Keine Olympischen Spiele in Hamburg

  • Bei der Volksabstimmung ist die Olympiabewerbung von Hamburg gescheitert: http://www.tagesschau.de/inland/hamburg-olympia-referendum-103.html

    Aus meiner Sicht eine gute Entscheidung (obwohl ich das Projekt im Hamburg toll fand). Die Milliarden kann man (Bund, Land, Stadt, etc.) sparen. Dem IOC (genauso wie FIFA, UEFA, etc.) muss man kein Geld in den Allerwertsetsn schieben, auch wenn es genügend Nationen geben wird die das weiterhin zur Selbstdarstellung tun werden. Dann sollen aber auch die gerne dafür zahlen.

  • Dann aber bitte nicht beschweren, wenn die Spiele in China und Russland stattfinden. Beides geht nicht.

    aikman -> Chrizly (Namensänderung 3.2. 2023)

    "So this is how I remember saying goodbye to Bilbo," [a raccoon he had as a kid] Leach wrote. "He wandered 10 yards away or so from the truck, and then he turned and looked at us and kind of had this expression like, 'It was nice knowing ya.' It was this moment where like, both I knew and he knew that we’d had some good times, but this was it. It was onward and upward for both of us."

    Mike Leach, Coaching Legend (*1961 +2022)

  • Macht Kiel das eben alleine :tongue2:;)

    Das gesparte Geld wird man sicher anderweitig verpulvern. Kann mir nicht vorstellen, dass damit mal was Anständiges passiert. Mich schreckten die Bedenken in Toronto und gerade auch in Boston ab. Boston ist nun nicht unbedingt arm und wohl eines der besten Sportstädte in den USA (mit Chicago, NYC und mMn. auch Detroit) und wenn die darauf schon keine Lust haben, obwohl sie die besten Chancen hatten, spricht wohl echt viel gegen den IOC und seine Machenschaften.

    Für das ganze Segelzentrum oben in Schilksee wäre es trotzdem schön gewesen. Hier wird das zudem jedes Jahr für die Kieler Woche genutzt und wer weiß, vielleicht hätte man sowas wie die Stadtbahn wieder in Angriff genommen. Von dem her finde ich es schon etwas schade. Die olympische Flamme, die immer noch auf einem kleinen Ausguckturm steht, werde ich wohl auf absehbarer Zeit nicht leuchten sehen.

  • Das gesparte Geld wird man sicher anderweitig verpulvern. Kann mir nicht vorstellen, dass damit mal was Anständiges passiert.

    Ach, hat HH Geld auf der hohen Kante? Hätte ich nicht gedacht.

    Generell ist es ja immer noch durchaus umstritten, inwieweit sich die Veranstaltung der Veranstaltung für die Veranstalter (hehehe) lohnt. Beziehungsweise, ob der volkswirtschaftliche Nutzen tatsächlich höher ist, als wenn Mittel "einfach so" in Infrastruktur, Bildung, etc. pp. gesteckt würden.

  • Ach, hat HH Geld auf der hohen Kante? Hätte ich nicht gedacht.

    Ich bin politisch nicht groß interessiert, das weißt du doch. :D;)

    Hamburg hat aber sicher mehr auf der Kante als Berlin. Und Boston bestimmt mehr als viele andere größere Städte in den USA. Rein vom Gefühl her, kenne die genauen Zahlen wirklich nicht. Meinetwegen können sie alles in Schulen stecken oder auch in Kindertagesstätten und Kindergärten investieren. Damit ich überhaupt kein Problem und würde das gut finden. Aber ob das dann auch passieren wird, bezweifle ich irgendwie.

  • Ehrlich gesagt: ich halte das für ein Armutszeugnis!
    Man kann von der Ethik des IOC halten was man will. Und dass da sicher auch die ein oder andere Million versickert, sollte auch wenig überraschend sein.

    Aber hier geht es um Olympische Spiele!
    In einem Land wie Deutschland, was zu den führenden Indutrienationen gehört, sollte es eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein, sich um solche Chancen zu bemühen. Mein Vater hat jetzt noch Glanz in den Augen, wenn er von seinem Trip zu den Spielen 1972 in München berichtet.
    Gerade für uns Randsportler (Hockey, Handball, Basketball....) ist Olympia doch DAS Highlight. Und wenn man das im eigenen Land haben kann...

    Nach dem jüngsten Eklat beim DFB kann man auch davon ausgehen, dass wir über eine WM in Deutschland zu meinen Lebzeiten wahrscheinlich auch nicht mehr reden müssen.

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • Das gesparte Geld wird man sicher anderweitig verpulvern. Kann mir nicht vorstellen, dass damit mal was Anständiges passiert. Mich schreckten die Bedenken in Toronto und gerade auch in Boston ab. Boston ist nun nicht unbedingt arm und wohl eines der besten Sportstädte in den USA (mit Chicago, NYC und mMn. auch Detroit) und wenn die darauf schon keine Lust haben, obwohl sie die besten Chancen hatten, spricht wohl echt viel gegen den IOC und seine Machenschaften.

    Hmmm.... Sind das nicht ein bisschen viele Allgemeinplätze für 4 Zeilen Posting? Und in wieweit die Absage Bostons mit Machenschaften des IOC korreliert hätte ich auch gern mal erklärt.

    "Players don't know how lucky they are, I think, to be in a place like Philly. I would've - if I could've kept playing a long time there, I would've played 'til the wheels fell off." - Chris Long

  • Ich sehe das ähnlich wie @Buccaneer und hätte mich gern um Karten bemüht. Ich schaue auch immer gern Olympia im TV (die Spiele 2000 in Sydney sind einer meiner favorisiertesten Sportmomente aller Zeiten), aber ich kann auch nachvollziehen das es für die Bevölkerung in einer Austragenden Stadt extrem mühsam ist. Dazu kommt das man sich natürlich mit Bannmeilen, Werbeverbot abseits der Sponsoren und dem generellen überheblichen Gebaren in den letzten Jahren keine Freunde gemacht hat. Addiert man dazu die aktuelle Angst vor Terror bei Großveranstaltungen und die negativen Schlagzeilen aus der Leichtathletik überrascht mich das Ergebnis nicht so sehr auch wenn ich es bedauere.

    erstmals einen Beitrag wegzensiert bekommen. Bin ein Rebell :hinterha:

  • Hmmm.... Sind das nicht ein bisschen viele Allgemeinplätze für 4 Zeilen Posting? Und in wieweit die Absage Bostons mit Machenschaften des IOC korreliert hätte ich auch gern mal erklärt.


    Ist ganz einfach: Boston sagte wie Hamburg (und andere) aus Gründen der nicht vorhandenen Zustimmung innerhalb der Bevölkerung ab. Warum war das so? Weil es zu teuer ist und hauptsächlich der IOC von den Spielen profitiert. „No Boston Olympics“ war da der Gegenpart.

    Zitat

    Boston is a world-class city. We are a city with an important past and a bright future. We got that way by thinking big, but also thinking smart. We need to move forward as a city, and the decision to drop the Boston 2024 bid allows us to do that on our own terms, not the terms of the USOC or the IOC. As a city and as a commonwealth, we're better off for having passed on Boston 2024.

    http://www.nobostonolympics.org/

  • Das gesparte Geld wird man sicher anderweitig verpulvern. Kann mir nicht vorstellen, dass damit mal was Anständiges passiert.

    genau das ist das Problem aus meiner Sicht (und macht mich auch traurig, dass keine OS nach Deutschland kommen): Das Geld verpufft in irgendwelchen anderen Kanälen und wird im Zweifel nach Griechenland geschickt...

  • Aber hier geht es um Olympische Spiele!
    In einem Land wie Deutschland, was zu den führenden Indutrienationen gehört, sollte es eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein, sich um solche Chancen zu bemühen

    Sehe ich genauso. Klar ist durch das versenken von verschieden Großprojekten (Berlin Flughafen, Hambrug Elbp.) das Misstrauen gegen solche Veranstaltungen nicht ganz zu unrecht groß, trotzdem ziemlich peinlich das man die Bevölkerung nicht für so ein Projekt nicht begeistern kann...


    Generell ist es ja immer noch durchaus umstritten, inwieweit sich die Veranstaltung der Veranstaltung für die Veranstalter (hehehe) lohnt. Beziehungsweise, ob der volkswirtschaftliche Nutzen tatsächlich höher ist, als wenn Mittel "einfach so" in Infrastruktur, Bildung, etc. pp. gesteckt würden.

    Klar ist das ein wichtiger und strittiger Punkt. Nur da bin ich ganz bei Bucci: Wenn das eins der führenden Inustrieländer der Welt nicht hinbekommt, so ein Event zu organisieren und zu planen, dass da am Ende kein großes Minus in der Kasse ist.... Wer dann...


    Nach dem jüngsten Eklat beim DFB kann man auch davon ausgehen, dass wir über eine WM in Deutschland zu meinen Lebzeiten wahrscheinlich auch nicht mehr reden müssen.

    Fußball ist noch mal was anderes da die Infrastruktur ja da ist, aber von Olympia im eigenen Land können wir (wir sind ja in einer
    Altersklasse) zu Lebzeiten verabschieden. Um Spiele zu bekommen müsste man sich auch erstmal bewerben und dann immer noch davon ausgehen, dass Du 2-3 Durchgänge brauchst um ne Chance zu haben. Zur Zeit kommt man ja nicht mal mehr zur Bewerbung...

    #FIREJOSEPH

  • Auch ich bin enttäuscht, dass HH sich nicht Pro Olympia ausgesprochen hat. Nur ganz unerwartet kam dies nicht.
    Gründe in meinen Augen für die Neinstimmer sind u.a. hierfür, was ich so aus meinen Umfeld (dienstlich, Verwandtschaft und Freizeit) gehört habe

    - die Kosten. Man zog die Desaster der Baukosten von Elbphilharmonie, Flughafen Berlin und was ganz wesentlich ist, die Kosten durch die Flüchtlinge entstehen, heran.
    - Paris / Hannover: hier hatte man Angst, dass HH 14-tage zum Hochsicherheitstrakt wird
    - Skandale um Doping und Fifa/Uefa usw. sind auch in aller Munde.

    Was ganz wesentlich ist. Nolympia ist wesentlich aggressiver aufgetreten. Waren sehr oft mit Infostände vor Ort. Haben sogar erwirkt, dass sie auf Plätzen Werbung manchen dürfen, die normalerweise von Werbung ausgenommen worden sind. Ich selbst wurde eingenordet sie zu zulassen. Mein Vorgesetzten hatten schlich "Angst" vor einer Negativpresse. Nach dem Motto, sieht, man verwehrt uns Bürgerrechte.
    HH hat sich zur sehr auf die "Springer"- Presse verlassen. Die "Pro" / Stadt HH wollten keine Konfrontation mit den "No", anderes als die "NO" , die sehr wohl den "Streit" mit "Ja" suchten. In meinen Augen ein großer Fehler von den Befürwortern.
    Ich kenne keinen der Pro Sport ist, der nein gestimmt hat, aber viele (dienstlich), die das Wort Sport nicht mal schreiben können mit Nein gestimmt haben. Hauptargument waren immer wieder die Kosten.

    Was schwer ist, man muss heute entscheiden über eine Veranstaltung die in 9 (2024) oder 13(2028) stattfindet. Dies ist eigentlich unmöglich. Man reflektiert die heutige Situation auf die Zukunft, was vielleicht menschlich ist.
    Das einzig Positive ist, dass sich über 50% an der Abstimmung teilnahmen. So kann es mit es mit der gelebten Demokratie weitergehen.

  • Das gesparte Geld wird man sicher anderweitig verpulvern.

    Man spart kein Geld - denn das benütigte Geld hätte man wohl erstmal auftreiben müssen und wollte dafür zB vom Bund gerne ein paar Milliarden haben. Nett für die Stadt so eone "Subvention" zu erhalten, nicht ganz so nett für das restliche Land.

    Generell ist es ja immer noch durchaus umstritten, inwieweit sich die Veranstaltung der Veranstaltung für die Veranstalter (hehehe) lohnt. Beziehungsweise, ob der volkswirtschaftliche Nutzen tatsächlich höher ist, als wenn Mittel "einfach so" in Infrastruktur, Bildung, etc. pp. gesteckt würden.

    Das ist genau eines der Themen denke ich: Das IOC greift soviel von den Einnahmen ab und übergbt eigentlich das ganze Risiko an den Veranstalter. Privatwirtschaftlich würde zu den Konditionen kein vernünftiger Investor mitmachen.

    Aber hier geht es um Olympische Spiele!
    ...

    Gerade für uns Randsportler (Hockey, Handball, Basketball....) ist Olympia doch DAS Highlight. Und wenn man das im eigenen Land haben kann...

    Mich interessiert Olympia nicht, einzig bei den Winterspielen schaue ich gerne Eishockey. Die Olympischen Spiele sind nicht für jedermann (und nichtmal für jeden Sportfan) das Nonplusultra. Und was macht es für einen Unterschied ob die im eigenen Land stattfinden? Dank TV-Coverage ist man doch überall nah dran. Und die paar Personen die dann mal vor Ort irgendeinen Wettkampf sehen können (nachdem sie sich über die überzogenen Eintrittpreise und die Bevorzugung der Sponsoren/VIPs aufgeregt haben) sind für mich nicht wirklich relevant.

    Boston sagte wie Hamburg (und andere) aus Gründen der nicht vorhandenen Zustimmung innerhalb der Bevölkerung ab. Warum war das so? Weil es zu teuer ist und hauptsächlich der IOC von den Spielen profitiert.

    Das ist nun deine Deutung - oder gibt es da konkrete Aussagen bei den Abstimmenden (nicht die Propaganda des Gegenkomittes)?

    Wenn das eins der führenden Inustrieländer der Welt nicht hinbekommt, so ein Event zu organisieren und zu planen, dass da am Ende kein großes Minus in der Kasse ist.... Wer dann...

    Die grosszügigen Diktatoren die ein bisschen Geld übrig haben und sich selbst darstellen wollen sind in meinen Augen eher das Ziel der Veranstaler. Mit den vorgegebenen Rahmenbedingungen seitens IOC schent es wirklich schwer zu sein damit Geld zu verdienen das man dann eben nicht wieder weiterreichen "darf".

    Ich kenne keinen der Pro Sport ist, der nein gestimmt hat,

    Ich kenne bezglich WInterspielen in der Schweiz sehr viele sportaffine und auch engagierte Leute die dagegen waren. Eben weil man das Geld lieber in Förderung/Infrastruktur vom Randsport direkt stecken sollte als es irgendwelchen internationalen Organisationen und Firmen zukommen zu lassen. Ich gehöre auch dazu!

  • Nur soviel - es ist ein naiver Irrglaube, dass die Kohle, die jetzt gespart wird, für soziale, kulturelle etc. Zwecke verwendet wird. Gespart hat man sich stattdessen ein Once in a lifetime Erlebnis wie die WM 2006.

    Und der gute Vorsatz, sich nicht vom IS einschüchtern zu lassen, hat immerhin 16 Tage gehalten.

    Just Win Baby

  • Gespart hat man sich stattdessen ein Once in a lifetime Erlebnis wie die WM 2006

    Für Hamburg und Umgebung mag das zutreffen. Für den Rest der Republik hab ich da so meine Bedenken.

    OS mobilisieren nicht bundesweit die Massen und Public Viewing dürfte hier in Nürnberg auch eher weniger stattfinden, wenn mit dem Finn-Dingi durch die Kieler Förde gesegelt wird.
    Und was glaubst wie viele Leute einen Autokorso machen, nur weil Deutsche Fritz Mustermann Gold in 100m Hutrollen geholt hat?
    Bei der WM2006 war Party quer durch alle grösseren Städte.

    OS sind ein TV-Ereignis für's heimische Wohnzimmer. Wo die Spiele sattfinden ist dabei für mich nicht so wichtig, Hauptsache die Uhrzeit passt.

    Zur Kohle hat trosty schon alles geschrieben

    Man spart kein Geld - denn das benütigte Geld hätte man wohl erstmal auftreiben müssen


  • Ich kenne keinen der Pro Sport ist, der nein gestimmt hat, aber viele (dienstlich), die das Wort Sport nicht mal schreiben können mit Nein gestimmt haben. Hauptargument waren immer wieder die Kosten.

    Das ist in meiner Umgebung exakt andersherum gewesen. Von den sportaffinen Menschen dürften 90% mit nein gestimmt haben, mit sehr unterschiedlichen Argumentationsschwerpunkten. Gutes Beispiel, wie sehr die eigene Umgebung manchmal 'misleading' ist (nicht falsch verstehen, bei uns beiden).

  • Kommentar der deutschen Hockey Nationalmannschaft


    Zitat von Facebook.de

    Wir sind fassungslos. Nein zu Olympia ist auch ein NEIN zu Sportdeutschland.Argumente wurden vor der Wahl zu Hauf ausgetauscht. Dass wir in einer Demokratie leben, ist ohne Zweifel unser allerhöchstes Gut. Eine Diskussion ist daher nun völlig sinnlos und die Entscheidung zu akzeptieren.Was aus unserer Sicht aber bleibt:Der Sport in Deutschland spielt in der Gesellschaft kaum noch eine Rolle. Und das ist die eigentliche Katastrophe.Die Kraft des Sports wird in Deutschland nicht erkannt und wertgeschätzt. Sport kann Integration und Inklusion vorantreiben wie kein anderes Medium, überwindet Grenzen und verbindet-und das mit spielerischer Leichtigkeit. Anscheinend hier nicht erwünscht, denn von diesem Konzept hätten wir alle profitiert.Aber alle vier Jahre werden Medaillen von uns gefordert. Dass wir mittlerweile gegen Vollprofis antreten; dass die Strukturen und Trainingsmöglichkeiten in Deutschland vollkommen überholt sind, interessiert dabei keinen. Meckern-ja das können wir wirklich wie keine Zweiten.Für jeden Sportler ist dieses Votum ein Schlag ins Gesicht. Und Hamburg und Deutschland verspielt eine einmalige Chance und überlässt den Zweiflern und Nörglern den Vortritt.
    A head full of fear leaves no room for imagination.
    Schade Deutschland.

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

    Einmal editiert, zuletzt von Buccaneer (30. November 2015 um 20:10)

  • Wer sagt denn, dass Hamburg den Zuschlag für die Olympiade bekommen hätte?

    Darum geht es ja nicht. Aber nicht teilnehmen ist Verweigerung. Zu verlieren ist ja keine Schande

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • Also ganz ehrlich, ich finde es schade, dass man in Deutschland immer dagegen sein muss. Das die Leute in Garmisch, als München sich beworben hat, dagegen gewehrt haben, da man deren Felder platt gemacht hätte und große Gebäude vor deren Augen gebaut hätte, verstehe ich ja, aber in Hamburg wäre der Hafen gewichen(zum Teil) und man hätte viele Sportstätten gehabt und so ein Olympiastadion kann man schon noch benutzen, zum Beispiel für Football Spiele. :mrgreen:

    Und was ich immer richtig toll finde, ist zu sagen, wir haben kein Geld und wir brauchen das für was anderes. Erstmal hätte man ja alles nach und nach bauen können und 2. wer ist so naiv und glaubt, jetzt wo wir kein Olympia haben, wird es uns in 2024 doppelt so gut gehen wie jetzt, nur weil wir kein Geld dafür ausgeben müssen/werden?

    Natürlich muss man mit den Brisanten Themen umgehen und viele Fragen beantworten, aber das man es nicht versucht, weil man Angst vor erhöhten Wohnungspreisen hat(die es eh schon gibt) und eventuelle Sicherheitsbedenken(die sich bis 2024 wahrscheinlich eh noch verschlimmern, ganz ohne Olympia). Ist schon ziemlich naiv gedacht.

    Und wer sich immer noch über die Korruption bei der FIFA und allen anderen großen Verbänden aufregt bzw überrascht ist, sollte zurück in sein Märchenschloss gehen. Natürlich gibt es Korruption bei sowas. Wo es um Geld, Prestige geht, gibt es immer Bestechungen.

    Aber gut, die Bürger haben entschieden und ich kann mir kein Olympischen Fußball im Volksparkstadion angucken. :heul:mrgreen:

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    Hamburger-SV-klein_teaser_150x90.jpgLogos and uniforms of the New York Jets - Wikiwand

  • Als Olympia-Fan finde ich die Entscheidung natürlich schade. Kann aber auch viele Argumente der Gegner verstehen. Hohe Kosten, unsicherer Nutzen, Nachhaltigkeit, Machenschaften im IOC usw.

    Ich denke allerdings wenn die Volksbefragung einen Monat früher stattgefunden hätte, wäre eine - wenn auch nicht überwältigende - Mehrheit für die Spiele gewesen. Ich meine im Oktober waren über 60 % für eine Bewerbung von Hamburg/Kiel. Die Anschläge von Paris scheinen da eine gewisse Wirkung hinterlassen zu haben. Wobei eventuelle Sicherheitsbedenken, zumindest aus der derzeitigen Situation resultierend, ziemlich unsinnig sind. Die Spiele wären 2024 gewesen, kein Mensch kann so weit in die Zukunft schauen (Frau Buchela gibt es ja nicht mehr ;) ) wie dann die Situation gewesen wäre.

    Auch eine knappe Entscheidung FÜR Olympia hätte mich, wenn ich in der Verantwortung wäre, nicht wahnsinnig zufriedengestellt. 52:48 z.B. FÜR eine Olympiabewerbung ist zwar eine kleine Mehrheit, trotzdem würde ich ein bedröppeltes Gesicht machen, weil knapp die Hälfte halt auch dagegen gewesen wäre. Eine überwältigende Mehrheit pro Olympia, als klares Bekenntnis für die Sportveranstaltung, hätte es dann schon sein sollen.

    Ich denke allerdings auch, dass solch eine große Sportnation wie Deutschland sich Olympische Spiele im eigenen Land ab und zu (wenigstens einmal im Jahrhundert) leisten sollte.

    Zudem stimme ich da Bucci vollkommen zu. Gerade für die Athleten der Randsportarten ist Olympia eine grandiose Bühne um mal wenigstens kurzzeitig die Anerkennung und den Respekt zu bekommen, die sie genauso verdienen wie unsere hochbezahlten Fußballer. Und wenn man bedenkt, dass man das auch noch im eigenen Land, vor den eigenen Fans erfahren hätte können, ist die negative Entscheidung noch trauriger.

    Das soll meine Freude an Olympischen Spielen - egal wo sie stattfinden - allerdings nicht mindern. Ärgerlich sind für mich nur die "Sportfreunde" und das sind sicher nicht wenige, die - wenn es überraschend doch Spiele in Hamburg gegeben hätte - nach den ersten Medaillen für "Schland" sich vom Olympia-Fieber hätten anstecken lassen und dann wieder mit Schwarz-Rot-Gold-Fähnchen am Auto rumgefahren wären, die nach gewonnenen Finals und Goldmedaillen enthusiastisch mitgefeiert hätten, obwohl sie neun Jahre vorher doch vehement gegen Olympische Spiele gewesen waren.

    College Champion 1984: Brigham Young Cougars – Unbeaten & Untied.

  • Zumal ja dann, wenn die Erfolge bei Olympia ausbleiben, wieder alle unter ihren Steinen herkriechen und auf die "Versager" schimpfen, wenn man im Medaillenspiegel nicht mehr Top 5 ist

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • Ist ganz einfach: Boston sagte wie Hamburg (und andere) aus Gründen der nicht vorhandenen Zustimmung innerhalb der Bevölkerung ab. Warum war das so? Weil es zu teuer ist und hauptsächlich der IOC von den Spielen profitiert. „No Boston Olympics“ war da der Gegenpart.

    http://www.nobostonolympics.org/

    Und wo genau liest du da jetzt etwas von den "Machenschaften des IOC", die Du Eingangs da recht plakativ in den Raum stellst?

    "Players don't know how lucky they are, I think, to be in a place like Philly. I would've - if I could've kept playing a long time there, I would've played 'til the wheels fell off." - Chris Long

  • Hamburg hat aber sicher mehr auf der Kante als Berlin.

    Hamburg mag weniger Schulden haben als Berlin, auf der hohen Kante haben die beide nix.

    Ich kann das Nein ehrlich gesagt nachvollziehen, aus vielfältigen Gründen:

    - für 14 Tage Spektakel wäre es jede Menge Geld
    - als Einwohner der Stadt hat man jede Menge Einschränkungen aufgrund von Bannmeilen etc
    - das Gefühl, dass sich vorallem die Verbände die Taschen voll machen

    "Einmal Borusse, immer Borusse!" (Alois Scheffler)

    Einmal editiert, zuletzt von urlacher54 (1. Dezember 2015 um 06:25)

  • Für mich ist ein großer Grund, das der Sport auf Funktionärsebene kein sonderlich gutes Image hat. Da können die Sportler nix dafür aber wenn man IOC und FIFA nur als korrupten Haufen wahr nimmt, dann ist die Bereitschaft da "eigenes" Geld zu investieren nicht sonderlich hoch. Dazu trägt unser Staat mit seinen Millionengräbern BER und Elbphilharmonie ein großes Maß dazu bei. Das wir das gesparte Geld jetzt nicht in KiTas stecken, dürfte jedem klar sein aber ein Großprojekt ist in der derzeitigen Phase wenigen zu vermitteln

  • Und wo genau liest du da jetzt etwas von den "Machenschaften des IOC", die Du Eingangs da recht plakativ in den Raum stellst?


    Hast du dir die Seite überhaupt mal angesehen? Unter „Meet the IOC“ steht z.B.was. Auch im Netz findest du eine Menge Material darüber, wie der IOC agiert und warum der Verband in den Augen der Kritiker viel mehr als nötig profitiert. Das war jedenfalls Teil der gesamten Diskussionsgrundlage in Boston.

    Nichts für ungut, aber ein bisschen Initiative kann man dann auch mal selber zeigen oder sich zumindest die verlinkten Seiten ansehen, da ich auch eher den Einruck habe, dass du dich an meiner Formulierung (die ich im Thread nicht allein wählte) aufhängst und es dir weniger darum geht, den IOC als fairen Laden anzusehen. Sollte letzteres dennoch der Fall sein, würde ich mich jedenfalls über ein paar Punkte freuen.

  • Also ich bin ein absoluter Sportfreak. Und trotzdem habe ich für Nein gestimmt. Aus mehreren Gründen.

    - Man hätte bereits sehr viel Geld (und nicht alles legal) aufwenden müssen, um vor allem die europäischen Wettbewerber Paris und Rom aus dem Rennen zu werfen. Wenn das dann, was ziemlich wahrscheinlich ist, trotzdem nicht klappt, hätte man viel Geld für Nichts rausgeworfen.
    - Die Finanzierung der Spiele selber stand auf absolut wackeligen Füßen. Weil auch keiner weiß wieviel der Bund übernommen hätte. Wir reden hier von Milliarden.

    Für mich stehen hier Risiko und Ertrag in keinem gesunden Verhältnis.

    Ein großer Witz ist ja, dass die Hamburger ja auch am Wahltag für Olympia waren, aber zu wenige Befürworter wählen gegangen sind. Es gab ja am Tag der Wahl repräsentative Befragungen. Allerdings wurden diese nicht wie z.B. bei einer Bundestagswahl an den Wahllokalen (also bei den Wählenden) gemacht, sondern am Telefon (Also auch bei Nichtwählern). Nach der Umfrage waren 55% der Hamburger für Olympia. Das ist soweit von der Realität weggewesen, dass das auch nicht mit statistischen Schwankungen erklärt werden kann. Aber "Dagegen" zieht irgendwie immer besser. Das wäre allerdings schon wieder ein Thema für einen Extrathread.


    Zitat

    Das wir das gesparte Geld jetzt nicht in KiTas stecken, dürfte jedem klar sein


    Für mehr KiTas in Hamburg fehlt es nicht an Geld sondern Grundstücke, wo mal keiner klagt. Wenn ich sehe wieviele KiTas hier in der Gegend wegen klagender Nachbarn nicht gebaut wurden, kann man KiTas wohl nur da bauen, wo sie am Ende keiner braucht. Aber auch das wäre ein Thema für sich.

  • Ich habe mir jetzt weder den Thread in kompletter Gänze durchgelesen, noch die Gründe der Entscheidung der Hamburger verfolgt, doch ich meine die Ursachen für die Ablehnung von München und mehr noch von Hamburg zu erkennen.

    Das ganze Thema "Olympia" mit seinem olympischen Geist ist doch mitlerweile zu einem Millardenspektakel verkommen. Die ganzen drei Wochen (?) sind doch mitlerweile nur noch auf Superlative getrimmt. Dieses noch größer-noch besser-noch teuerer ist einfach für zwei Wochen Sport unangemessen. Die Bürger wissen, dass dies nicht sinnvoll ist.
    Die Anforderungen sind immens und haben rein gar nichts mit einer nachhaltigen Konzeption zu tun.

    Ein gutes Beispiel, dass meine Meinung untermauert findet man im krischengeplagten Griechenland. Da braucht es auch ein riesen olympischen Dorf und zig Sportstätten, die auf kleinstem Raum aus dem Boden gestampft werden müssen. Diese dann teilweise unwesentlich oder gar nicht mehr genutzt werden, jedoch weiter über Jahrzehnte Kosten verursachen, wenn die Olympioniken und das IOC längst weitergezogen sind.

    Athen 2014

    Die Bilder beschreiben doch sehr gut, dass hier Milliarden von einer kleinen Bevölkerung für eine 20-tätige Weltbevölkerungsbespaßung bezahlt werden sollen.

    Einmal editiert, zuletzt von Adi (1. Dezember 2015 um 16:44)