Internet, Medien etc.), dass man solchen "Mist" als Thema verfasst (Medien).
    Es wird wie blöd versucht, der "anderen Seite" eins einzuschenken. Ich mag AKK auch nicht, wäre lieber für Merz gewesen und fühle mich eher den bürgerlichen Parteien verbunden. Jedoch bin ich der festen Überzeugung, dass es von der Seite des Spektrums der linken Parteien ein starke Kontrollfunktion braucht. Auch andersrum, wenn linke Parteien mal die Regierung bilden. Wenn ich aber sowas sehe, wie die Dame den Stelter wegen nen Doppelnamenwitz (war für mich nicht witzig, mag ja deftigen Humor) die Leviten ließt, hat das nichts mehr mit Kontrolle zu tun, sondern "Gehirnwäsche". Die Gesellschaft/Mensch darf sich nicht so extrem von Parteien/Ideologien instrumentalisieren lassen. Ich habe grosse Bedenken, dass es innerhalb Deutschlands irgendwann richtig kracht, da von extrem "Rechts" vielen Menschen das Gehirn gewaschen bekommen und nicht mehr differenziert wird und als Gegegenbewegung von "Links" das Gehirn gewaschen wird ohne zu differenzieren. Egal ob die extrem Rechte deswegen aufgetaucht ist als Gegebewegung zu stark links werdenden Gesellschaft oder dass die linken immer "militanter" werden weil die extrem Rechten aufgetaucht sind. Das ist egal (Henne oder Ei). Beide existieren nur gemeinsam. Diese extremen Gräben finde ich schlimm und man kann es in jeder Polit-Talkshow sehen. Da ist null Konsens bzw. der Ansatz oder der Wille zum Konsens. Da wird schon aus persönlicher Philosophie bzw. Ideologie der andere ins Lächerliche gezogen und nicht ernst genommen. Ich würde mich mit einem Kommunisten genauso unterhalten und diskutieren wie mit einem Faschisten. Reden ist der Schlüssel, diskutieren. Nicht abkanzeln, nicht lächerlich machen, nicht mit Scheisse bewerfen und versuchen nicht voreingenommen sein. Wie sollen denn sonst die verhärteten Fronten geglättet werden.
    Wenn jetzt schon im Karneval Witze kritisiert bzw. das Haar in der Suppe gesucht wird sind wir am Arsch. Verdammt es ist Karneval! Es sind nur Witze! Es sind Wörter und keine Taten! Witze über Minderheiten (bin ja auch eine :D ) sind mmn OK. Weil es Witze sind! Witze sollen keine Grenzen kennen. Witze helfen auch oft Themen innerlich zu verarbeiten. Man kann Witze scheisse finden, aber dem anderen zu untersagen, über was er Witze macht ist komplett der falsche weg. Verbote bewirken meistens genau das Gegenteil. Es fängt dann an mit "Jetzt darf ich schon keine Witze über....... machen, was darf ich überhaupt noch" Aus innerer Wut und Protest wird evtl AFD gewählt. Was eigentlich ich nicht möchte. Genau das Gegenteil will ich. Ich weiß noch, was es für eine Diskussion in D gab, ab wann und ob man Witze über den 11.09.2001 machen darf. Glaube damals wurde Harald Schmidt kritisiert. Schaut euch mal alte Youtube Videos an von Harald Schmidt, was der für "Führer Witze etc." gemacht hat. Den würden sie heute, medial wie die Sau durchs Dorf treiben und am Marktplatz aufhängen. Und Harald Schmidt war bestimmt kein Nazi. Wir sind einfach zu übersensibilisiert und machen uns gegenseitig "kaputt". Wir stempeln den Gegenüber einfach ab und packen ihn in eine Schublade (Gut/Böse). Ich lache auch gerne über Homowitze. Ausländerwitze, Kulturwitze, Religionswitze etc. Aber im gleichen Atemzug ist es mir egal ob jemand Homo ist oder nicht, ober es die Homoehe gibt oder nicht. Jeder wie wer will, solange keiner davon Nachteile hat. Wenn jemand homosexuell ist und heiraten möchte, ist das ok für mich. Denen ihre Entscheidung. Mir ist es egal wer welche Religion und Kultur hat und woher er kommt, solange man mich entsprechend behandelt, werden sie von mir auch entsprechend behandelt. Ich rede jetzt generell als Teil der Gesellschaft, da ich diesen Teil gerade angehöre. Wahrscheinlich würde ich als Politiker anders argumentieren. Ich schaue nur, welcher "Schicht" ich angehöre und was ich dazu beitragen kann, dass es in Deutschland gesellschaftlich nicht eskaliert. Bin jetzt bisschen abgedriftet vom Thema, eigentlich wollte ich nur sagen, dass die Gesellschaft mal verbal "abrüsten" sollte und diese "Ethikfander" auch nicht überall einen "Feind" wittern sollen, der belehrt werden muss. Ich habe generell öfters überspitzt formuliert, damit man leichter meine Position versteht. Sorry wenn es zu viel offtopic ist.

    :drinkers: "drinkin, stinkin, never thinkin" NOFX

  • Meiner Meinung nach zielt der Witz doch eher auf Männer oder eher auf die Rolle des Mannes heutzutage oder das "hippe" Berlin. Wenn sie das mit dem "dritten Geschlecht" nicht in den Aufbau des Gags gebracht hätte, sondern nur von einer dritten Toilette geredet hätte, wäre der Gag m.E. etwas besser, weil mehr zum Nachdenken gewesen und zweitens hätte sich keiner darüber aufgeregt.

    Ansonsten keine Ahnung, wo da das Problem ist.

    Einmal editiert, zuletzt von Bay Araya (4. März 2019 um 12:29)

  • Das Problem ist, dass sich eine latent homophobe Person, die einmal Bundeskanzlerin werden will, homophob äußert. Über was machen wir als nächstes im TV Witze? Juden?

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

  • Wünschen wir uns nicht ständig authentische Politiker?

    Das ist die Hauptfrage, die ich mir seit Jahren stelle. Wollen wir die wirklich ( also jetzt die Masse ) oder sagen wir nur das wir sie wollen ? Mir persönlich ist es egal, was im Karneval erzählt wird. Entweder ich lache drüber oder ich habe es fünf Minuten später vergessen.
    Mir ging es nur darum, ob ich mir so ein Forum suche oder ob ich es dann lieber mal sein lasse. Die Abstände, in denen irgendwelche Säue durchs Dorf getrieben werden, wird ja gefühlt immer kürzer. Gestern Bernd Stelter ( wer ? ) und heute AKK. Morgen dann sonstwer.
    Und Nein @Adi wir haben keine anderen Probleme. Wie @Birdman schon richtig schreibt, sitzen viele mehr oder weniger Prominente ständig vor ihrem Handy mit dem Twitteraccount im Anschlag um wieder irgendwen abzukanzeln. Das ist scheinbar neuer Volkssport. Entspannt auf sowas reagieren ist wohl nicht mehr möglich

  • Die Leute wollten jemanden, der das Profil der Union so schärft, dass man sich wieder von der SPD abgrenzt und der AfD die Stimmen abnimmt und genau das hat man jetzt eben bekommen. Bewusste Provokation und Klientelpolitik.

    Beverly Hills 90210, Cleveland Browns 3

  • Das Problem ist, dass sich eine latent homophobe Person, die einmal Bundeskanzlerin werden will, homophob äußert. Über was machen wir als nächstes im TV Witze? Juden?

    Das ist ja gerade die Frage. Was darf man und was darf man nicht. Wer entscheidet das? Wieso ist es Ok ein "Schmähgedicht" über Erdogan zu schreiben und gleichzeitg nicht einen Witz über Transsexuelle bei Karneval zu machen? Nicht falsch verstehen Aikman. Ich finde/fand das Schmähgedicht scheisse und nicht witzig und finde den Erdogan auch scheisse. Nur warum findet es die Gesellschaft oder die "Linken", Künstler, Schauspieler etc. mehrheitlich OK die Person Erdogan zu beleidigen und gleichzeitig wird AKK als homophob abgestempelt? Natürlich werden jetzt wahrscheinlich die Menschenrechtsverletzungen von Erdogan aufgeführt und das "berechtigt" ja anscheinend für einen Witz. Der/die Homosexuelle hat ja nicht verbrochen wie Erdogan, also darf man keine Witze drüber machen. Das ist so meistens der Grundtenor den ich in meinem Freunden- und Bekanntenkreis mitbekomme. Ich meine das aber eher philosophisch. Wieso erhebt man sich über andere und will denen vorschreiben, dass man das alleinige Wissen gepachtet hat, was man darf und was nicht. Wo beginnt das "da darf man noch Witze machen" und "da darf man keine Witze" machen? Steht das irgendwo geschrieben? Natürlich gibt es Gesetzbücher mit Paragraphen (Menschenwürde etc.). Aber auf die berufen sich die Allerwenigsten im Affekt. Es geht eher um die persönliche Wertvorstellung, was geht und was nicht. Da sind Gesetzesbücher sekundär.

    Und wieso schwingt da immer eine Unterton in der Belehrung mit, dass man sich jetzt extra auf dieses niedrige Niveau begeben muss und jemanden zu belehren und danach so schnell wie möglich "3 Etagen" hoch will auf sein eigenes angestammtes Niveau? Eine liberale Gesellschaft sollte Witze in jeder Hinsicht aushalten, egal ob es über Deutsche, Schwule, Heteros, Juden, Schwarze, Arme, Reiche etc.... Es sollten jedoch für alle die gleichen Regeln gelten. Wenn ich über Multimilliärde witze machen darf, dann auch über HartzIV. Oder sind manche doch gleicher? Wenn ich dich auf den geschriebenen Satz reduzieren würde, wärst du dafür auf die Comedy Serie "Family Guy" auf Pro7 zu verbieten oder? Da werden alle Minderheiten brutal durch den Kakao gezogen (Juden, Homos, Behinderte, Schwarze, Asiaten, auch die Weissen US Amerikaner Oberschicht, Rednecks etc.) Da bekommt jeder was ab.

    Man sollte als Bürger der Gesellschaft / Wähler immer enstpannter werden umso extremer die Politik wird. Ohne uns kann die Politik nix, das Schlimmste ist, wenn wir uns von den Parteien (rechts oder links) instrumentalisieren lassen ( Gehirnwäsche bekommen/erlauben).

    :drinkers: "drinkin, stinkin, never thinkin" NOFX

    2 Mal editiert, zuletzt von Birdman (4. März 2019 um 13:14)

  • Das Problem ist, dass sich eine latent homophobe Person, die einmal Bundeskanzlerin werden will, homophob äußert. Über was machen wir als nächstes im TV Witze? Juden?

    Natürlich nicht, wenn schon Frevel, dann über Cowboys Fans, das wirklich allerletzte Tabuthema des Landes.

  • Nur warum findet es die Gesellschaft oder die "Linken", Künstler, Schauspieler etc. mehrheitlich OK die Person Erdogan zu beleidigen und gleichzeitig wird AKK als homophob abgestempelt?

    Nun, wenn man die Ehe für alle als Vorstufe zu inzestuösen Partnerschaften sieht, darf man sich nicht darüber wundern, dass einem solche Aussagen um die Ohren fliegen.

    Beverly Hills 90210, Cleveland Browns 3

  • Respekt Birdman!
    Du zeigst gerade, dass es doch noch einige gibt, die gesellschaftlich balanciert sind.
    Da sitzt A.Nahles im Saal und muss auf der Karnevalssitzung Witze über sich ertragen lassen und wenn AKK einen flachen Witz erzählt, dann sind die Zeitungen voll.
    Ich kann dir es absolut nachempfinden, dass du dich fremd fühlst. Hier im Forum gibt es genügend Beispiele darüber, dass sich Leute als sehr tolerant empfinden, aber absolut intolerant
    sind gegenüber demjenigen der eine andere Meinung hat.
    Was fehlt der Gesellschaft? Jede Menge Respekt!

  • Natürlich nicht, wenn schon Frevel, dann über Cowboys Fans, das wirklich allerletzte Tabuthema des Landes.

    Als Fan eines Teams mit rassistischem Hintergrund ganz dünnes Eis ... :P

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

  • Wieso ist es Ok ein "Schmähgedicht" über Erdogan zu schreiben und gleichzeitg nicht einen Witz über Transsexuelle bei Karneval zu machen?

    Der Unterschied ist riesengroß. Erdogan ist eine öffentliche Person, die sich durch die eigene Politik selbst der Kritik aussetzt. Natürlich ist das Schmähgedicht als solches Scheiße. Die ganze Nummer hingegen hat eine politische Diskussion ausgelöst und kann deshalb anders bewertet werden. AKK hat sich über eine Minderheit lustig gemacht. Die haben sich nicht um ihre Intersexualität bemüht und müssen in ihrem Leben da irgendwie mit klarkommen. Böhmermann hat seine Nummer auf Kosten eines Starken gemacht, AKK ihre Rede auf Kosten von Schwachen.

    Am deutlichsten wird es dadurch, wenn ich mich über Wolfgang Schäuble als Inhaber eines der höchsten Staatsämter lustig mache. Wenn ich das wegen seiner Verwicklung in die CDU-Spendenaffäre mache ist es was ganz anderes, als wenn ich das mache, weil er im Rollstuhl sitzt.

    Keep Pounding

  • Der Unterschied ist riesengroß. Erdogan ist eine öffentliche Person, die sich durch die eigene Politik selbst der Kritik aussetzt. Natürlich ist das Schmähgedicht als solches Scheiße. Die ganze Nummer hingegen hat eine politische Diskussion ausgelöst und kann deshalb anders bewertet werden. AKK hat sich über eine Minderheit lustig gemacht. Die haben sich nicht um ihre Intersexualität bemüht und müssen in ihrem Leben da irgendwie mit klarkommen. Böhmermann hat seine Nummer auf Kosten eines Starken gemacht, AKK ihre Rede auf Kosten von Schwachen.
    Am deutlichsten wird es dadurch, wenn ich mich über Wolfgang Schäuble als Inhaber eines der höchsten Staatsämter lustig mache. Wenn ich das wegen seiner Verwicklung in die CDU-Spendenaffäre mache ist es was ganz anderes, als wenn ich das mache, weil er im Rollstuhl sitzt.

    Unterschiede gibt es. Wie groß sie sind, ist Geschmackssache. Ein Unterschied ist beispielsweise auch, dass AKK in diesem Zusammenhang keinen Witz über eine individuelle Person gemacht hat.

  • Eigentlich doch alles wie schon immer:

    A sagt was (zum Glück darf A das)
    B regt sich über das von A gesagte auf (zum Glück darf B das)
    C regt sich darüber auf dass B sich über A aufregt, usw. (zum Glück dürfen C usw. das)
    und alle haben für sich genommen recht, weil alle nur ihre Meinung vertreten, zum Glück dürfen wir alle das :)