• Ja, das ist offensichtlich so.

    Nein das ist es eben nicht! Die Mehrheit in Deutschland ist für eine Maskenpflicht, sogar für eine Ausweitung:
    Unterstützung für Corona-Schutzmaßnahmen und -Maskenpflicht hält an (Umfrage YouGov; 2018 Befragte, 7.8.-10.8.; wer was repäsentativeres und aktuelleres hat bitte gern verlinken)

    Die verzerrte Wahrnehmung ist halt nur, dass die Lautestes und Radikalsten eher gehört werden, während der überwiegende Teil der Bevölkerung (auch als Schlafschafe tituliert) sich still an vorgegebenen Regeln halten. Das Umfrageergebnis zeigt mir zudem, dass die Regierungen (egal ob Land oder Bund) eine ordentliche Öffentlichkeitsarbeit leistet, weil sie die Breite Masse der Bürger mitnimmt (was bei unseren französischen Nachbarn weniger gut gelingt).

    Somit hat perdokan...

    Zitat von perdokan

    Das habe ich doch so aber auch nicht geschrieben und auch nicht gemeint. Es ging dabei nur darum zu verdeutlichen, dass Maßnahmen eben immer eine breite mehrheitliche Zustimmung benötigen und zwar über einen langen Zeitraum, da Sie ansonsten eben nicht durchsetzbar sind. Und ein langer Zeitraum war historisch betrachtet eben immer das Problem, da die Maßnahmenmüdigkeit eben stetig zunimmt
    [...]
    Maßnahmen so abzustimmen, dass Sie mehrheitlich getragen werden, denn dann haben Sie den größten Effekt.

    ..bis hierhin völlig recht, wenngleich er nicht sieht, dass genau das auch geschieht.

  • @Adi ich streite ja gar nicht ab, dass die große Mehrheit der Deutschen mitzieht und sich an die Maßnahmen hält. Aber eben leider bei weitem nicht alle, und das ist ein Riesenproblem.

  • https://www.welt.de/gesundheit/art…atastrophe.html

    Hier wird nicht die "normale" Grippe mit Covid-19 verglichen, sondern eine der gröteßn Epidimien der Menschheit mit der aktuellsten. Da wird gar nichts passend gedreht.

    Zweitens: Penicilin hätte da eh nicht gewirkt, da dieses antibakteriell ist.
    http://kindergesundheit-info.de/theme…n-aber-nicht-gegen-viren/

    und drittens: Wenn die Welt damals nicht so vernetzt war und es trotzdem diese große Pandemie gab, dann sieht es heut eher schlimmer aus, was die Verbreitungsmöglichkeit angeht. Vorteil natürlich bei der Forschung durch die Vernetzung, wenn es keine nationalen Alleingänge geben würde.


    Ich finde es schade, dass Du Dich mit dem Thema nur oberflächlich auseinandergesetzt hast. Die Problematik bakterieller Infektionen aufgrund von vorherigen starken Viruseffekten ist nichts Neues oder gar Ungewöhnliches. Deswegen wird Älteren aktuell bspw. durchaus zur Pneumokokken-Impfung geraten (Prominentes Beispiel Dr. Angela Merkel). Daher wäre Penicillin sicherlich hilfreich gewesen, jedenfalls laut obigem Link.

    Um es zusammenzufassen: Deine Argumentation ist so einfach falsch!

    Wegen der Vernetzung der Welt gebe ich Dir Recht, dass das Fluch und Segen sein kann. Das war aber gar nicht der springende Punkt, sondern die Thematik der Vergleichbarkeit. Eine Epidemie von damals mit einer heutigen zu vergleichen ist eben aufgrund der heute viel größeren Dynamik schon im Grunde nur sehr oberflächlich möglich.

  • Eine Epidemie von damals mit einer heutigen zu vergleichen ist eben aufgrund der heute viel größeren Dynamik schon im Grunde nur sehr oberflächlich möglich.

    Das ist sicher nur oberflächlich möglich aufgrund der vielen Einflußfaktoren. Aber wenn man da Parallelen in einem Muster erkennen kann dann kann das ein Ansatz sein.

    Wie es so schön heißt: Lieber eine schlechte Kennzahl als gar keine.

  • @Adi

    Ich sehe es wegen der Maskenpflicht genauso wie Du. Das ist ein Beispiel für eine Maßnahme die von der Mehrheit getragen wird und deswegen funktioniert. Auch wenn ich selbst nicht 100prozentig von der Wirksamkeit überzeugt bin, so trage ich dort wo es verlangt wird natürlich eine Maske. Und da gebe ich auch vielen Recht, dass das Maskentragen beim Einkaufen etc. keine so großartige Störung ist, dass es Grundrechte einschränkt oder Ähnliches sondern man aktuell ruhig machen kann, da es möglicherweise besser ist als es nicht zu tun. Es gibt sicherlich einige wenige Verweigerer, aber die breite Mehrheit macht mit und dann kann eine Maßnahme auch nur etwas bringen.

    Alle wird man nie unter einen Hut kriegen, nicht bei 80 Mio. Individuen.

    Wegen der Maßnahmenmüdigkeit mit zunehmender Dauer habe ich vor einer Weile ein Interview mit einem Medizinhistoriker gelesen und fand seine Thesen sehr schlüssig. Er sagte sinngemäß, dass mit zunehmender Dauer die allgemeine Disziplin eben schlichtweg absinkt und diesen Effekt bestätigen hier ja auch alle. Daher sage ich aus reiner Rationalität, dass eben nur Maßnahmen Sinn machen die keine zu deutlichen Einschränkungen beinhalten, da nur diese eben auch eingehalten werden. Den Link habe ich leider nicht mehr zu dem Interview, sorry!

  • Wenn du hier gerne den Vollrationalen gibst und sonstwie belesen bezüglich Corona tust, aber man doch wieder sieht, wie deine Maske unterm Kinn hängt.

    Viele fordern dann gerne ein Durchgreifen des Staates, aber man kann eben nicht 30, 40, 50 oder gar 60 % der Bürger einsperren oder verfolgen.

  • Ich weiß zwar nicht was die Aussage belegen soll, außer dass es eben wie oben bereits geschrieben keinen Sinn macht Maßnahmen durchsetzen zu wollen, die eine Mehrheit ablehnt aber nun gut, wenn man nicht mehr weiter weiß dann wird man halt persönlich...

  • Kenne das Phänomen, dass man bei privaten Feiern nur noch belächelt wird, wenn man noch etwas auf die Massnahmen gibt. Es sind mittlerweile viel zu viele Leute in der Bevölkerung, die das Virus nicht mehr ernst nehmen und dann nützt auch das beste Konzept bei irgendwelchen Veranstaltungen nichts mehr, gerade wenn dann auch noch Alkohol im Spiel ist.

    Das wird ein sehr ungemütlicher Winter in dem viele schwer erkranken und sterben werden, aufgrund dessen, dass andere Menschen kacke doof sind.

  • Kenne das Phänomen, dass man bei privaten Feiern nur noch belächelt wird, wenn man noch etwas auf die Massnahmen gibt. Es sind mittlerweile viel zu viele Leute in der Bevölkerung, die das Virus nicht mehr ernst nehmen und dann nützt auch das beste Konzept bei irgendwelchen Veranstaltungen nichts mehr, gerade wenn dann auch noch Alkohol im Spiel ist.

    Das wird ein sehr ungemütlicher Winter in dem viele schwer erkranken und sterben werden, aufgrund dessen, dass andere Menschen kacke doof sind.

    Bei der Feier am WE bin ich insofern verhalten optimistisch, als ein Großteil der Gäste 50+ Jahre alt ist und sich entsprechend verhält. Im Grundsatz hast Du aber völlig recht.

  • Im LK Esslingen hat man zumindest kein einzelnes Ereignis, sprich Superspreader-Event, identifizieren können, es sind lt. Aussage der Behörden mehrere kleinere Infektionsherde.

    Dem ist wohl nicht so.
    Hotspot in DHL-Frachtzentrum im Kreis Esslingen
    76 Mitarbeiter eines DHL-Frachtzentrums im baden-württembergischen Köngen sind positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der zuständige Landrat sagte, das Gesundheitsamt arbeite an der Fallermittlung und Kontaktpersonennachverfolgung. Insgesamt wurden 250 Mitarbeiter getestet, die übrigen Ergebnisse stehen noch aus.

    Quelle: Corona-Blog der Tagesschau um 16:14 Uhr.

  • Kenne das Phänomen, dass man bei privaten Feiern nur noch belächelt wird, wenn man noch etwas auf die Massnahmen gibt. Es sind mittlerweile viel zu viele Leute in der Bevölkerung, die das Virus nicht mehr ernst nehmen und dann nützt auch das beste Konzept bei irgendwelchen Veranstaltungen nichts mehr, gerade wenn dann auch noch Alkohol im Spiel ist.

    Das wird ein sehr ungemütlicher Winter in dem viele schwer erkranken und sterben werden, aufgrund dessen, dass andere Menschen kacke doof sind.

    Problem ist, dass aber Leute, die gar nicht erst planen zu feiern man nicht mit bekommt. Dadurch sieht man eher nur die anderen und sie erscheinen potenziell mehr, als es sind.

  • Dem ist wohl nicht so.Hotspot in DHL-Frachtzentrum im Kreis Esslingen
    76 Mitarbeiter eines DHL-Frachtzentrums im baden-württembergischen Köngen sind positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der zuständige Landrat sagte, das Gesundheitsamt arbeite an der Fallermittlung und Kontaktpersonennachverfolgung. Insgesamt wurden 250 Mitarbeiter getestet, die übrigen Ergebnisse stehen noch aus.

    Quelle: Corona-Blog der Tagesschau um 16:14 Uhr.

    Meine Pakete! :cursing:

    Ernsthaft: Das erklärt wohl auch, warum die Inzidenz von 52 auf jetzt über 70 gestiegen ist...

    Minnesota Vikings 2022:

    13-5 - one and done. Meh.

  • Ich möchte die Gelegenheit nutzen und nochmal meine Position klarer herausarbeiten. Es ist nämlich nicht mein Ziel anzuecken oder einen falschen Eindruck zu erwecken. Dazu möchte ich erst einmal vorweg schicken, dass ich meiner Meinung nach weder ein Corona-Leugner noch ein Corona-Dramatisierer bin. Ich lehne beide Extrempositionen ab und finde, dass diese der Problematik einfach nicht gerecht werden. Und ja es stimmt, ich bin ein Zahlen-Daten-Fakten Mensch und eben eher ein kühl kalkulierendes Nordlicht und eben nicht sehr emotional, dass soll aber auf keinen Fall bedeuten, dass mir Tote egal sind oder dass ich andere Positionen nicht nachvollziehen kann.

    Meiner Meinung nach ist das Corona-Virus eine riesige gesellschaftliche und gesundheitliche Bedrohung für uns alle. Da brauchen wir auch 0 drüber diskutieren, da sind wir uns sicher alle einig. Jetzt hat es sich aber so herauskristallisiert, dass das Virus als tödliche Gefahr nahezu ausschließlich für Risikogruppen und ältere Menschen gefährlich ist. Für diese ist es aber sehr gefährlich. Für jüngere, gesunde Menschen ist es keine tödliche Bedrohung.

    Allein diese Tatsache birgt aus meiner Sicht schon große Probleme bezgl. der Akzeptanz von Maßnahmen und der richtigen Dosierung. Gerade weil jede Gegenmaßnahme auch unerwünschte Nebeneffekte mit sich bringt, die natürlich dann ebenfalls gewaltige Auswirkungen haben können. Und ich persönlich gestehe erst einmal jedem Individuum Egoismus zu, da ich das für vollkommen natürlich und normal halte. Jedem ist doch letztlich sein Wohl näher, als das seines Nachbarn usw.

    Nun muss man aus meiner Sicht eben einen möglichst rationalen Umgang mit der Gefahr durch das Virus wählen und dabei metaphorisch gesprochen möglichst "Hart am Wind" segeln, da die meisten Gegenmaßnahmen eben langfristig sehr schädlich sein können. Dies meine ich vor allem ökonomisch betrachtet, denn wir alle brauchen eine funktionierende Ökonomie. Sollten wir in eine lange, tiefe Rezession rutschen, dann sind die möglichen Verwerfungen riesig, denn die Geschichte lehrt uns, dass dann die Stunde der populistischen Unheilsbringer schlägt.

    Was würde ich also anders machen? Ich finde, dass wir die Chancen der digitalen Zeit viel zu wenig nutzen. Wir hatten die Diskussion bezgl. der Warn-App ja bereits. Ich habe diese seit nahezu dem ersten Tag auf dem Handy und ich finde es ein politisches Versagen sondergleichen, dass diese sinnvolle und wirkungsvolle Instrument so schlecht genutzt wird. Hätte eine große Mehrheit es auf dem Handy könnte man Infektionsketten und -warnungen soviel schneller nachvollziehen und versenden und würde wahrscheinlich Dutzende Menschen retten können. Da sollte man sich auch mal drüber empören dürfen, denn die Bedenken vieler sind für mich da überhaupt nicht nachvollziehbar.

    Darüberhinaus müssen wir aus meiner Sicht uns viel mehr um den Schutz der Risikogruppen kümmern. Flächendeckende Tests im Altenheim machen aus meiner Sicht mehr Sinn als im Schlachthof, denn wo müssen wir denn die Infektionsherde so früh wie möglich erkennen? Bei jungen, gesunden rumänischen Werkvertragsarbeitern oder bei 80jährigen mit multiplen Vorerkrankungen? Dazu fehlen Konzepte wie wir die Risikogruppen besser schützen können mit viel zielgerichteteren Maßnahmen.

    Außerdem glaube ich, nachdem diese Woche die Meldung der WHO über die geschätzte Ansteckungsrate von rund 10 % der Weltbevölkerung kam, dass Maßnahmen letztlich zuwenig Erfolge erzielen und das Ganze sich nicht aufhalten lässt. Immerhin versucht die ganze Welt, dass seit rund einem Jahr und trotzdem haben sich soviele Menschen infiziert. Das ist dann aus meiner Sicht eben wiederum ein Argument alle Anstrengung auf den Schutz der Risikogruppen zu legen.

    Letztlich weiß ich aber, dass ich natürlich nur eine Einzelmeinung bin und Irrtum inbegriffen sein kann. Daher sorry falls ich jemandem zu sehr auf die Füße getreten bin! Ich denke am Ende wollen wir alle das Gleiche!

  • Jetzt mal ganz ohne Sarkasmus. Ich kenne niemanden in Deutschland der eingesperrt oder verfolgt wurde / wird aufgrund von Covid 19. Das ist nicht richtig.

    Ebenfalls ganz ohne Sarkasmus und auch ohne über eventuelle Verhältnismäßigkeiten diskutieren zu wollen.

    Was ist es denn, dass eine angeordnete Qarantäne für dich kein "Einsperren" ist?
    - Das keine Gitter vor den Fenstern sind?
    - Das es üblicherweise die "Eigenen 4 Wände sind"?
    - Das man noch Kontakt nach Außen haben kann? Internet, Online Shopping, etc.?
    - Das keine Wache vor der Haustür steht? Gab es auch schon und es wurden auch schon ganze Wohnblöcke eingezäunt und bewacht (Hier war glaube ich auch keine Lieferung möglich)
    - Die Dauer? Wenn ja, gibt es eine Grenze, ab wann es "Einsperren" für dich wäre?

  • Btw sind wir am WE auch zu einer Hochzeitsfeier eingeladen (langjährige Arbeitskollegin). 65 Leute eingeladen, wovon sicher eine Anzahl (darunter meine Frau) nicht kommen werden. Laut meiner Kollegin hat der Laden ein vernünftiges Hygienekonzept (u. a. Maskenpflicht am Buffet, keine Selbstbedienung), ordentliche Klimatisierung u Belüftung, und die Feier wird anders ablaufen als geplant (O-Ton: wir werden definitiv nicht wie sonst abrocken, es kommen einige mit diversen Vorerkrankungen und keiner möchte etwas riskieren). Ich bin gespannt. Läuft das aus dem Ruder, bin ich ruckzuck weg.

    Kann man solche Veranstaltungen nicht einfach mal sein lassen und ein paar Monate später gescheit und unbeschwert feiern statt sich die eigene Hochzeit zu verderben durch einerseits die massiven Einschränkungen und andererseits das trotzdem vorhandene Risiko? Ganz ehrlich, ich kann mir kein Hygienekonzept vorstellen, bei dem ich ein gutes Gefühl mit 65 Leuten in einem Raum hätte, erst recht nicht wenn Ältere und Vorerkrankte dabei sind.
    Das Verrückte ist, dass mir vermutlich mindestens die Hälfte der 65 Leute zustimmen würde, wenn es nicht um sie selbst ginge. Aber "uns wird es schon nicht erwischen, wir sind doch alle vernünftig".

  • Wenn man sich die Entwicklung in Deutschland und in den Nachbarländern anschaut, können wir uns auf einen langen Winter einstellen. Überall werden die Restriktionen landesweit wieder hochgefahren (Maskenpflicht im gesamten öffentlichen Raum, Einschränkungen Restaurantbesuch) und ich befürchte, dass man auch bei uns die relativ lockere Politik mit nur lokalen Einschränkungen nicht mehr lange durchhalten wird.

    Im Nachhinein war es Glück, dass die erste Welle der Pandemie erst Ende des Winters/Anfang Frühjahr gekommen ist, sonst hätte die erste Phase härterer Einschränkungen wohl schon länger gedauert.

    Ich frage mich allerdings, weshalb die zweite Welle jetzt so schnell kommt. Der Herbst hat gerade erst begonnen, das Wetter war noch lange schön, so dass sich eigentlich noch relativ viel Alltagsleben draußen abspielt(e).

  • Ich frage mich allerdings, weshalb die zweite Welle jetzt so schnell kommt. Der Herbst hat gerade erst begonnen, das Wetter war noch lange schön, so dass sich eigentlich noch relativ viel Alltagsleben draußen abspielt(e).

    Drosten sprach doch mal von einer kritischen Menge an Fällen, ab der das Infektionsgeschehen an Fahrt zunimmt. Vielleicht haben wir die gerade überschritten.

    Keep Pounding

  • Kann man solche Veranstaltungen nicht einfach mal sein lassen und ein paar Monate später gescheit und unbeschwert feiern statt sich die eigene Hochzeit zu verderben durch einerseits die massiven Einschränkungen und andererseits das trotzdem vorhandene Risiko?

    Kann man. Mein Bruder hat letzten Herbst im kleinen Kreis standesamtlich geheiratet. Die große Feier (mit Kirche...) war Ende März geplant (durchorganisiert und angezahlt). Musste natürlich abgesagt werden. Die beiden haben direkt beschlossen lieber noch ein Jahr oder länger zu warten mit der Feier um Sicherheit und eine tolle Feier mit Freunden zu haben, neue Planung starte erst wenn Corina kein Risiko mehr darstellt.

  • Ich frage mich allerdings, weshalb die zweite Welle jetzt so schnell kommt. Der Herbst hat gerade erst begonnen, das Wetter war noch lange schön, so dass sich eigentlich noch relativ viel Alltagsleben draußen abspielt(e).

    Ich behaupte (ohne dafür Beweise zu haben) dass zu viele Leute die Maßnahmen zu locker genommen haben. Eine Mischung aus Urlaubsrückkehrern und zu großen privaten Feiern sehe ich da als Problem. Während es im "öffentlichen Bereich" wegen der Kontrollen noch ganz gut funktioniert sind im privaten Bereich bei zu vielen Menschen die Hemmungen gefallen.

  • Inzwischen hat es wegen der Dummheit einiger Mitarbeiter auch das hiesige Gesundheitsamt erwischt. Unter den Kollegen gibt es positive Fälle, die gleich wieder mehrere andere Kollegen mit in die Quarantäne reißen. Gestern haben wir intern eine Abstrichrunde gemacht, um zu sehen, ob sich weitere infiziert haben. Bekomme mein Ergebnis im Laufe des Tages.
    Steht übrigens alles in Verbindung mit dem superspreader von dem ich seit einer Woche schreibe. Der hat die Inzidenz in der Kreisstadt auf 70 hochschießen lassen und dazu geführt, dass alle Schulen der Stadt geschlossen wurden. Diese Forderung habe ich bereits am vergangenen Wochenende an die Verantwortlichen formuliert, hat jedoch bis gestern gedauert bis die politisch Verantwortlichen dazu durchringen konnten.
    Übrigens ist die klassische Saison für Coronaviren November bis Januar. Wir werden uns also darauf einstellen müssen, dass wir in Kürze deutlich höhere Infektionszahlen als in der ersten Welle haben werden. Daher kann man nur an die Vernunft der Menschen appellieren größere Menschenansammlungen in den Wintermonaten zu meiden, weiterhin Maske zu tragen und Abstand zu halten. Das wird die Pandemie nicht stoppen, aber zumindest die Ausbreitungsgeschwindigkeit drosseln. Meine Hoffnung liegt auf den Schnelltests, um cluster früher zu erkennen und Infektionsketten rechtzeitig zu durchbrechen.

  • Kann man solche Veranstaltungen nicht einfach mal sein lassen und ein paar Monate später gescheit und unbeschwert feiern statt sich die eigene Hochzeit zu verderben durch einerseits die massiven Einschränkungen und andererseits das trotzdem vorhandene Risiko? Ganz ehrlich, ich kann mir kein Hygienekonzept vorstellen, bei dem ich ein gutes Gefühl mit 65 Leuten in einem Raum hätte, erst recht nicht wenn Ältere und Vorerkrankte dabei sind.Das Verrückte ist, dass mir vermutlich mindestens die Hälfte der 65 Leute zustimmen würde, wenn es nicht um sie selbst ginge. Aber "uns wird es schon nicht erwischen, wir sind doch alle vernünftig".

    Könnte man sicherlich. Aber andererseits: glaubst Du im Ernst, dass die Situation "ein paar Monate später" eine andere ist? Ich nicht. Und ich kann mir ein solches Hygienekonzept sehr gut vorstellen. Ohne dieses würde ich da auch nicht hingehen. Das A und O ist doch, dass sich auch alle Gäste dran halten, sonst nützt das alles nüscht; siehe diverse Hochzeitsfeiern, gern mehrtägig, mit Hunderten von Gästen, die sich eben nicht an irgendwas halten. Ich gehe morgen hin, schaue mir das an, und wenn ich Zweifel habe (u. a. was die Saalgröße und die Belüftungssituation betrifft), bin ich weg; so leid es mir dann für die Kollegin tut.

    Btw, ich besuche hier des Öfteren die jedes WE stattfindenden Konzertveranstaltungen mit max. 100 Besuchern und schlüssigem Schutzkonzept. Diese finden bereits seit dem Frühsommer statt; und bisher ist mir nicht bekannt, dass von dort aus auch nur eine einzige Infektion ausgegangen ist (sonst gäbe es diese Veranstaltungen vermutlich gar nicht mehr). Mag daran liegen, dass die Besucher (viele davon sind regelmäßig dort) genau wissen, dass bei einem Vorfall sofort Sense ist und der Laden bis auf Weiteres dicht gemacht wird. Auf diese Art funktioniert es, und auf diese Art wird es, wie ich befürchte, noch eine lange Zeit weiter funktionieren müssen. Ebenso Veranstaltungen wie die o. g. Hochzeit. Ansonsten machen wir halt alles dicht, dann brauchen wir auch kein Schutz- bzw. Hygienekonzept mehr. Was übrigens, siehe die Aussage von @Hamburg Broncos bezüglich klassische Saison, ohnehin bald wieder kommen wird. Und ich wiederhole mich: das liegt mMn nicht an geregelten, vernünftig ablaufenden Veranstaltungen, sondern an denen, die aus dem Ruder laufen oder von vornherein gar nicht mit Schutzkonzept geplant sind (Stichwort Saufparties in Parks etc.).

  • Aber andererseits: glaubst Du im Ernst, dass die Situation "ein paar Monate später" eine andere ist? Ich nicht

    Warum nicht ? Gestern stand im Spiegel schon ein Artikel das man mit der Behandlung von Schwererkrankten auf einem guten Weg ist, auf jeden Fall wesentlich weiter als im Frühjahr. Und der Impfstoff wird ebenfalls kommen. Biontech hat zusammen mit Pfizer gerade die Zulassung für einen Impfstoff beantragt. Bei aller gebotenen Vorsicht sollte man etwas positiver in die Zukunft schauen.

  • glaubst Du im Ernst, dass die Situation "ein paar Monate später" eine andere ist?

    Selbstverständlich. Zum einen wegen der von Ausbeener erwähnten medizinischen Entwicklungen, zum anderen weil auch sonst in der wärmeren Jahreszeit die Fälle wohl zurück gehen werden und man Feiern wieder nach draußen verlagern kann.

  • Selbstverständlich. Zum einen wegen der von Ausbeener erwähnten medizinischen Entwicklungen, zum anderen weil auch sonst in der wärmeren Jahreszeit die Fälle wohl zurück gehen werden und man Feiern wieder nach draußen verlagern kann.

    Jo, vielleicht bin ich da auch zu pessimistisch, keine Ahnung. Deinem zweitgenannten Punkt stimme ich zwar zu, aber beim Impfstoff bin ich äußerst skeptisch. Selbst wenn einer vor der Zulassung steht - wie lange wird es dauern, bis der flächendeckend zur Verfügung steht? Und dass es den einen Impfstoff, der allen hilft, nicht geben wird, wurde glaub ich hier auch schon mal behandelt.

  • Ist das so, ja?

    Weil du das Beispiel des Junggesellenabschied hernimmst: Dieses Lager hatte für Bennos Entscheidung Hohn übrig, aber keine Argumente. (Zumindest hat Benno diese nicht genannt)

    Er hatte die Stripperin doch genannt....

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • Dieser Flickenteppich an Regelungen ist echt furchtbar. Da steigt doch kein normaler Mensch mehr durch. Da braucht man sich echt nicht wundern wenn die Menschen im Land keine Lust mehr auf die Einschränkungen haben.

    Meine Kollegin hat mich gerade gefragt ob sie nächstes Wochenende zu Bekannten nach Solingen fahren darf. Das wäre jetzt Risikogebiet. Daraufhin hab ich mir die Regelung mal angeschaut für Niedersachsen und da steige ich mittlerweile auch nicht mehr durch. Ich wäre ja der Auffassung das hier nicht zwischen inländischem und ausländischem Risikogebiet unterschieden wird und die gleichen Regelung gilt. Aber das kann ich nirgends so richtig rauslesen.