• Bis zur Herdenimmunität freundlich geschätzte 150000 Tote in Deutschland.

    Genauso wie manche „Experten“ relativ kurzfristig Millionen von Infizierten in Deutschland am Anfang der Pandemie prognostiziert haben?

  • Genauso wie manche „Experten“ relativ kurzfristig Millionen von Infizierten in Deutschland am Anfang der Pandemie prognostiziert haben?

    ...die wir ohne die getroffenen Maßnahmen inzwischen zweifellos hätten.

  • Bis zur Herdenimmunität freundlich geschätzte 150000 Tote in Deutschland.

    Von denen wie viele sowieo in den nächsten Monaten verstorben wären?
    In Deutschland sterben jedes Jahr über 1 Mio Menschen.
    Es ist jetzt auch nicht sonderlich förderlich mit solchen Zahlen zu hantieren, ohne diese in einen gewissen Kontext zu sehen.
    Es ist ja nicht so das Corona wahllos irgendwelche Menschen dahinrafft, sondern es sterben zum allergrößten Teil die die bereits schwer erkrankt sind. Genauso wie es ein paar jüngere gibt die daran verstorben sind, gibt es auch 100 jährige die es überlebt haben. Jeder der infiziert ist und stirbt zählt als Corona Toter, auch wenn er gar keine Symptome hatte und an irgend etwas anderem gestorben ist.
    Es ist völliger Unsinn Krebspatienten auf Pallativstationen als Coronatote zu zählen und genauso ist es Unfug zu behaupten Corona wäre wie eine Grippe. Warum sperrt sich das RKI gegen die Obduktion von Coronatoten?

    Fakt ist aber das es eine Krankheit ist, die zum allergrößten Teil nur für einen bestimmten Teil der Bevölkerung gefährlich ist, jetzt ist halt die Frage wie weit ist man bereit für den "Schutz" dieses Teil der Bevölkerung zu gehen. Opfere ich die Zukunft von Millionen dafür das 150.000 2-3 Jahre länger leben?

    Das ist eine verdammt schwierige Frage, es gibt gute Argumente in alle Richtungen. Ich habe ehrlich gesagt auch noch keine richtige Meinung dazu. Aber wir können auch nicht ewig auf Zeit spielen. Es muss eine Strategie geben die sich danach ausrichtet was tun wir ohne Impfstoff und diese muss auch kommuniziert und begründet werden.

  • ...die wir ohne die getroffenen Maßnahmen inzwischen zweifellos hätten.

    Genau das ist eben der Punkt! Ob wir diese in dem Maße hätten, kann man nur erahnen, aber vor allem weiß keiner welche Maßnahmen noch ergriffen oder Behandlungsmethoden entwickelt werden, damit es eben nicht zu hunderttausenden Toten in Deutschland kommt. Dementsprechend sollte man nicht einfach mit solchen prognostizierten Werten kommen, um eine andere Aussage zu entwerten.

  • Fakt ist aber das es eine Krankheit ist, die zum allergrößten Teil nur für einen bestimmten Teil der Bevölkerung gefährlich ist, jetzt ist halt die Frage wie weit ist man bereit für den "Schutz" dieses Teil der Bevölkerung zu gehen. Opfere ich die Zukunft von Millionen dafür das 150.000 2-3 Jahre länger leben?

    Zweifellos sollte man zum Schutz dieser Personen das Möglichste tun. Punkt. Alternativlos.

    Und jeder der das anders sieht sollte sich, falls nur so etwas hilft, sich vorstellen das seine Eltern oder andere wichtige Personen im Leben davon betroffen wären und sich die Frage dann noch einmal beantworten ......

  • Genauso wie manche „Experten“ relativ kurzfristig Millionen von Infizierten in Deutschland am Anfang der Pandemie prognostiziert haben?

    Ich bin da von einer Dunkelziffer mit dem Faktor 10 ausgegangen, habe als zugrunde gelegt, dass sich bereits 1,5 Millionen Menschen in Deutschland mit dem Virus infiziert haben. Wenndie Dunkelziffer kleiner ist, werden es mehr Tote.

    Von denen wie viele sowieo in den nächsten Monaten verstorben wären?
    In Deutschland sterben jedes Jahr über 1 Mio Menschen.

    Ich will dir da gar nicht widersprechen, ich fand nur den Ausdruck "überschaubare Zahl an Toten" irritierend. Da finde ich eine konkrete Zahl besser, um die Größenordnung des Dilemmas einzuordnen.

    Opfere ich die Zukunft von Millionen dafür das 150.000 2-3 Jahre länger leben?

    Das ist tatsächlich die Frage. Ich bin froh, dass ich diese Entscheidung nicht treffen muss.

    Es muss eine Strategie geben die sich danach ausrichtet was tun wir ohne Impfstoff und diese muss auch kommuniziert und begründet werden.

    Wenn es keinen Impfstoff gibt, vergeuden wir aktuell nur Zeit, indem wir die Zahl der Infizierten klein halten.

    Keep Pounding

  • Zweifellos sollte man zum Schutz dieser Personen das Möglichste tun. Punkt. Alternativlos.

    So Alternativlos ist das nicht. Auch dieser Lockdown wird Menschenleben kosten. Alleine bei den Suiziden würde ich erwarten, dass die Anzahl für 2020 in der gleichen Größenordnung über dem Schnitt liegt, wie wir aktuell Corona-Tote haben. Wieviele Menschen stürzen durch die Krise in Armut, was ja bekanntlich auch auf die Lebenserwartung geht. Wieviele sterben an Krankheiten, für deren Behandlung nicht mehr genug Geld da ist? Das ist alles nicht so einfach.

    Und jeder der das anders sieht sollte sich, falls nur so etwas hilft, sich vorstellen das seine Eltern oder andere wichtige Personen im Leben davon betroffen wären und sich die Frage dann noch einmal beantworten ......

    Ich bin mir ziemlich sicher, dass meine Mutter eine schwerere Infektion mit Covid-19 nicht überleben würde.

    Keep Pounding

    Einmal editiert, zuletzt von Erzwolf (21. April 2020 um 18:45)

  • Von denen wie viele sowieo in den nächsten Monaten verstorben wären?

    Nein. Von denen viele durch Maßnahmen im Krankenhaus hätten gerettet werden können, für die aber aufgrund einer kompletten Überlastung des Gesundheitssystems kein Platz mehr war. Und damit nicht unbedingt Corona-Infizierte gemeint, sondern Patienten mit Herzinfarkt, Schlaganfällen, Unfälle etc pp.

    Zudem wissen wir immer noch nicht wie schwer die Nachwirkungen sind - im Bezug auf Nieren und Lungenschäden. Das heißt viele die sich infizieren und überleben könnten lebenslang gehandicapt werden. Schon allein deswegen ist die Durchseuchung kompletter (ich wiederhole mich) Wahnsinn mit unglaublich schwerwiegenden Folgen auf Jahre hinaus.

    Die Annahme, dass zum Größenteils Menschen sterben, die nur noch Monate leben würden, ist komplett falsch. Auch das zeigt Italien (und das ist genau das Szenario was uns dann auch erwarten würde). Es werden zudem unzählige Krankenschwestern und Ärzte sterben, was Punkt 1 noch weiter befeuern wird. Das ist eine Lawine, die man nicht mehr aufhalten kann - again: Blick nach Italien langt.

    Und all die ganzen Maßnahmen, die Menschen für einen Monat auf sich nahmen, all diese werden komplett umsonst gewesen sein. Komplett für die Katz. Ein kompletter verschenkter Monat indem man die Durchseuchung bereits durchführen hätte können, dann hätte man es zumindest schneller hinter sich gehabt. Natürlich auch mit katastrophalen Folgen aber zumindest hätte man dann ein paar Monate mehr Zeit das Ganze wieder aufzuarbeiten.

    Kompletter . Wahnsinn. Aber zum Glück werden wir nicht von einem Wahnsinnigen regiert, daher brauchen wir das nicht weiter zu diskutieren. Merkel würde das nie zulassen. Gott sei Dank.

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

    Einmal editiert, zuletzt von Chrizly (21. April 2020 um 18:47)

  • Fakt ist aber das es eine Krankheit ist, die zum allergrößten Teil nur für einen bestimmten Teil der Bevölkerung gefährlich ist, jetzt ist halt die Frage wie weit ist man bereit für den "Schutz" dieses Teil der Bevölkerung zu gehen. Opfere ich die Zukunft von Millionen dafür das 150.000 2-3 Jahre länger leben?

    Die Rechnung muss aber ergänzt werden.
    Wie viele schwerst Kranke/Verletzte, die zum größten Teil gerettet werden können sterben, da kein Intensiv-Bett zur Verfügung steht?
    Wie viele Krankenschwestern/-pfleger erkranken durch Arbeitsbelastung oder Ansteckung.

    Es ist alles schwer voraussehbar.
    Momentan ist es so wie es ist die beste Lösung, auch wenn wir mit den Nachteilen später leben müssen.

  • Was mich stört an der aktuellen Situation, ist nicht die Entscheidung zu lockern oder nicht. Beides hat seine Argumente, viel schlimmer ist das wir einfach eine sehr schwache unsolidarische Gesellschaft sind. Man könnte beides zu einem gewissen Maß zufriedenstellend haben mit etwas mehr Selbstdisziplin. Aber Nein, ja keine Opfer bringen auch nicht das Geringste. Und noch besser: Sich lustig machen über die die es tun.

    Mal nen Kontext dazu, bin raus gegangen um einzukaufen. Am Rotkreuzplatz in München von den 200+ Leuten die mir begegnet sind, trugen nur 2 weitere eine Mund Nase Maske. Abstände werden prinzipiell (öfter als in 80% der Fälle) misachtet. Leute gehen immer noch zu Zweit oder Dritt einkaufen (und ich rede da von Erwachsenen, nicht Kinder die mitgenommen werden). Direkt am Platz sind auf den Bänken mehr als 4 Leute teilweise auf 2 m². Dann muss ich mir noch Kommentare anhören "oh schau mal wie süß" von so einem blonden Püppchen. Nein die Maske ist nicht süß du Rind (optisch nicht mal ansatzweise, die ist grau ...). Bin auf 180....

    Da beschweren sich die Leute über Einschränkungen, aber auch nur einen Funken Verstand zu zeigen und alles was einem möglich ist dafür zu tun, dass die Lockerungen maximal möglich sind, damit die Wirtschaft gerettet werden kann? Fehlanzeige

    Da hören die Leute das Wort "Lockerungen" und meinen: Reset, alles wie vorher ... da kannst einfach nur heulen vor Verzweiflung

  • Von denen wie viele sowieo in den nächsten Monaten verstorben wären?In Deutschland sterben jedes Jahr über 1 Mio Menschen.
    Es ist jetzt auch nicht sonderlich förderlich mit solchen Zahlen zu hantieren, ohne diese in einen gewissen Kontext zu sehen.
    Es ist ja nicht so das Corona wahllos irgendwelche Menschen dahinrafft, sondern es sterben zum allergrößten Teil die die bereits schwer erkrankt sind. Genauso wie es ein paar jüngere gibt die daran verstorben sind, gibt es auch 100 jährige die es überlebt haben. Jeder der infiziert ist und stirbt zählt als Corona Toter, auch wenn er gar keine Symptome hatte und an irgend etwas anderem gestorben ist.
    Es ist völliger Unsinn Krebspatienten auf Pallativstationen als Coronatote zu zählen und genauso ist es Unfug zu behaupten Corona wäre wie eine Grippe. Warum sperrt sich das RKI gegen die Obduktion von Coronatoten?

    Fakt ist aber das es eine Krankheit ist, die zum allergrößten Teil nur für einen bestimmten Teil der Bevölkerung gefährlich ist, jetzt ist halt die Frage wie weit ist man bereit für den "Schutz" dieses Teil der Bevölkerung zu gehen. Opfere ich die Zukunft von Millionen dafür das 150.000 2-3 Jahre länger leben?

    Das ist eine verdammt schwierige Frage, es gibt gute Argumente in alle Richtungen. Ich habe ehrlich gesagt auch noch keine richtige Meinung dazu. Aber wir können auch nicht ewig auf Zeit spielen. Es muss eine Strategie geben die sich danach ausrichtet was tun wir ohne Impfstoff und diese muss auch kommuniziert und begründet werden.

    Passend dazu hat die britische Statistikbehörde gerade die Todeszahlen für 2020 aktualisiert.

    https://twitter.com/ONS/status/1252518098047041536

    Ohne die Statistik jetzt eingehend geprüft zu haben, sieht es also nicht so aus, als würden die Coronatodesfälle im Rauschen der "normalen" Todesfälle untergehen und nur die Menschen sterben würden, die eh todeskrank sind. Ich glaube man kommt nicht darum herum, diesen Virus als Gefahr zu sehen und den Snowball Effekt eines überforderten Gesundheitssystems will ich gar nicht quantifizieren. Und jeder beantwortet deine implizite Frage "Wieviel ist ein Menschenleben wert?" anders und es hängt davon auch davon ab, ob du es als anonyme Zahl beurteilst oder ob es eine Person aus deiner Familie oder Freundeskreis ist.

    Zum Thema Strategie gibt es die quasi unmögliche Aufgabe den Mittelweg zwischen den beiden Extremszenarien zu finden. Ein Lockdown Wuhan Style wäre das Beste den Virus zu bekämpfen, aber nichts was aktuell von der Gesellschaft mitgetragen würde und der Sargnagel für die Wirtschaft. Ein "Back to 2019" wäre wirtschaftlich vielleicht das Beste, aber würde das Tor für exponentielles Wachstum wieder öffnen. Jetzt ist die Gretchenfrage: Welche Teile aus unserem 2019 Lifestyle haben welchen Einfluss auf die Übertragungsraten? Welchen Einfluss hat die erhöhte Sensibiltät in der Bevölkerung zu Social Distancing, Händewaschen und Masken? All diese Abwägungen sind total pi mal Daumen und mehr geraten als gewusst. Wie willst du somit eine längerfristige Strategie entwickeln, wenn du die Randbedingungen und Parameter alle gar nicht kennst?
    Ich gehe davon aus, dass wir zumindestens in den nächsten Monaten ein gesamtgesellschaftliches Trial and Error haben, wo man mit einem gewissen Abstand gucken muss, wie sich bestimmte Maßnahmen auf die Infektionszahlen ausgewirkt haben und ob man Öffnungen zurückziehen muss oder mehr Freiheiten geben kann.

  • Zweifellos sollte man zum Schutz dieser Personen das Möglichste tun. Punkt. Alternativlos.
    Und jeder der das anders sieht sollte sich, falls nur so etwas hilft, sich vorstellen das seine Eltern oder andere wichtige Personen im Leben davon betroffen wären und sich die Frage dann noch einmal beantworten ......

    Die Frage stellt sich nun, was das Möglichste ist? Was du eher meinst ist das Äußerste.

    Und wenn du mich fragst, ob ich besser damit leben könnte, dass meine geliebte, tüddelige Oma nicht noch 2-3 Jahre länger in ihrem Ehlend bleibt, damit mein Sohn in einer völlig ruinierten Wirtschaft aufwächst, dann ist hier meine Entscheidung leider relativ klar.

    Das ist aber auch nur mein individueller Fall

    Einmal editiert, zuletzt von Robbes (21. April 2020 um 18:59)

  • Auch wenn es jemand (oder mehrere) wegen Blockens nicht lesen wird/werden:

    Ich entschuldige mich hier ein Video gepostet zu haben, dass ich vorher nicht ordentlich nachrecherchiert habe und ein zynischen Kommentar dazu abließ. War ein klarer Fehler von mir, den ich anfangs nicht unbedingt einsehen wollte.


    Meine Kritik an den Schulöffnungen, die ohne stehendes (sollen wohl die Woche ausgearbeitet werden) bzw. zu diesem Zeitpunkt stehendes Platz/Hygienekonzept stattfinden sollen, bleibt trotzdem bestehen. Ich halte Schulöffnungen, selbst für die Abschlussklassen, für zu früh.

    "Die wohlfeilste Art des Stolzes hingegen ist der Nationalstolz. Denn er verrät in dem damit Behafteten den Mangel an individuellen Eigenschaften, auf die er stolz sein könnte, indem er sonst nicht zu dem greifen würde, was er mit so vielen Millionen teilt ... Hieran erholt er sich und ist nun dankbarlich bereit, alle Fehler und Torheiten, die ihr eigen sind, mit Händen und Füßen zu verteidigen." - Arthur Schopenhauer

  • Was Schulöffnungen angeht, bin ich gar nicht so skeptisch. Voraussetzung ist aber, dass der Schulalltag an die aktuelle Situation angepasst wird.

    - 40-50% Präsenzunterricht, der Rest zu Hause wie bisher -> So wird die Zahl der Personen, die sich gleichzeitig im Schulgebäude aufhalten, reduziert.
    - Blockunterricht (ein Fach bei einem Lehrer in einer Klasse über längeren Zeitraum) statt Unterricht nach Stundenplan und "Gruppierung" von Lehrern und Klassen um auch bei Wechsel von Fach und Lehrer die Zahl der Kontaktpersonen so gering wie möglich zu halten
    - ggf. Teilung der Klassen
    - Abstand zwischen Lehrer und Schülern im Klassenraum
    - kein Kontakt der Klassen und der Lehrer untereinander

  • Was Schulöffnungen angeht, bin ich gar nicht so skeptisch. Voraussetzung ist aber, dass der Schulalltag an die aktuelle Situation angepasst wird.

    - 40-50% Präsenzunterricht, der Rest zu Hause wie bisher -> So wird die Zahl der Personen, die sich gleichzeitig im Schulgebäude aufhalten, reduziert.
    - Blockunterricht (ein Fach bei einem Lehrer in einer Klasse über längeren Zeitraum) statt Unterricht nach Stundenplan und "Gruppierung" von Lehrern und Klassen um auch bei Wechsel von Fach und Lehrer die Zahl der Kontaktpersonen so gering wie möglich zu halten
    - ggf. Teilung der Klassen
    - Abstand zwischen Lehrer und Schülern im Klassenraum
    - kein Kontakt der Klassen und der Lehrer untereinander

    Und wie sollen die Pausen gestaltet werden in Blick auf Social Distancing?

  • Mal nen Kontext dazu, bin raus gegangen um einzukaufen. Am Rotkreuzplatz in München von den 200+ Leuten die mir begegnet sind, trugen nur 2 weitere eine Mund Nase Maske. Abstände werden prinzipiell (öfter als in 80% der Fälle) misachtet. Leute gehen immer noch zu Zweit oder Dritt einkaufen (und ich rede da von Erwachsenen, nicht Kinder die mitgenommen werden). Direkt am Platz sind auf den Bänken mehr als 4 Leute teilweise auf 2 m². Dann muss ich mir noch Kommentare anhören "oh schau mal wie süß" von so einem blonden Püppchen. Nein die Maske ist nicht süß du Rind (optisch nicht mal ansatzweise, die ist grau ...). Bin auf 180....

    Dazu hätte ich mal eine Frage in die Runde, auch wenn leider kein Virologe dabei ist ;)

    Um überhaupt gefahr zu laufen sich zu infizieren, soll man sich ja mindestens 15 Minuten mit einem bereits Infizierten in einem Abstand von <1,5 Meter befinden. Das sid die Parameter, die ich diesbezüglich gehört/gelesen habe und worauf ja auch die Meldefunktion der Pepp-PT App fußen würde: Kontakte eines als infiziert "gemarkten" Nutzers würden nur informiert, wenn der Kontakt mindestens 15 Minuten lang mit einer Entfernung von weniger als 1,50m bestünde.

    Dass dies im Umkehrschluss nicht bedeutet, dass "so gut wie" kein Risiko einer Infektion besteht, wenn diese Voraussetzungen nicht genau so erfüllt sind, denke ich mir schon. Dass ich also z.B. auch ein nicht unerhebliches Risiko hätte, wenn ich mit zusammen mit zehn Infizierten für eine Minute in einem Aufzug stünde.

    Aber wie sieht es in der Öffentlichkeit aus, z.B. auf dem genannten Rotkreuzplatz in München? Wie hoch ist das Risiko einer Ansteckung, wenn ich an Hunderten "Unmaskierter" in "normalem" Abstand nur vorbeilaufe? Gibt es dazu irgendwo Angaben? Wie lange, wie viele o.ä.?

    Minnesota Vikings 2022:

    13-5 - one and done. Meh.

  • Und wie sollen die Pausen gestaltet werden in Blick auf Social Distancing?

    Hofpausen sollte es nicht geben, Pausenzeiten werden in den Klassenräumen verbracht und die anwesenden Klassen haben versetzte Pausenzeiten, um eine Begegnung im Schulhaus/auf den Toiletten zu vermeiden. Da jede Klasse nur 40-50% der normalen Zeit anwesend ist, hätte man da auch einigen Spielraum, auch für regelmäßige Reinigung und Desinfizierung.

  • Passend dazu hat die britische Statistikbehörde gerade die Todeszahlen für 2020 aktualisiert.
    https://twitter.com/ONS/status/1252518098047041536

    Ohne die Statistik jetzt eingehend geprüft zu haben, sieht es also nicht so aus, als würden die Coronatodesfälle im Rauschen der "normalen" Todesfälle untergehen und nur die Menschen sterben würden, die eh todeskrank sind. Ich glaube man kommt nicht darum herum, diesen Virus als Gefahr zu sehen und den Snowball Effekt eines überforderten Gesundheitssystems will ich gar nicht quantifizieren. Und jeder beantwortet deine implizite Frage "Wieviel ist ein Menschenleben wert?" anders und es hängt davon auch davon ab, ob du es als anonyme Zahl beurteilst oder ob es eine Person aus deiner Familie oder Freundeskreis ist.

    Zum Thema Strategie gibt es die quasi unmögliche Aufgabe den Mittelweg zwischen den beiden Extremszenarien zu finden. Ein Lockdown Wuhan Style wäre das Beste den Virus zu bekämpfen, aber nichts was aktuell von der Gesellschaft mitgetragen würde und der Sargnagel für die Wirtschaft. Ein "Back to 2019" wäre wirtschaftlich vielleicht das Beste, aber würde das Tor für exponentielles Wachstum wieder öffnen. Jetzt ist die Gretchenfrage: Welche Teile aus unserem 2019 Lifestyle haben welchen Einfluss auf die Übertragungsraten? Welchen Einfluss hat die erhöhte Sensibiltät in der Bevölkerung zu Social Distancing, Händewaschen und Masken? All diese Abwägungen sind total pi mal Daumen und mehr geraten als gewusst. Wie willst du somit eine längerfristige Strategie entwickeln, wenn du die Randbedingungen und Parameter alle gar nicht kennst?
    Ich gehe davon aus, dass wir zumindestens in den nächsten Monaten ein gesamtgesellschaftliches Trial and Error haben, wo man mit einem gewissen Abstand gucken muss, wie sich bestimmte Maßnahmen auf die Infektionszahlen ausgewirkt haben und ob man Öffnungen zurückziehen muss oder mehr Freiheiten geben kann.

    Es hat ja auch niemand behauptet das die alle ohne Corona morgen tot umgefallen wären. Aber der weitausgrößte Teil hatte Vorerkrankungen die ihre verbleibende Lebenserwartung bereits deutlich reduziert hat. Niemand bestreitet das es durch Corono aktuell mehr Tote gibt als normal, (außer seltsamerweise in Schweden, das trotz kaum vorhandener Maßnahmen akutell eine Untersterblichkeit hat) das war nie die Frage. Nur wie sieht das über 1 Jahr oder länger hinweg gesehen aus?

  • Die

    Nein. Von denen viele durch Maßnahmen im Krankenhaus hätten gerettet werden können, für die aber aufgrund einer kompletten Überlastung des Gesundheitssystems kein Platz mehr war. Und damit nicht unbedingt Corona-Infizierte gemeint, sondern Patienten mit Herzinfarkt, Schlaganfällen, Unfälle etc pp.
    Zudem wissen wir immer noch nicht wie schwer die Nachwirkungen sind - im Bezug auf Nieren und Lungenschäden. Das heißt viele die sich infizieren und überleben könnten lebenslang gehandicapt werden. Schon allein deswegen ist die Durchseuchung kompletter (ich wiederhole mich) Wahnsinn mit unglaublich schwerwiegenden Folgen auf Jahre hinaus.

    Die Annahme, dass zum Größenteils Menschen sterben, die nur noch Monate leben würden, ist komplett falsch. Auch das zeigt Italien (und das ist genau das Szenario was uns dann auch erwarten würde). Es werden zudem unzählige Krankenschwestern und Ärzte sterben, was Punkt 1 noch weiter befeuern wird. Das ist eine Lawine, die man nicht mehr aufhalten kann - again: Blick nach Italien langt.

    Und all die ganzen Maßnahmen, die Menschen für einen Monat auf sich nahmen, all diese werden komplett umsonst gewesen sein. Komplett für die Katz. Ein kompletter verschenkter Monat indem man die Durchseuchung bereits durchführen hätte können, dann hätte man es zumindest schneller hinter sich gehabt. Natürlich auch mit katastrophalen Folgen aber zumindest hätte man dann ein paar Monate mehr Zeit das Ganze wieder aufzuarbeiten.

    Kompletter . Wahnsinn. Aber zum Glück werden wir nicht von einem Wahnsinnigen regiert, daher brauchen wir das nicht weiter zu diskutieren. Merkel würde das nie zulassen. Gott sei Dank.

    Der typische Aikman, er blickt aus dem Fenster, erkennt die Wahrheit und alle die anderer Meinung sind, haben keine Ahnung, oder in diesem Fall sind sie sogar Wahnsinnig.

  • Ich will dir da gar nicht widersprechen, ich fand nur den Ausdruck "überschaubare Zahl an Toten" irritierend. Da finde ich eine konkrete Zahl besser, um die Größenordnung des Dilemmas einzuordnen.

    Das überschaubar, war auf das Verhältnis zur Gesamtzahl derjenigen die jählrich versterben gemünzt. Ist aber natürlich in dem Kontext nicht sonderlich glücklich gewählt.

  • Dazu hätte ich mal eine Frage in die Runde, auch wenn leider kein Virologe dabei ist ;)
    Um überhaupt gefahr zu laufen sich zu infizieren, soll man sich ja mindestens 15 Minuten mit einem bereits Infizierten in einem Abstand von <1,5 Meter befinden. Das sid die Parameter, die ich diesbezüglich gehört/gelesen habe und worauf ja auch die Meldefunktion der Pepp-PT App fußen würde: Kontakte eines als infiziert "gemarkten" Nutzers würden nur informiert, wenn der Kontakt mindestens 15 Minuten lang mit einer Entfernung von weniger als 1,50m bestünde.

    also das mit den 15 Minuten halte ich für sehr sonderbar.. wieso sollte man dann Maske tragen, da man im Supermarkt mit niemanden 15 Minuten auf einem Meter zusammensteht..

    ich glaube, dass es schon ansteckender ist

    ------
    Live gesehen:
    Atlanta Falcons, Baltimore Ravens, Cleveland Browns, Detroit Lions, Houston Texans, Jacksonville Jaguars, Kansas City Chiefs,LA Chargers, LA Rams, Las Vegas Raiders, Miami Dolphins, Minnesota Vikings, New England Patriots, NY Giants, NY Jets, New Orleans Saints, Pittsburgh Steelers, San Francisco 49ers

  • Da hören die Leute das Wort "Lockerungen" und meinen: Reset, alles wie vorher ... da kannst einfach nur heulen vor Verzweiflung

    Vielleicht sollte sich aber auch hier Politik mal hinterfragen wie Ihre Kommunikations-Strategie aussieht.

    Wenn ich z.B. nach Austria gucke sieht das ganze dort wesentlich klarer aus. Kurz, van der bellen und co machen da m.e. einen signifikant besseren Job.

    Weiter glaube ich das hier(im Forum) die Debatte in eine etwas falsche Richtung geht.
    Niemand von denen die auf die wirtschaftlichen Langzeitfolgen hinweist fordert eine Strategie der Herdenimmunität. Das ist nicht machbar, weder ethisch noch wirtschaftlich.
    Trotzdem werden mir die sozialen, wirtschaftlichen Folgen viel zu wenig diskutiert, vor allem unter der Prämisse Langfristigkeit.

    Und das wird m.E. viel zu wenig debattiert und gesehen
    - wie viele Leute schieben jetzt -und auch noch in den nächsten Wochen- einen medizinisch Notwendigen Arztbesuch auf (z.B. eine Darmspiegelung), woraus auch individuelle Langzeitfolgen entstehen
    - was hat es für Folgen, dass außer Laufen und Radfahren keinerlei sportliche Aktivitäten möglich sind (nicht jeder ist ein Jogger,Radfahrer)
    - @Erzwolf hat ja auf die steigenden Suizide schon hingewiesen. In Deutschland sterben jedes Jahr knapp 10.000 Menschen an einem Freitod. In Griechenland (einem Land mit generell geringer Suizidrate) ist sie während der Wirtschaftskrise um 40 % gestiegen. Das würde dann 15.000 Suizide machen. 5000 pro Jahr mehr
    - Selbst wenn ich jetzt mir mal die These zu eigenen mache, dass es möglich wäre in einen Status zu kommen wo wieder jede Infektion nachvollzogen werden können, die Schutzempfehlung für Risikogruppen bleibt ja. Was bedeutet das für diese Leute, wenn sie z.B. Ihre Osteoporose-Gruppe nicht mehr besuchen können, nicht mehr zur Wassergymnastik gehen können usw. Auch unterm Faktor Letalität.
    - Wir haben in Deutschland ohnehin ein massives Problem beim Thema "Bildungsgerechtigkeit". Wer sind den die langfristigen Verlierer des ausgefallenen Schulunterrichts ?
    - Was passiert eigentlich gerade beim Thema Integration? Menschen die mühsam versuchen die Sprache zu lernen werden seit 6 Wochen auch nicht mehr beschult.

    Sprich. Das Virus bleibt, es wird so oder so Einschränkungen geben, die wirtschaftliche, soziale Folgen haben werden.

    Ich hab auf diese Fragen auch keine Antwort (mir geht es da eher wie @Ausbender und ich versuche verschiedene Sichtweisen zu lesen (was übrigens bei keinem Thema schädlich ist)) und möchte auch mit keinem Politiker tauschen der da Entscheidungen treffen muss.
    Aber es wird- in welche Richtung auch immer- Abwägungen geben müssen und diese Abwägungen - egal wie- werden immer Konsequenzen haben die nicht schön sein werden.

    #FIREJOSEPH

  • also das mit den 15 Minuten halte ich für sehr sonderbar.. wieso sollte man dann Maske tragen, da man im Supermarkt mit niemanden 15 Minuten auf einem Meter zusammensteht..
    ich glaube, dass es schon ansteckender ist

    Das sind aber die Kriterien, anhand derer "gefährdete" Kontakte von den Gesundheitsämtern identifiziert wurden und die auch in die Tracking-App einprogrammiert werden sollen. Drosten hat diese "Regel" auch mehrmals in seinem Podcast wiederholt. Deshalb frage ich ja, wie sich die Variablen a) Zahl der Personen, b) Dauer des Kontakts und c) Nähe des Kontakts zueinander verhalten, welche ist/sind dominant, welche weniger entscheidend?

    Minnesota Vikings 2022:

    13-5 - one and done. Meh.

  • vielleicht kann uns @Cold as Ice hier helfen.. aber ich als Laie hätte die Logik, wenn das Virus in den Körper gelangt, dann sofort und nicht nach 15 Minuten?

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    Live gesehen:
    Atlanta Falcons, Baltimore Ravens, Cleveland Browns, Detroit Lions, Houston Texans, Jacksonville Jaguars, Kansas City Chiefs,LA Chargers, LA Rams, Las Vegas Raiders, Miami Dolphins, Minnesota Vikings, New England Patriots, NY Giants, NY Jets, New Orleans Saints, Pittsburgh Steelers, San Francisco 49ers

  • ......... Niemand bestreitet das es durch Corono aktuell mehr Tote gibt als normal, (außer seltsamerweise in Schweden, das trotz kaum vorhandener Maßnahmen akutell eine Untersterblichkeit hat) ........


    Der schwedische Sonderweg, der auf Selbstdisziplin seiner Bürger setzte, dafür auf Schließungen und Versammlungsverbote weitgehend verzichtete, scheint das Land nun wie ein Bumerang zu treffen: Die Infektionszahlen steigen und vor allem die Sterberate ist erschreckend hoch.
    Auf die am 15. April bestätigten 11.927 Infektionsfälle kamen 1203 Verstorbene. Das heißt: Jeder zehnte an Covid-19 erkrankte Schwede stirbt. Für ein Land mit einem sehr guten Gesundheitssystem sind das beängstigende Zahlen. Zum Vergleich: In Deutschland stirbt nur jeder 42. Mensch nach einer Sars-CoV-2-Infektion.

    Quelle : https://www.focus.de/gesundheit/new…d_11885740.html

    oder auch

    https://de.euronews.com/2020/04/05/ste…tausenden-toten

    Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist.
    Henry Ford

  • Zweifellos sollte man zum Schutz dieser Personen das Möglichste tun. Punkt. Alternativlos.
    Und jeder der das anders sieht sollte sich, falls nur so etwas hilft, sich vorstellen das seine Eltern oder andere wichtige Personen im Leben davon betroffen wären und sich die Frage dann noch einmal beantworten ......

    Und ich stelle mir momentan vor, wie meine fast 2 jährige Tochter womöglich über ein Jahr lang in Isolation lebt, keine Gleichaltrigen sieht oder trifft, wichtige Bezugspersonen wie ihre Oma nicht sehen kann, 2 Stunden pro Tag vor Youtube gesetzt wird, damit die Eltern in nicht-systemrelevanten Berufen im Home Office arbeiten können ....

    Wir stecken durch Corona in einem klassischen Dilemma. Jede Entscheidung und jedes Handeln in der Politik geht auf Kosten von Menschen.
    Nur weil wir diese psychologischen Schäden an den jungen Generationen jetzt noch nicht direkt erleben können (weil sie erst in 20-30 Jahren sichtbar werden), heißt es nicht, dass wir sie ohne nachzudenken in Kauf nehmen sollten, um andere Menschen zu schützen.
    Die Diskussion darüber, welche Entscheidung getroffen wird, sollte sich aus meiner Sicht nicht nur an dem Eindruck des direkten Schadens - nämlich einer hohen Anzahl von Corona-Toten - orientieren (auch wenn die Bilder aus Italien ohne Frage schrecklich sind).
    Das Dilemma gehört ganzheitlich betrachtet.

  • Berlin führt eine Maskenpflicht zumindest für den ÖPNV ein.
    Maskenpflicht im ÖPNV, Großveranstaltungen bleiben verboten (rbb)

    Hätte Ich eigentlich gerne früher und auch umfassender gewollt. Der Wunsch nach einem gemeinsamen Vorgehen aller Bundesländer ist dann eben auch die Möglichkeit für Luftpumpen wie Müller, sich hinter gemeinsamen Beschlüssen zu verstecken und sie nicht verantworten zu müssen. Da wartet man dann vielleicht zu lange, für Maßnahmen die bei den Umgebungsfaktoren schon lange begründet waren.

    und der Appell an die Selbstverantwortlichkeit der Berliner ist dann ein monumentales Beispiel für die Entfernung der politischen Klasse von ihren Bürgern. Unrealistischer als der ursprüngliche Eröffnungstermin für den BER.

    -----------------
    It is time for us to do what we have been doing and that time is every day.