NFL-Talk Mock Draft 2020 - Diskussion

  • Haha, wahrscheinlich hat er deswegen gedacht er müsste jetzt schon zuschlagen; :mrgreen: ich selber hätte ihn bestenfalls mit meinem letzten pick noch den Packers untergejubelt, so als Kontrastprogramm zu @GilbertBrowns 3.-Runden-LB; er bringt ja wirklich vieles mit, aber ist halt verdammt langsam...

    Na komm, bei dieser bestimmten Sorte Targets haben dich die athletischen Tests nun wirklich selten interessiert...

  • Na komm, bei dieser bestimmten Sorte Targets haben dich die athletischen Tests nun wirklich selten interessiert...

    Remember Tyrone Holmes? Bei Grizzlies bin ich da hin und wieder etwas wählerischer ;)

    There ain't no devil, there's just God when he's drunk

  • Noch ein paar Worte zu Quez Watkins, der mir Anfang Runde 5 in die Hände fiel. Nach gut 100 Picks Sendepause, hatte ich nicht damit gerechnet Watkins noch bekommen zu können. Andererseits ist die WR-Klasse dieses Jahr schön tief, da sind dann besondere Vorlieben gefragt.
    Nach dem zu erwartenden Abgang von Wandersmann Perriman zu den Jets, wird noch ein dritter Receiver gesucht, der neben Evans und Godwin bestehen kann. Gerade weil die beiden viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen, ist es wichtig weitere effektive Waffen im Köcher zu haben. Watkins ist verdammt schnell, sehr vielseitig einsetzbar (auch als Returner), besonders für vertikale Routen prädestiniert. Den Edelman-Typ für kurze Slants haben wir schon, wobei Watkins auch dabei zu gebrauchen ist. Sein Nachteil ist hier die benötigte Separation, denn in engster Begleitung Bälle zu fangen, behagt ihm weniger. Wenn er das in den Griff bekommt, kann er eine ganz große Nummer werden, egal wer in draftet. Mit Brady hätte er zumindest keinen schlechten Passgeber, da darf man schon mal die Flanke durchsprinten. Eine seiner Spezialitäten sind Bälle über die Schulter zu fangen und dann ohne Speedverlust durchzuziehen. Wäre auch was für Winston gewesen, jetzt wo er sogar seine Receiver sehen könnte. :mrgreen:

  • @burnum hat hier mit dem ganzen Nepotismus angefangen, da mach ich gleich mal weiter; nachdem Papa Runyan jahrelang für Andy Reid gespielt hat, liegt es nahe, dass dieser jetzt auch den Buben holt; und wenn's nur deshalb ist, weil er weiß, dass dieser in Zeiten ausgefallener rookie camps (und vielleicht mehr) zuhause genügend Anleitung zum Üben hat...

    LT wie in Michigan wird's für Runyan nicht spielen, wurde aber in der Shrine Bowl als Guard ausprobiert und hat dort durchaus gute Ansätze gezeigt; Stärken eher im run game, beweglich genug ist er; erinnert so ein bisschen an Dr. LDT, bei dem man nicht weiß, ob er nicht demnächst aus Kostengründen freigesetzt wird; alles in allem ein (dringend notwendiger) backup für alle drei IOL-Positionen (hat auch schon Center gespielt); ob's mal mehr wird?

    There ain't no devil, there's just God when he's drunk

  • Noch ein paar Worte zu Quez Watkins, der mir Anfang Runde 5 in die Hände fiel. Nach gut 100 Picks Sendepause, hatte ich nicht damit gerechnet Watkins noch bekommen zu können. Andererseits ist die WR-Klasse dieses Jahr schön tief, da sind dann besondere Vorlieben gefragt.
    Nach dem zu erwartenden Abgang von Wandersmann Perriman zu den Jets, wird noch ein dritter Receiver gesucht, der neben Evans und Godwin bestehen kann. Gerade weil die beiden viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen, ist es wichtig weitere effektive Waffen im Köcher zu haben. Watkins ist verdammt schnell, sehr vielseitig einsetzbar (auch als Returner), besonders für vertikale Routen prädestiniert. Den Edelman-Typ für kurze Slants haben wir schon, wobei Watkins auch dabei zu gebrauchen ist. Sein Nachteil ist hier die benötigte Separation, denn in engster Begleitung Bälle zu fangen, behagt ihm weniger. Wenn er das in den Griff bekommt, kann er eine ganz große Nummer werden, egal wer in draftet. Mit Brady hätte er zumindest keinen schlechten Passgeber, da darf man schon mal die Flanke durchsprinten. Eine seiner Spezialitäten sind Bälle über die Schulter zu fangen und dann ohne Speedverlust durchzuziehen. Wäre auch was für Winston gewesen, jetzt wo er sogar seine Receiver sehen könnte. :mrgreen:

    Spätestens an 178 wäre er gegangen ;) Hatte ihn und John Hightower noch als speed Optionen hoch auf dem Board. Leider keiner zu uns durchgerutscht.

    Daher jetzt mal ein ganz deeper sleeper. Sneed ist im College nochmal von CB auf S gewechselt, hat dafür eine gute Größe und ist unglaublich schnell und wendig. Hände sehen auch gut aus. Ansonsten natürlich noch sehr raw im run game und tackling, aber für einen kreativen DC in Coverage sicherlich einsetzbar und bei so einer Upside konnte ich hier nicht widerstehen.

  • Aufgrund meines Eagles Backgrounds habe ich auch sehr stark über Runyan mit dem 146er Pick nachgedacht. Aber leider wird er wohl nicht das Niveau seines Vaters erreichen. Von allen Eagles OL ist er wohl Alltime meine #1 (von denen die ich erlebt habe), Kelce und vorallem Peters sollte man jetzt nicht unerwähnt lassen, aber die Nostalgie mit Runyan :love Aber auf jeden Fall ein toller Pick und ich bin gespannt ob mich Runyan jr nicht doch Lügen straft

  • So die Cowboys sind ja jetzt erstmal bis Runde Sieben raus. Eine genaue Erklärung der Picks aus Runde Fünf folgt noch...
    Jared Pinkney (TE) und A. J. Green (CB).

  • Ein WR musste unbedingt noch zu den Broncos und mit Lipscomb kommt ein Spieler nach Denver der sofort im ST, vor allem als Punt Returner, eingesetzt werden kann um sich so an die NFL zu gewöhnen.

    Er läuft seine Routen sehr sauber, ist athletisch und groß genug für die NFL und verfügt auch über sehr gute Hände, aber es fehlt an der notwendigen Härte um sich gegen die CB der NFL durchsetzen zu können und.....daran kann man aber arbeiten.

    Er hat nicht wirklich eine überragende Eigenschaft zu bieten, aber das Gesamtpaket überzeugt weil er auch keine richtige Schwäche hat ;)

    Urlaub 2024:
    07.04. - 19.04.2024: NYC mit 2-4 Spielen der Islanders
    In Planung:
    Juni: 1 Woche Helsinki zur Sonnenwende
    September: Kreuzfahrt Norwegen
    Mal schauen was Wirklichkeit wird!

  • Ich hole mal ein wenig was nach, mal schauen, wie weit ich komme…

    Antonio Gibson: Ich beginne mal mit der beliebten Kategorie Eigenlob. Bei Gibson kann ich wirklich sagen, dass ich den (mit)entdeckt habe, zumindest ist mir kein Analyst und keine Seite bekannt, die den vor mir beworben hat. Für mich eher Receiver als RB. JUCO, spielte bei den Tigers zunächst auch nur WR, doch war er bei einigen eingestreuten Jet Sweeps und Endarounds so erfolgreich, dass er kurzerhand umfunktioniert wurde (hatte auch RB-Erfahrungen aus der Highschool). Sicherlich noch roh, aber ein physischer Freak: nicht nur sein Körperbau von fast 230 pounds plus 4.3er Speed, sondern vor allem seine geniale Contact Balance. YAC oder Yards in space eine der besten Kombinationen der Klasse aus Balance, Speed, Burst und Vision, dazu erstklassige Cuts. Release auf Routes ziemlich dynamisch, Route Running selbst braucht natürlich noch Feinheiten. RB Routes (Wheel!) extrem gefährlich. Zwar keine natürlichen, aber doch sichere Hände. Decisive Runner, herausragender Kick Returner. Im Kontakt kurze Steps, aber mit ordentlich Physis und Leg Drive dahinter. Ein enorm spannender und ungewöhnlicher Prospect, der allerdings unbedingt einen kreativen OC braucht, sonst ist er in 2-3 Jahren raus aus der Liga.

    Isaiah Hodgins: Hatte ihn während der Saison gefühlt hinter einer ganzen Menge anderer WR gerankt, aber da lag ich grundfalsch. Früh war klar, dass ich den Colts (mindestens) zwei Receiver beschaffen würde, und nach dem kleinen quicken Reagor kommt nun der Catch Radius mit Hodgins. Sohn von Ex Rams-FB James Hodgins, aber das merkt man staturmäßig kaum. Großer, noch zu dürrer WR mit langen Armen und großen Händen, hervorragende Produktion in Oregon States aufstrebender Offense. Für seine Statur sehr gute, nuancierte und diverse Routes mit starken Breaks, holt sich mehr Separation als andere 6‘4 WR. Dazu kommen herausragende Hände, die kaum einen Ball fallen ließen und regelmäßig für highlight Catches sorgten. Top Body Control und Sideline Awareness. Redzone-Waffe. Aus meiner Sicht einer der unterschätztesten WR der Klasse. Würde mich nicht wundern, wenn er selbst in dieser historisch tiefen Klasse noch in den zweiten Tag rutscht. In meinem Fall sollte er Rivers ein gutes Sideline-Target für seine beliebten Backshoulder Throws geben.

    Hunter Bryant: Bei ihm wars ein wenig umgekehrt. Hab ihm sehr gerne zugesehen 2019, doch bei der Feinanalyse gabs dann doch ein paar mehr negative Dinge. Seine 40 Zeit bei der Combine hat mich enttäuscht, ich vermutete aber sofort, dass das mit den zugelegten Pfunden zu tun haben könnte. Bryant ist nur de nomine ein TE und eigentlich ein großer Slot WR. Bei den Huskies verschiedene Rolleausgefüllt (Move TE, FB, H-Back, Slot). Ein paar nette Slice Blocks, wenn in motion, aber als head-on Blocker nicht nur in-line schon deutlich unterlegen. Ein paar schöne Routes, auch aus dem Backfield, gute Breaks, hier hat er Vorteile gegen Safeties. Hände schlechter als erwartet, doch einige leichte Drops und einige Body Catches, danach wieder ein Highlight Catch mit guter Körperkontrolle. Gut nach dem Catch, trotz Combine-Werten durchaus athletisch mit einigen netten lateral Cuts und eins, zwei Hurdles. Bricht mehr Tackles als gedacht. Eindimensionaler Spieler, in dieser einen Dimension aber nicht gut genug für die 2nd round (gerade wenn so viele spannende WR herumschwirren).

    K’Von Wallace: Einer der oftmals vergessenen Spieler in Clemsons Defense, der 2019 full-time die Nickel-DB / Slot-Rolle übernommen hat und da richtig aufgeblüht ist. Tolle Kombo aus Instinkt und Physis. Sehr gefährlicher Blitzer mit gutem Burst und ohne Zögern. Kann Overhang / D-Gap spielen mit seiner Positionierung und sehr sicherem und sauberen Tackling. WR, die ihn blocken wollen, haben keine Chance. Screen Buster. Insgesamt stark underneath in Coverage. Probleme gab es wenn dann in tieferer Coverage oder gegen sehr flinke und bewegliche Receiver. Die starken Quickness-Werte bei der Combine verraten, dass das nicht auf athletischen Limitationen beruht, ist also durchaus noch was rauszuholen. Idealer Big Nickel für die heutige NFL. Sehr underrated.

    Lynn Bowden: Hatte ihn 2018 als WR-Sleeper auf dem Zettel, aber keiner konnte ahnen, was folgen würde. Kentucky bekommt riesige Probleme auf QB nach Terry Wilsons Verletzung, Troy Transfer Sawyer Smith (der am legendären Sieg der Trojans gegen die Huskers beteiligt war, aber lassen wir das) erst verletzt, dann ineffektiv, daher entschließt sich HC Mark Stoops, Bowden als Wildcat QB zu installieren und die komplette Offense umzustellen. Damit rettete er eine eigentlich verlorene Saison, und Bowden konnte zeigen, was für ein Gamer er ist. Jeder wusste, dass Bowden oder sein RB Asim Rose laufen würde, niemand konnte es stoppen (Bowden hatte keine 10 Passversuche pro Spiel). Bowden verfügt über exzellente Fähigkeiten mit dem Ball in den Händen: Top Vision mit Gespür für die aufgehende Lücke, gute Dynamik und Wendigkeit (Typ Glider) sowie überraschende Power (Toughness und core strength). Als WR muss er aufgrund der wenig passlastigen Spread noch einige Feinheiten lernen, doch in der heutigen NFL sind Mismatches gefragt – und das ist Bowden zweifellos. Zudem Value als Returner. Gadget Player mit Potenzial für mehr. Bei den Ravens ein exzellenter Pick. Typ fiery competitor, wie man an seinem vollkommen unnötigen Fight vor dem Bowl Game gegen Virginia Tech sah (der ihm einen Platz in unseren Sofa QB-internen Top 10 der dümmsten Aktionen bescherte).

    Lamar Jackson:

    Zitat von Star du Nord

    Vielleicht mag ja @12to83 mehr über ihn schreiben?! Hab auf deinem Blog nichts zu ihm gefunden auf die Schnelle, was ich fast nicht glauben mag.

    Naja, es gibt schon was (insb. in den langen Big Ten-Previews), aber du hast recht, in der letzten Saison habe ich ihn nicht besonders behandelt. Jackson ist einer der Spieler, die ich eigentlich nicht lange im Gedächtnis behalten möchte. Habe ihn mehrfach als Enigma bezeichnet. Verfügt über tolle Tools, um ein erfolgreicher CB zu werden, aber kriegte die lange einfach nicht auf den Rasen. Das war zeitweilig auch eine Einstellungsfrage, wenn man sich 2017 und 2018 anschaut. Wer mit so einem Körper auch noch Tacklings scheut und nicht den letzten Einsatz zeigt, ist bei mir schnell untendurch. Wurde 2018 von HC Scott Frost dann auch zeitweilig gebencht für einen Spieler, der später auf S gewechselt ist. Die letzte Saison war jetzt deutlich besser. Verfügt über ideale Größe für einen Cover 3 Press CB: athletisch, überraschend quick, ideale lange Arme für Jams, gute Range für PBUs am catch point. Technisch ist das alles noch nicht sauber, aber wir reden hier von den middle rounds. Ich werde mit ihm nicht mehr warm, könnte jedoch einer der Fälle werden mit besserer NFL- als College-Karriere.

    Solomon Kindley:

    Zitat von SB7

    So hätte nicht gedacht das ich Ende der 4. Runde noch einen Solomon Kindle bekomme.
    Er war vor einigen Wochen noch Guard Nr. 1 bei vielen Rankings.

    @12to83 kannst du mir vielleicht sagen warum er so gefallen ist? Obwohl er bei manchen schon noch in den Top 100 ist.

    Kindley ist ein klassischer Fall eines bärenstarken College-Liners, der in der NFL Probleme bekommen könnte. Massiver Body mit roher Kraft und einem tödlichen Punch, der sich mit seiner Power auch dem einen oder anderen Bullrush ziemlich gut erwehren kann. Allerdings wirkt er ziemlich unathletisch mit wenig lateraler Beweglichkeit, daher neigt er zum lungen. Agiert zu viel mit dem Oberkörper, da wird er in der NFL öfter aus der Balance geraten. Kopf voran in den Gegner wird ein Fest sein für Push/Pull-Move etc. Wird gegen quicke NFL DTs Probleme bekommen. Nicht das beste Footwork und kein guter Puller. Ist so ein typischer phone-booth OG, der vor einigen Jahren noch höher im Kurs stehen würde. Seh den nicht so negativ, wie es jetzt klingt. In einem Power/Gap Scheme ist er IMO durchaus zu gebrauchen.

    Devin Asiasi: Flog unfassbar lange unter dem Radar, hätte den wirklich gern eingesammelt. In einer wirklich miesen TE-Klasse in meinen Top 5 (und das schon ein paar Wochen). Michigan Transfer, nur ein Jahr wirklich produktiv. Echter in-line TE. Ganz guter Blocker, ab und zu wirklich ein people mover (Leg Drive), Hände allerdings teilweise zu weit außen am Pad des Defenders. Guter 2nd level blocker. Überraschend flüssige Bewegungen, passables Route Running mit einiger Diversität (In, Post, Seam, Corner, Curls), muss an den Breaks noch arbeiten. Kein reines underneath Target. Sichere Hände, allerdings keinen größeren Catch Radius trotz langer Arme. Paar nette Moves/Cuts nach dem Catch, lässt immer mal wieder einen Defender aussteigen. Schwer zu Boden zu bringen. Starterpotenzial.

    Michael Ojemudia: Einer meiner favorisierten mid-round CBs. Langer CB der Iowa-Schule, sprich: massenhaft Erfahrung in verschiedenen Zone-Coverage-Konzepten, zumeist aus Off. Stärkerer Athlet als gedacht – was nicht nur seine Attraktivität erhöht, sondern auch variable Einsatzmöglichkeiten in Richtung Man bietet (zumindest theoretisch). Disziplinierter CB, der kaum einmal das big Play abgibt, andererseits aber auch wenig gamblet. Grundsätzlich passable Instinkte, aber wenig schnelle breaks aus underneath Routes. Nicht die höchste Kadenz im Pedal, aber wir reden hier von einem großen Off CB. Gute Ball Skills am catch point, hier kommen ihm seine langen Arme zugute. Könnte sich schnell in einer Rotation wiederfinden – und dann mal schauen…

    Alex Highsmith: Einer meiner favorisierten Sleeper, der mir leider weggeschnappt wurde. Hatte den schon länger beobachtet und ihm im Herbst mal einen meiner Sonntagsspieler-Threads mit bewegten Bildern gewidmet. Wer mal schauen will, sind einige schöne Plays dabei: Sonntagsspieler: Alex Highsmith.
    Dort finden sich auch meine Eindrücke zu seinen Stärken, Schwächen und Einsatzmöglichkeiten (muss ich hier ja jetzt nicht alles nochmal schreiben). Könnte früh bei Passing Downs das Feld sehen.

    Kenny Robinson: Hatte ja schon geschrieben, dass ich mich geärgert habe, ihn nicht bekommen zu haben. Robinson hat mit bei WVU ziemlich viel Spaß gemacht und landete früh in meinen Players 2 watch. Athletischer Centerfielder-Safety mit toller Range, exzellenten Ball Skills und ganz starken Händen. Mehrere echte Highlight-Interceptions, die keineswegs einfach nur überworfene Pässe über die Mitte waren. Spielt im Run Support wesentlich physischer, als seine Statur aussagt, kommt schnell downhill und tacklet hart. Doch leider agiert er dabei oft undiszipliniert, einige missed Tackles zu viel aufgrund mauer Angles oder mauer Technik. Nur: Wir reden hier von Runde 5, da gibt’s schlicht nicht mehr so viele single-high Prospects mit 1a Ballskills. Da ists das Risiko auch bezüglich der Off-Field-Probleme wert, die mir bei ihm aber im Gegensatz zu einigen anderen Kandidaten eher übertrieben erscheinen. Könnte mit seiner Entscheidung für die XFL (aufgrund seiner krebskranken Mutter) ein Wegbereiter für eine weitere Entwicklung zwischen College und NFL werden – ob man das mag oder nicht…

    James Lynch: Eher ein Not- und Needpick, nachdem meine favorisierten Targets vorher weggingen. Ich wollte den Colts (trotz des Buckner-Trades) noch ein wenig Depth für die D-Line geben, eigentlich mehr in Richtung Passrush, aber ein variabel einsetzbarer Spieler ist auch okay. Hatte in meinem letzten Mailbag aufm Blog einen kurzen Bericht zu Lynch geschrieben, den ich hier einfach mal reinkopiere:

    Zitat von Triple Option

    James Lynch war ein megaproduktiver College-DE in Baylors 3-3-5 und nicht umsonst der Big 12 Defensive Player of the Year, seine Pro Projection ist allerdings ein wenig unklarer. Als 5T 3-4 DE fehlt es ihm ein wenig an Länge (unter 6’4, dazu sind Arme von 31 7/8 grenzwertig). Ich weiß nicht, ob er konstant die Edge setten kann. Ich weiß allerdings auch nicht so recht, ob man ihm als 4-3 3T DT zu viel von seiner Effizienz nimmt (zumindest waren seine Snaps in einer 4er Line längst nicht so gut wie als Edge). Lynch hat einen guten Getoff und kommt mit tollem niedrigen Pad Level in den Kontakt. Zeigt immer wieder sehr schnellen und variablen Handeinsatz, mit dem er sich aus den Klauen des OTs befreien kann, müsste dies allerdings noch konstanter bewerkstelligen. Top Motor, und – wie die Quickness-Werte bei der Combine unterstreichen – mehr als passable short-area Athletik. Kein reiner lunch pail guy. Vernünftiger bend für einen 290 pounder. Rip ist sein Parade-Move, aber packt auch mal einen überraschenden Spin o.ä. aus. Mid rounder, der am ehesten in einer Hybrid-Defense mit wechselnden Positionen passt, wo er von DE über 5T bis 3T alles spielen kann.

    Die Colts mögen solche innen und außen einsetzbaren D-Liner (siehe auch die Draft von Tyquan Lewis vor zwei Jahren, den sie dann vom RDE zum DE/DT-Tweener umgemodelt haben). Lynch ist keiner dieser Spieler mit megahohem Ceiling und einer 3-5%igen Chance auf Starspieler wie einige andere late Rounder, sondern jemand, der sich im Idealfall zu einer wertvollen Ergänzung entwickeln könnte. Auch solche Spieler brauchts.


    Weiter gehts dann gleich nach meinen Picks...

  • Das Skins-FO ist Euch noch eine Erläuterung der beiden letzten Picks #142 (Ende der 4. Runde) und #148 (Anfang der 5. Runde) schuldig. Bin ja leider erst wieder in der 7. Runde dran, insofern habe ich mir eine kleine Pause gegönnt ;) .

    Am Ende der 4. Runde (und mit dem 4. Pick) sollte endlich das Need in der O-Line bedient werden, ist ja hinlänglich bekannt, dass wir gerade auf der LT-Position Bedarf haben (Trent Williams-Saga). Die Creme de la Creme der OT-Riege ist ja erwartungsgemäß bereits in der 1. und 2. Runde weggepflückt worden und hier zeigt sich der große Nachteil, den wir mit dem fehlenden 2nd Round-Pick haben. Daher wendete ich mich erst in der 4. Runde der O-Line zu und holte mit Tyre Phillips einen Spieler, der sich aus meiner Sicht in der vergangenen Saison als LT bei Mississippi State prächtig entwickelt hat und von den körperlichen Maßen her die Grundvoraussetzungen mitbringt, in der gesamten O-Line eine gute Rolle zu spielen. Klar, seine Combine-Werte sind nicht überzeugend gewesen, dennoch hatte ich auf den Tapes genug gesehen, um ihn anderen verbliebenen Alternativen vorzuziehen. Für sein Gewicht finde ich ihn eigentlich recht mobil, er setzt seine Hände wirkungsvoll ein, hat eine Menge Power und ist schwer zu passieren. Klar, er wird sich noch erheblich weiterentwickeln müssen, aber hier in den mittleren Runden einen direkten Ersatz für Williams zu finden, ist eh sehr unwahrscheinlich.

    In der 5. Runde wollte ich einen Free Safety haben, möglichst von meiner Lieblingsspezies, den Ball Hawks. Auf der FS-Position sehe ich für die Skins noch Bedarf. Daher musste ich auch Marylands Antoine Brooks mit etwas Wehmut links liegen lassen, da er nicht ins Profil passte, eine völlig andere Art Safety ist.
    Ich freute mich aber, Kenny Robinson bekommen zu können, der wahrlich bereits eine bewegte Geschichte mit Höhen und vielen Tiefen hinter sich hat, zuletzt bei St. Louis in der XFL spielte und durchaus auf sich aufmerksam machen konnte. Er passt ziemlich genau in das beschriebene Anforderungsprofil. Musste ihn schon zu Beginn der 5.Runde nehmen, da der nächste Pick der Skins erst in Runde 7 wartet. Das wäre viel zu spät gewesen.

  • Frage:

    Jon Runyan Jr., OG, Michigan hat zb so Stützen an den Beinen. Ist dies präventiv oder einfach zum stabilisieren der Knie oder deutet dies auf ein Problem hin?

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    Live gesehen:
    Atlanta Falcons, Baltimore Ravens, Cleveland Browns, Detroit Lions, Houston Texans, Jacksonville Jaguars, Kansas City Chiefs,LA Chargers, LA Rams, Las Vegas Raiders, Miami Dolphins, Minnesota Vikings, New England Patriots, NY Giants, NY Jets, New Orleans Saints, Pittsburgh Steelers, San Francisco 49ers

  • Zwei sehr schöne Picks hintereinander mit Pinter (MAC-Prospect, dessen Combine einfach zu gut war) und natürlich Bailey, der mir unfassbar viel Spaß gemacht hat, wenn er denn auf dem Feld stand.

  • So noch ein paar Worte zu den letzten beiden Browns-Picks.

    Mit der #159, also dem ertradeten Zusatz-Pick wurde die D-Line bedient und für mehr Tiefe gesorgt. Der Mann aus Arkansas mit dem tollen Namen McTelvin Agim passt für mich mit seiner Upside und gleichzeitigen Fragezeichen wunderbar in die mittleren Runden. Als ehemaliger Defensive End lernt er natürlich noch die Feinheiten um als 3-Tech in der NFL zu landen. Mir gefällt seine Explosivität im ersten Step und wie er die Gaps attackiert. Bringt aufgrund seiner Historie natürlich auch ein paar Pass-Rush-Moves und Möglichkeiten mit. Einfach ein spannendes Projekt, welches natürlich noch roh ist aber einiges bietet.

    An #187 hatte ich dann etwas "Glück", denn ich dachte schon das Bailey mir noch weg-gepicked wird nach dem Ian Rapoport ausgerechnet heut einen Tweet zu ihm absetzte: #Purdue LB Markus Bailey, 6 months after tearing his ACL, had his Combine recheck, seeing #AZCardinals Dr. Gary Waslewski. Bailey, one of the country’s top LBs heading into 2019 after started 40 straight games pre-ACL, was cleared. This video of LB Combine drills went to teams.

    Bailey ist für mich in der 6.Runde perfekt angesiedelt mit seinen großen Fragezeichen aufgrund zweier schwerer Knieverletzungen. Ohne die Verletzungen hätte ich ihn locker in der 3. Runde genommen mit seiner starken Spielintelligenz und Coverage-Fähigkeiten als LB. Bailey fehlt leider die letzte Athletik und Range, aber vieles an ihm gefällt mir - vor allem auch die vorbildliche Einstellung und die "Competetiveness". Die Red Flags nehm ich in der 6.Runde dann gern mit, um einen weiteren LB im dünnen Browns-LB-Corps zu haben.

    "And when that turnaround happens, wherever I am, I will smile – more than a little bittersweetly – and say, to myself, “Go Browns!”
    Sashi Brown - GM of the Cleveland Browns 2016-2017.

    brownsfans.de

  • Teil 2:

    Antoine Brooks: Unklare Projection für die NFL, aber kleiner Mancrush von mir. 2018 begeisterten mich Darnell Savage und Brooks so sehr, dass ich sie zu einem der besten Safety-Duos des Landes kürte (wobei man anmerken muss, dass Maryland fast regulär mit drei Safeties spielte). Brooks lungerte zumeist nahe der Line of Scrimmage als Nickel-S und Overhang rum und begeisterte mich mit herausragender Run Defense. Mit seiner Statur (5’11, 220) ein echter LB/S-Hybrid, dem man eine Position erst schaffen müsste. Aber es könnte sich lohnen: Trotz vergleichsweise kurzer Arme überraschend starke Technik beim block-shedding, sehr viel Power im Oberkörper, vernünftige Quickness. Im Kontakt ein echter Enforcer mit wirklich knüppelharten Tackles, dabei wesentlich disziplinierter als noch 2018, als er teilweise zu aggressiv vorging. Gute Range, Nase für den Ballträger. In underneath Coverage gegen TEs gar nicht übel, viele Tackles vor der 1st down Markierung. Schwieriger wirds gegen Slot WR, dafür fehlen ihm die change of direction Skills ein wenig (und ich glaube nicht, dass man die entwickeln kann). Mäßige Ball Skills. War nicht mein höchster Safety auf dem Board, aber ich glaube, dass er in eine Defense wie die vom neuen Panthers DC Phil Snow ganz gut passen würde. Snow steht auf Big Nickel mit drei Safeties (war seine base Defense bei Baylor), und mindestens einer sollte ein richtig dicker Hitter sein. Und das ist eher nicht Tre Boston. Brooks ist fun to watch, und wenn man für ihn doch keine Position in der NFL kreieren kann, wars halt nur ein 5th rounder. Zudem klares Potenzial für die Special Teams.

    Eno Benjamin: Ich liebe Eno, aber der Surger hat mir dieses Mal einige Picks vor der Nase weggeschnappt (war das #1 Target für die Jets, die ich ja kurz hatte). Hätte ich die Needs über Board geworfen, wäre Eno bereits zu den Colts oder Panthers gewandert. In meinem letztjährigen Draft Recap nannte ich Eno als den Kandidaten, der bei den vermeintlichen Top RBs am ehesten reinrutschen könnte. Das wurde aufgrund einer eher mäßigen Saison verhindert, an der er aber nicht allein schuld war. Es gibt so RB-Typen, in die ich mich ganz schnell vergucke: Einer davon ist der undersized powerful RB mit gutem Receiving und starker Contact Balance. Kaum ein Runner dieser Klasse ist kreativer als Eno, doch manchmal bedeutet zu viel Kreativität und noch ein weiterer Move eben auch die Gefahr von Ineffizienz. Benjamin muss sicherlich etwas an seiner Entschlossenheit arbeiten (das betrifft sowohl die Vision als auch Cuts und open field Moves), aber er ist für den Gegner oftmals komplett unberechenbar und einfach nicht zu Boden zu bringen. Nicht derselbe Typ RB, doch diesbezüglich hat er etwas von Devin Singletary. Zudem einer der wirklich guten Receiver dieser Klasse. Überraschend okay in Pass Protection. Ärgere mich ein wenig, dass ich so need-basiert vorgegangen bin.

    James Proche: Unglaublich produktive Karriere bei SMU, die durch die Ankunft von Ex Cal-HC und Air Raid-Spezialist Sonny Dykes noch einmal an Fahrt gewonnen hat. QB Buechele, Speedster WR Roberson, der noch sehr unterschätzte TE Granson (kleiner Sleeper von mir) und eben Proche sorgten für eine der spektakulärsten und vertikalsten Offenses des Landes. Proche spielte meist außen, projectet aber für den Slot. Nicht mal die besten Routes, die etwas mehr Urgency, härtere Breaks und Beschleunigung aus denselben vertragen könnten, aber Mann, hat er Ball Skills. Keine 6‘0 groß, aber Ball Tracking, Body Positioning, Konzentration, highpointing (trotz keiner besonderen Explosivität, siehe Jumps) exzellent. Hat Mini-Arme, aber erstaunlich große Hände für seine Statur. Fängt alles, was in seine Richtung kommt, selbst wenn die Separation nur gering ist. Tolle Backshoulder und over the shoulder Catches. Nicht die besten körperlichen Voraussetzungen, nicht der größte Athlet, dafür ein Football Player. Schätze solche Spieler.

    Braden Mann: Haha, mein Punter, für den ich seit vorletzter Saison die Trommel rühre. Ist mir immer wieder ins Auge gesprungen, irgendwann sprachen die Kommentatoren von NFL-Talent. Glaube Mann war der einzige Punter, der unter der Saison in meinen Players 2 watch vorkam. Bin kein Punter Scouter, aber definitiv NFL-Talent.

    Darrynton Evans: Da ich ja erst die Jets hatte, wollte ich ihnen hier einen Backup für Le’Veon Bell holen, der ja vielleicht auch nicht mehr jahrelang im Big Apple spielen wird. Klares Ziel war Eno Benjamin, aber s.o. Ich hatte noch ein paar RBs höher oder ähnlich hoch wie Evans, aber in disse fürchterlich uninspirierende Offense wollte ich wirklich keinen Grinder stecken, sondern einen Runner, der vielleicht mal ein paar aufregende Plays verspricht. Evans ist kein fertiger Prospect, aber bringt doch einige nette Tools mit: megaproduktiver Runner mit einigen Big Plays aufgrund seines Top Speeds und Bursts. Undersized mit etwas über 200 pounds (die er sich wahrscheinlich erst für die Combine raufgepackt hat, insofern waren die Werte in Burst, Speed und Explosion wirklich stark), dafür ist er überraschend viel Inside Zone gelaufen. One cut and go, nicht übermäßig kreativ, aber doch mit einigen subtilen Moves, die ihn nicht den ganz dicken Hits in der Hole aussetzen. Grundsätzlich geduldig, wartet auf die Entwicklung der Blocks. Bricht zu wenige echte Tackles inside. Wurde nicht viel als Receiver eingesetzt, aber sah dabei durchaus vielversprechend aus. Schneller turn upfield bei kurzen Routes. Pass Pro ist dagegen technisch ne Katastrophe, doch da ist er nicht der einzige College-Back. Vielleicht ein RB, der ab und an aufs Feld kommt und mal für einen längeren Lauf gut ist.

    Quez Watkins: Weihnachten ist bei mir ja oftmals eine ebenso stressige Zeit wie Pre-Draft, weil ich versuche Previews zu allen Bowl-Spielen zu schreiben und mir die Teams vorher auch wirklich anzuschauen und nicht nur Box Score-Scouting zu betreiben. Nicht oft, aber ab und an findet man dann ein echtes Highlight – und so ging es mir mit Watkins, den ich (und die allermeisten anderen) noch gar nicht so wirklich auf dem Schirm hatten. Doch weckte der mein Interesse schnell, als ich mich ein wenig näher mit ihm beschäftigte. War gefangen in einer recht horizontalen Offense, sorgte aber dennoch regelmäßig für Big Plays. Hier ein paar Worte (inklusive Highlight) vom Dezember, hier noch etwas mehr aus dem letzten Mailbag. Einer, der überraschen könnte.

    Harrison Hand: Mal wieder der Surger. Hand hat mir zu Beginn der letzten Saison richtig Spaß gemacht. Hatte die spannenden Spieler aus der Owls Defense hier genauer vorgestellt.
    Hand hat Erfahrung in diversen Coverages, wirkt recht instinktiv, in Off und Zone effektiver, guter Break auf den Ball, versteht Route-Kombinationen und antizipiert QB-Würfe. Gute Ball Skills. Nicht der beste Tackler der Welt, aber weit weg von einigen anderen Kandidaten dieser Klasse. Sehr willig, geht aggressiv dahin, wo es wehtut, auch gegen Screen-Blocks und im Run Support. Einer meiner favorisierten late round CBs. Hatte gehofft, den später abgreifen zu können, da der bei PFF gar nicht erscheint und bei NFL.com eine wirklich schlechte Grade hat, aber an Dominik komme ich dieses Jahr einfach nicht vorbei. Grr.

    Brandon Jones: Steal. Es gibt so Spieler, die im Verlauf einer Draftsaison ein wenig untergehen. Jones ist da ein klassisches Beispiel für. Nicht der größte Upside-Prospect, aber in dem, was er macht, sehr stark. Hatte den 2018 ein paar Mal länger gefeatured, dann ging er mit der enttäuschenden Longhorns Defense 2019 ein wenig unter, obwohl es gute Gründe gibt, die letzte Saison als seine bessere zu betrachten. Zumindest konnte er endlich einmal ein paar mehr Bälle abwehren und zwei sogar abfangen. Ein Ball Hawk wird Jones dennoch nie werden. Seine Stärken liegen woanders: in der Box oder als Nickel-Defender. Spielt wesentlich physischer, als seine Statur von unter 6‘0 und unter 200 pounds nahelegen würde. Dabei aber nie reckless, sondern verdammt kontrolliert. Extrem (!) sicherer Tackler, wählt gute Angles und passt diese ggf. an. Nicht der größte Blitzer o.ä., sondern einer, der seinen Job im Bereich 0-10 Yards megasolide macht. Kann durchaus auch mal tief spielen, nur besser nicht als single high, dafür reichen Range und auch change of direction nicht ganz. In Man Coverage anfällig und nicht dauerhaft einzusetzen. Nur: Wir reden hier von den späteren Runden, und da findet man eh keine Prospects mit geringen Schwächen. Jones kann einiges sehr gut, allein das sollte ihn in ein Roster befördern. Ist eh ne starke Draft der Saints bis dato.

    Meinen Titans-Pick Joshua Kelley hatte ich ja bereits vorgestellt.

    Jon Runyan war auch einer meiner Kandidaten für die späten Runden. Jetzt kann ich ja auf meine Aussage zu Chase Young von Beginn der Mock zurückkommen. Natürlich hat man Runyan geschützt mit Playcalls und Hilfe, aber das war dennoch in Anbetracht der Umstände eine exzellente Leistung des Wolverines LT. Auf Tackle wird er aufgrund seiner Armlänge bei den Pros wohl nicht spielen, aber hat sehr nette Athletik für einen OG. Technische Mängel ja, aber eine nette Basis zum Arbeiten für einen erfahrenen NFL OL-Coach.

    Cameron Brown ist ein ungewöhnlicher Spielertyp mit ebenso ungewöhnlichem Profil. Außerordentlich groß und sehr lanky mit extrem langen Armen, dabei erstaunlich fluide und beweglich, zudem spielt er tief und mit grundsätzlich passabler Leverage. War bei den Nittany Lions größtenteils für die Coverage zuständig und zeigte da einiges an Potenzial. Gute Man Coverage, nette Range. Braucht mehr Power, um seine Arme noch gewinnbringender einzusetzen. Braucht ein wenig zu lange für Richtungswechsel und landet aufgrund seines zu wilden Footworks auffällig oft auf dem Hosenboden, aber aus den Tools kann man eventuell was spannendes bauen.

    Nun noch kurz zu meinen beiden Picks, dann ist auch erstmal gut.

    J.R. Reed ist ein persönlicher Favorit von mir, dem ich die letzten drei Jahre unfassbar gern zugesehen habe. Auf meinem Blog finden sich regelmäßige Lobeshymnen. War schon vorher unter den Top-Targets der Colts, aber nun habe ich meine Need-Bedenken endgültig über Board geworfen. Battle-tested Safety in der SEC mit herausragendem Spielverständnis. Absoluter Top Football IQ und absoluter Leader einer der besten Defenses des Landes. Spielzugerkennung ist sehr schnell, kommt von seinem Spot gut downhill. Nicht immer der sicherste Tackler (teilweise zu optimistische Angles), aber hierin verbessert. Entziffert Route-Kombinationen sehr stark, bildete hierin mit seinem Safety-Kollegen Richard LeCounte ein sehenswertes Duo. Nicht der größte Athlet unter der Sonne und etwas mehr Burst wäre gut für Plays an der Seitenlinie (die er mit Awareness ab und zu dennoch macht), mich haben seine Testwerte daher leicht positiv überrascht. Vielleicht ist da noch was zu holen? Kann tief oder nahe der Box spielen und ist in Man Coverage von TEs oder RBs nicht aufgeschmissen. Für die späten Runden vergleichsweise high floor, low ceiling.

    Quartney Davis: Die Panthers haben Joe Brady als OC, das heißt sie brauchen Waffen im Passspiel. Ich weiß nicht warum, aber Davis hat für mich so ein wenig einen It-Factor, obwohl er viele Fragezeichen aufweist. Hat 2018 meist Flanker/Z gespielt und ist 2019 in den Slot gewechselt, was wohl seine hauptsächliche Projection sein wird. Mag seinen Release (bei Off) und sein Footwork, stark bei in-breaking Routes (seine Paradedisziplin), wenngleich nicht der beste Burst aus den Breaks. Hände okay, aber nicht special, eins, zwei Drops zuviel. Dynamisch und mit guter Vision nach dem Catch. Elusive, einige nette und ansatzlose Moves. Überhaupt ist sein Play Speed für einen Slot WR ziemlich gut. Muss dringend an Physis und Toughness zulegen, lässt sich zu leicht aus Routes abdrängen und wird Probleme gegen Press bekommen. Könnte ein vertikaler eingesetzter Slot werden. Irgendwas triggert mich an ihm.

  • Über Brandon Jones ärgere ich mich schon ein wenig. Den hab ich vollkommen übersehen, bzw. ich hatte noch die Hoffnung den mit dem letzten Pick der fünften Runde zu bekommen. Aber wer weiß ob dann Jared Pinkney noch da gewesen wäre.

  • Frage:

    Jon Runyan Jr., OG, Michigan hat zb so Stützen an den Beinen. Ist dies präventiv oder einfach zum stabilisieren der Knie oder deutet dies auf ein Problem hin?

    Bei den meisten Spielern - vor allem im College - eher Schutz der Knie vor Verletzung. Also präventiv.

  • noch kurz zu den steelers picks:

    john simpson ist ein power guard alter schule, stark im run blocking und hält locker jeden bull rush aus. dazu bringt er auch überraschend viel straight-line-speed mit, für die üblichen pull moves oder um auch mal ins second level zu kommen reicht es aus. ein bißchen limitiert ist er dagegen was die lateral quickness und beweglichkeit angeht - kein wunder bei 6'4" und 321 pfund, aber gegen flinkere D-liner tut er sich manchmal etwas schwer und der vielseitigste linemen ist er daher nicht. im scheme der steelers sollten sich das aber ganz gut kaschieren lassen, könnte direkt um den nach fosters karriereende offenen G spot konkurrieren.

    zu dillon: hatte auch ne richtig starke combine und das bei 247 pfund. sehr guter straight-line-speed, den er dank gut gesetzten und getimeten cuts auch immer wieder einzusetzen weiß. sehr geguldiger runner, macht selten einen schritt zuviel und liest das spiel sehr gut. im pass spiel wurde er fast gar nicht eingesetzt, hat aber wohl gute hände und bei den drills gut ausgesehen. besonders crispe routes würde ich mir von ihm nicht erwarten, aber für dump offs etc. sollte es allemal reichen.

    mit robinson gab's dann noch einen potentiellen nachfolger für dupree, für wohl so oder so zu teuer werden dürfte. robinson dürfte sicher auch ein bißchen zeit für die umschulung auf LB brauchen und braucht auch generell noch feinschliff, aber ist ein sehr athletischer, explosiver pass rusher mit ordentlich upside.

  • Nachtrag - Dolphins picken DT/NT Benito Jones:

    In der Mitte unserer DL haben wir mit Davon Godchaux eigentlich nur einen echten Run Stopper. Für die mid-rounds hatte ich zunächst Utahs Leki Fotu auf dem Zettel, habe diesen allerdings nicht bekommen und dann erstmal andere Positionen bedient. An dieser Stelle in Runde 6 kann ich mit einem recht eindimensionalen Run Stopper, der wohl mangels Athletik gegen den Pass keine wirkliche Rolle spielen kann, ganz gut leben. Jones ist sicher kein every-down starter, sondern eher ein situational player für klare running downs, entweder als echter NT (0-tech) oder etwas "shaded" als 1-tech. Der Wert solcher Spieler hat in den letzten Jahren komplett abgenommen. Aber wir sind halt auch in Runde 6, da kann ich damit leben.


    Über den kürzlich gepickten Quintez Cephus habe ich in Runde 5 tatsächlich auch schon nachgedacht. Nach kurzer Recherche habe ich mich aber dann aufgrund der off-field Geschichte dafür entschieden, dass ich so einen Spieler trotz aller sportlicher Qualitäten nicht draften werde - Freispruch hin oder her. Rein sportlich ist er an dieser Stelle aber natürlich exzellentes Value.

    Einmal editiert, zuletzt von burnum (6. April 2020 um 10:06)

  • Vielleicht etwas offtopic, jedoch habe ich mich gewundert, wo Drew Lock in dieser QB draft class einzuordnen wäre?

    Wenn du dich gewundert hast wirst du zumindest für dich schon zu einem Egebnis gekommen sein über das du dich dann gewundert hast, lass uns daran teilhaben oder wie sollen wir deine Frage verstehen? :)

  • Wenn du dich gewundert hast wirst du zumindest für dich schon zu einem Egebnis gekommen sein über das du dich dann gewundert hast, lass uns daran teilhaben oder wie sollen wir deine Frage verstehen? :)

    Ich schwanke beim Herbert/Lock Vergleich :paelzer: Deshalb war ich gespannt, ob es hier im Forum starke pro oder contra Argumente gibt, wen man als den "besseren" Prospekt ansehen würde.

  • Vielleicht etwas offtopic, jedoch habe ich mich gewundert, wo Drew Lock in dieser QB draft class einzuordnen wäre?

    Ohne nun die jeweiligen Spieler direkt mit Lock verglichen zu haben - also nur aus Erinnerung wie ich Lock im letzten Jahr ungefähr gesehen habe - würde ich zumindest die Top 4 QBs dieses Jahr (Burrow, Tua, Love, Herbert) alle klar vor Lock einordnen. Dabei lege ich aber Lock als College prospect bei Mizzou zugrunde und lasse seine Rookie Saison in Denver aus der Bewertung raus.

    Ist aber nur meine subjektive Meinung. Das dürfen Andere gerne anders sehen...

  • So, ein paar Erklärungen zu den drei 6th-round picks der Vikings:

    Kindle Vildor, CB:
    Sehr guter Athlet, hatte bei der Combine den 5-besten Athletic-Score (lt. next-gen stats), darunter u.a. einen sehr guten 40-yard-dash. Wird sich am Anfang wohl als special-teamer einen Namen machen müssen, aber aufgrund seiner versatility (kann outside wie auch innen spielen), könnte ich mir durchaus vorstellen, dass er relativ schnell zu snaps als CB im Echtbetrieb kommt.

    Derrek Tuszka, DE:
    Der nächste Top-Athlet, der eine exzellente Combine hatte. Hat bereits beim East-West Shrine Game auf sich aufmerksam gemacht und dann die Combine komplett gecrusht. Er hatte dort u.A. den besten 3-cone-drill und drittbesten 20-yard-shuttle. Auch bei den anderen Übungen hatte er Top-Ergebnisse. Hatte im letzten Jahr 13.5 Sacks und war Missouri Valley Conference Defender of the year. Schon klar - nicht erste Liga aber mit den athletic-traits und der production, noch dazu aus einem sehr guten College-Programm nehme ich diesen Spieler am Ende der 6. Runde mit Handkuss.

    Josh Metellus, S:
    Die Vikings haben aktuell 2 absolute Studs auf Safety, danach sieht es aber düster aus. Somit musste gehandelt werden. Bin froh mit Metellus einen Wolverine in den Norden gebracht zu haben. Er könnte relativ schnell zu einem Backup werden. Ist relativ versatile, könnte eventuell sogar als backup im Slot spielen. Ist ein guter Tackler, hat aber sicher Schwächen im Coverage. Das wurde bei der Combine gezeigt, wo ihm ausgerechnet K.J. Hill bei einem Rep sehr schlecht aussehen sah. Aber auch hier gilt: Position of need, athletic traits passen, kann sofort als special teamer eingesetzt werden.

    Bin mit der 6. Runde sehr, sehr zufrieden...

  • So, dann mal ein paar kurze Worte zu meinen letzten picks:

    Für die Chiefs gibt’s mit Stantley Thomas-Oliver noch einen weiteren CB; wird nach derzeitigem Ermessen auch notwendig sein; 2019-late-rounder R. Fenton hat zwar gegen Ende der Saison ein paar ganz gute Ansätze gezeigt, dürfte auf längere Sicht aber eher die Nachfolge von Kendall Fuller als Slot-CB antreten; daher hier noch jemand für außen; Thomas-Oliver wurde heuer im Shrine Bowl auffällig; ist recht groß, vielleicht etwas schmal, sub 4,5 speed, hat allerdings bis vor 2 Jahren noch WR gespielt, ist deshalb eher ein project; wie zu erwarten gute ball skills, trotz seiner Statur auch bemüht im tackling, wengleich ausbaufähig; potentieller Leadertyp

    Und wenn du John Reid und Joe Reed in einem Draft hast, musst du eigentlich beide zum selben Team holen :mrgreen:

    Wollte für die Packers noch einen typischen NCB, nachdem das Experiment mit Josh Jackson anscheinend endgültig nichts wird; Reid entspricht nicht ganz den körperlichen Vorgaben, denen man dortselbst folgt und ist auch schon etwas älter (23; musste eine Saison wegen Kreuzbandriss komplett aussetzen); eher der Techniker als der Beißer, gilt als ziemlich intelligent, superbeweglich, ist grundsätzlich vielseitig verwendbar, wird aufgrund seiner Statur aber ziemlich selten außen eingesetzt werden (eigentlich hauptsächlich dann, wenn der Gegner meint, ihn mit big slot WRs nerven zu können, mit denen hat er so seine Schwierigkeiten…)

    Und nachdem Gilbert in der ersten Runde einen standardmäßigen WR geholt hat, wollte ich unbedingt noch ein bisschen YAC-Attack nachschieben; wird in der Realität eh nicht passieren, aber ich mach das jetzt so lange, bis Gutekunst nachgibt; in LaFleurs Offense würde Reed ja ganz gut passen, der schreibt ihm schon die passenden plays auf den Leib; nicht wirklich als klassischer WR einsetzbar; haut zwar zwischendurch catches raus dass man denkt es geht doch, hat aber doch klare Defizite beim route running (es wirkt nicht natürlich, irgendwie hatte ich oft das Gefühl, dass er dauernd am Schritte zählen ist…); aber wenn er den Ball hat ist er brandgefährlich

    There ain't no devil, there's just God when he's drunk

  • Ich fürchte @Defsoul hat übersehen, das er einen Doppelpick hat....(wobei natürlich noch keine 8 Uhr ist)

    Danke für die Markierung. Ich war mir sicher, dass ich gestern Nacht beide Picks schon reingestellt habe. Sollte das nicht im Halbschlaf machen... :stone