• https://www.zeit.de/gesellschaft/s…rricht-probleme


    Puhh. Das muss man mal sacken lassen.

    Bei uns in der Gruppe habe wir aktuell auch sieben Kinder an sechs verschiedenen Schulen. Allerdings alles im Förder- und Hauptschulbereich. Bedeutet natürlich auch, dass unsere Kinder tendenziell schlechter in der Lage sind ihre Aufgaben selbstständig zu bearbeiten. Die Erfahrungen mit den einzelnen Schulen sind komplett unterschiedlich und in Prinzip komplett vom Lehrer abhängig. Eine Unterrichtsstunde per Videokonferenz hat keins unserer Kinder gehabt. Der Austausch mit den Lehrern erfolgt höchst unterschiedlich. Mit manchen ist man im mehr oder weniger täglichen Mailkontakt, bekommt die Aufgaben, schickt die gelösten Aufgaben zurück, bekommt Feedback. Manche bekommen einen schön ausgearbeiteten WOchenplan per Post!!!. Die bearbeiteten Aufgaben wandern auf dem gleichen Weg zurück. Ist zwar etwas altmodisch, aber man merkt das sich die Aufgaben angeschaut werden und entsprechend der nächste Plan angepasst wird.
    Es gibt aber auch Lehrer, die haben wir fast seit Beginn des Schulausfalls nicht mehr gehört und gesehen. Mit etwas Glück wurden noch die notwendigen Bücher vorbei gebracht, damit die Aufgaben überhaupt bearbeitet werden konnten oder es kommen so schöne Aufgaben wie: "Dann lest die Lektüre nochmal durch" oder Arbeitsblätter wo man sofort merkt, die wurden schnell im Internet zusammengesucht, wo das Kind aber überhaupt nicht das nötige Handwerkszeug hat um das bearbeiten zu können.

    Wir sind da natürlich in der komfortablen SItuation, dass eben immer jemand da ist und wir nicht die Probleme mit HomeOffice oder Arbeiten haben und die Kinder entsprechend gut unterstützen können. Glücklicherweise haben wir auch noch eine Lehramtsanwärterin als Ergänzungskraft und die hat dann für jedes Kind einen eigenen Stundenplan gebastelt, mit passenden Aufgaben, etc. Und dadurch ist es in unserem speziellen Fall sogar relativ gut möglich Lücken in einzelnen Fächern gezielt aufzuholen. Die Situation ist natürlich null mit einem normalen Haushalt zu vergleichen und ich ziehe wirklich den Hut vor jedem der das zu Hause parallel zur eigenen Arbeit oder ähnlichem hinbekommt. Gerade wenn auch das Lernniveau nochmal deutlich höher ist.

    Noch ein kleines Schmankerl zum Schluss: Eine Freundin von mir ist Lehrerin an einer Berufsschule in NRW und hatte angeboten ihre Klasse per Video zu unterrichten. Dies wurde ihr verboten, weil sie damit die älteren Kollegen unter Druck setzen würde. Da war ich ziemlich sprachlos.

    Bruder Zebedäus

  • Ein paar hundert Meter entfernt von unserem Haus, liegt ein schöner großer Spielplatz. Direkt am Waldrand und insbesondere am WE immer gut besucht. Dieser war jetzt wochenlang gesperrt und irgendwie fand ich den leeren Spielplatz befremdlich und traurig.

    Als ich gestern mit dem Rad vorbeigefahren bin, war wieder Leben auf dem Spielplatz. Die Eltern saßen auf den Bänken oder im Gras. Die Kinder spielten alleine oder in Gruppen von maximal Vier.

    Ich musste dann erstmal anhalten und ein paar Minuten zuschauen und genießen. Herrlich zu sehen wie das Leben auf den Spielplatz zurückkehrt. :)

    Einmal editiert, zuletzt von El_hombre (7. Mai 2020 um 07:59)

  • Zum Thema Digitalisierung und Schulen kann ich berufsbedingt auch einiges beitragen.

    Zu allererst muss man festhalten, dass Digitalisierung viele Probleme der Schulen schlichtweg nicht löst. Es geht für Schule heute eben doch in erster Linie um die Vermittlung von Sozialkompetenz, das Lernen von Gemeinschaft und viele weitere sogenannte Soft-Skills, die eben erst durch das Gruppenerlebnis real werden. Darüberhinaus haben digitale Inhalte in der Regel keine Haptik und die Gefahr des "Berieseln lassens" ist unheimlich hoch. Jeder kennt es doch noch aus seiner eigenen Schulzeit ala "Heute gucken wir einen Film" und dann wusste man, dass diese Stunde ziemlich entspannt wird. Das kurz zur Einordnung, wenn man sich wundert warum digitales Lernen noch nicht sehr verbreitet ist. Wem das nicht ausreicht, der möge sich mal vorstellen wie jemand 20 Drittklässler per Digitalunterricht beschulen will, dass wird schlicht nicht funktionieren wenn nicht hinter mindestens jedem zweiten Kind eine Aufsichtsperson ständig anmahnt sich nicht nicht ablenken zu lassen und aufzupassen.

    In höheren Altersstufen kann digitaler Unterricht sicherlich deutlich sinnvoller eingesetzt werden, dort hat man sicherlich auch Versäumnisse zu beklagen. Genauso gilt das sicher auch für die Universitäten.

    Dann ist der Förderalismus in der Schullandschaft noch weit extremer ausgeprägt als vielen bewußt ist. Die Kommunen sind Schulträger und somit für die Ausstattung verantwortlich, was de facto heißt, wenn die Kommune klamm ist, dann gibt es auch nicht viel an Ausstattung und man sieht den Investitionsstau sofort an der Außenfassade und auch am Interieur. Dazu kommt, dass jede Schule sich selbst überlegt, wie Sie konzeptionell arbeiten will. Das können viele Außenstehende immer nicht verstehen, ich persönlich halte es aufgrund meiner Erfahrungen aber für den einzig sinnvollen Weg. Wenn ich Menschen mitnehmen will, dann muss ich Ihnen die Chance geben sich einzubringen und Ihr eigenes Konzept ausarbeiten lassen und nicht einfach irgendwas drüberstülpen. Die Schullandschaften sind eben auch nicht besonders homogen, sondern die Herausforderungen sind grundsätzlich überall immer etwas verschieden, das Kollegium ist verschieden, die finanzielle Ausstattung ist verschieden, da macht es dann auch Sinn, dass jeder ein angepasstes Konzept fährt.
    Bitte an der Stelle auch nicht falsch verstehen, es geht um ein Medienkonzept und den sinnvollen Einsatz selbiger im Unterricht zur Erreichung der Lernziele. Die Lernziele sind definiert, der Weg dahin soll möglichst selbst gestaltet werden und dass ist durchaus ein Erfolgsmodell.

    All diese obigen Punkte führen aber zu den hier geschilderten Beobachtungen und manchmal auch zu merkwürdigen Auswüchsen ala "Du darfst nicht fernunterrichten, da Du damit Deine Kollegen schlecht dastehen lässt".

    Jetzt kommt aber eben auch noch ein ganz entscheidender Punkt:
    Es war nie eine Anforderung für Schulen, dass Schüler auf digitalem Weg zuhause unterrichtet werden sollen. Wenn diese Anforderung quasi über Nacht auftaucht, dann wird die Umsetzung eben nicht über Nacht möglich sein oder Sie wird, wie bei Grundschülern, schon aufgrund des Alters und dem daraus resultierenden Verhalten der Betreffenden, nicht funktionieren.

    Aktuell beobachte ich persönlich, dass was ich immer in Schulen beobachte. Es gibt sehr engagierte Menschen und es gibt auch sehr faule Menschen und bei Lehrern ist es genauso. Soll heißen es hängt letztlich davon ab, welches Exemplar die Kinder abbekommen haben. Was daran der Wahnsinn ist, ist dass wir als Gesellschaft alle gleich bezahlen, die fleißigen wie die faulen, aber das ist ein anderes Thema.

    Man darf sich aber finde ich nicht zu sehr wundern oder sogar erwarten, dass die Schulen jetzt mal eben ruck-zuck auf die Schnelle ein tolles Homeschooling-Konzept zur Hand haben.

  • Ein paar hundert Meter entfernt von unserem Haus, liegt ein schöner großer Spielplatz. Direkt am Waldrand und insbesondere am WE immer gut besucht. Dieser war jetzt wochenlang gesperrt und irgendwie fand ich den leeren Spielplatz befremdlich und traurig.

    Als ich gestern mit dem Rad vorbeigefahren bin, war wieder wieder Leben auf dem Spielplatz. Die Eltern saßen auf den Bänken oder im Gras. Die Kinder spielten alleine oder in Gruppen von maximal Vier.

    Ich musste dann erstmal anhalten und ein paar Minuten zuschauen und genießen. Herrlich zu sehen wie das Leben auf den Spielplatz zurückkehrt. :)

    Finde ich auch gut. Ich hoffe es bleibt alles so positiv was die Zahlen betrifft.
    leider hat man zu den Kita Öffnungen wieder relativ wenig Worte verloren. Also alle die jetzt bald wieder in Restaurants, Hotels etc. arbeiten müssen, können ihre Kinder dann mitnehmen. Oder wie ich gestern so treffend gelesen habe, statt in die Kita solange in einen Biergarten bringen :hinterha:

  • Bei uns (bawü) gab es ein schreiben dass die Kinder wohl ab 18. Mai wieder in den Kindergarten dürfen. In kleineren Gruppen und im Wechsel.

    Mal sehen ob das so stattfinden wird.

  • Bevor wir über die Lockerungsmaßnahmen vom 30ten Mai reden, sollten wir erst ein Mal abwarten wie sich die Zahlen bis dahin entwickeln und wie viele Landkreise bis dahin die Messlatte reißen. Dann ist das ganz schnell Gewäsch von gestern. Auch nach dem 30 Mai ist weiterhin (fast) jeder Bundesbürger in der Selbstverantwortung. Es zwingt mich niemand Fußball zu spielen oder einen Boxkampf zu bestreiten. Wenn mir das Risiko zu hoch ist, halte ich mich halt davon fern. (ja, ich weiß. Gruppenzwang und so) Aber zumindest der Alt Herren Handballer sollte wissen, was er tut und was nicht.

    Ganz so einfach ist es ja nicht. natürlich geht vieles nur mit Eigenverantwortung (wer wollte konnte auch jetzt noch in seinem Partykeller feiern, je abgelegener desto unwahrscheinlicher das man erwischt wird).
    Nur wenn mein Kind z.B. neben jemanden sitzt in der Schule dessen Vater halt sagt ich spiele weiter Handball (und Kinder werden den Abstand nicht immer einhalten können) sieht es schon wieder etwas anders aus.
    Ich habe Laschets Grundaussage (müssen das Problem ganzhaltig betrachten sprich soziale Folgen, wirtschaftliche (und damit auch gesundheitliche) etc. ) immer geteilt.
    Aber das was jetzt hier passiert kann ich nicht mehr nachvollziehen.

    Wir predigen den Kindern in Schulen ab standhalten (in manchen Schulen gibt’s eine Einbahnstraßenreglung d.h:die Kinder müssen so sie auf den Pott gehen wieder ums Gebäude laufen) aber Vati darf dann ab dem 30 Mai abends auf den Patz und Bolzen.
    Das ist für mich nicht mehr vermittelbar.

    Es war nie eine Anforderung für Schulen, dass Schüler auf digitalem Weg zuhause unterrichtet werden sollen. Wenn diese Anforderung quasi über Nacht auftaucht, dann wird die Umsetzung eben nicht über Nacht möglich sein oder Sie wird, wie bei Grundschülern, schon aufgrund des Alters und dem daraus resultierenden Verhalten der Betreffenden, nicht funktionieren.

    Ich kann deine grundsätzlichen Ausführungen unterstreichen und niemand erwartet "perfekten" Unterricht. Und natürlich ist es nicht möglich Grundschüler den ganzen Tag im Homeschooling zu unterrichten.Und natürlich ist das Problem, dass es auch am Lehrer liegt(wie sehr er bereit ist digital zu werden). Aber der Blick in andere Länder zeigt ja, dass sich dort dem Themenfeld Digitalisierung wesentlich ernsthafter gewidmet wurde, was ihnen jetzt zum Vorteil gereicht.

    #FIREJOSEPH

  • Wir predigen den Kindern in Schulen ab standhalten (in manchen Schulen gibt’s eine Einbahnstraßenreglung d.h:de Kinder müssen so sie auf den Pott gehen wieder ums Gebäude laufen) aber Vati darf dann ab dem 30 Mai abends auf den platz und Bolzen.
    Das ist für mich nicht mehr vermittelbar.

    Bin ich auch dabei. Ich halte das Vorgehen in NRW für nicht sehr verantwortungsvoll. Zumal es ja ein Hotspot ist. Wenn vereinzelt Menschen über die Stränge schlagen dann ist das nicht zu vermeiden. Aber Freibäder zu öffnen und da auf Abstand zu setzen ? Schwimmen mit Maske ? :paelzer:

  • Ganz so einfach ist es ja nicht. natürlich geht vieles nur mit Eigenverantwortung (wer wollte konnte auch jetzt noch in seinem Partykeller feiern, je abgelegener desto unwahrscheinlicher das man erwischt wird).Nur wenn mein Kind z.B. neben jemanden sitzt in der Schule dessen Vater halt sagt ich spiele weiter Handball (und Kinder werden den Abstand nicht immer einhalten können) sieht es schon wieder etwas anders aus.
    Ich habe Laschets Grundaussage (müssen das Problem ganzhaltig betrachten sprich soziale Folgen, wirtschaftliche (und damit auch gesundheitliche) etc. ) immer geteilt.
    Aber das was jetzt hier passiert kann ich nicht mehr nachvollziehen.


    Ich gebe Dir teilweise recht, aber bei der Eigenverantwortung sehe ich auch weniger die Kinder, als die Risikogruppen in der Pflicht. Ja, es gibt schwere Verläufe bei Kindern und bei gesunden Erwachsenen, aber offenbar sind diese doch eher selten. Um einen Zusammenbruch des Gesundheitssystems zu vermeiden sind die potentiellen Risikopatienten gefragt auf ihre Gesundheit zu achten. Und diese sind zum Großteil sehr wohl in der Lage Abstand zu halten, Abstand von anderen einzufordern, geschlossene Räume mit Menschenansammlungen zu vermeiden und so weiter und so fort. Das ist doch einer der wesentlichen Aspekte und hier müsste massiv Aufklärungsarbeit betrieben werden. Wie verhalte ich mich als Risikogruppe? Worauf muss ich achten? Was sollte ich vermeiden?

    Einen anderen Weg ohne wirtschaftlichen Totalschaden sehe ich einfach nicht. :madness

  • "Die wohlfeilste Art des Stolzes hingegen ist der Nationalstolz. Denn er verrät in dem damit Behafteten den Mangel an individuellen Eigenschaften, auf die er stolz sein könnte, indem er sonst nicht zu dem greifen würde, was er mit so vielen Millionen teilt ... Hieran erholt er sich und ist nun dankbarlich bereit, alle Fehler und Torheiten, die ihr eigen sind, mit Händen und Füßen zu verteidigen." - Arthur Schopenhauer

  • Um einen Zusammenbruch des Gesundheitssystems zu vermeiden sind die potentiellen Risikopatienten gefragt auf ihre Gesundheit zu achten. Und diese sind zum Großteil sehr wohl in der Lage Abstand zu halten, Abstand von anderen einzufordern, geschlossene Räume mit Menschenansammlungen zu vermeiden und so weiter und so fort.

    Das wird aber dann richtig schwierig, wenn man zu den u65 jährigen gehört und noch arbeitet, eigene Kinder im Haushalt hat usw.


    . Darüberhinaus haben digitale Inhalte in der Regel keine Haptik und die Gefahr des "Berieseln lassens" ist unheimlich hoch. Jeder kennt es doch noch aus seiner eigenen Schulzeit ala "Heute gucken wir einen Film" und dann wusste man, dass diese Stunde ziemlich entspannt wird. Das kurz zur Einordnung, wenn man sich wundert warum digitales Lernen noch nicht sehr verbreitet ist. Wem das nicht ausreicht, der möge sich mal vorstellen wie jemand 20 Drittklässler per Digitalunterricht beschulen will, dass wird schlicht nicht funktionieren wenn nicht hinter mindestens jedem zweiten Kind eine Aufsichtsperson ständig anmahnt sich nicht nicht ablenken zu lassen und aufzupassen.

    Bei allen anderen Punkten die du genannt hast bin ich 100% bei dir. Hier nicht ganz. In meinen Augen beschreibst du hier einen Digitalisierungsprozess der ohne Anpassung des Grundkonzepts auskommt. Das wird dann in der Tat nicht funktionieren.

  • Finde ich auch gut. Ich hoffe es bleibt alles so positiv was die Zahlen betrifft.leider hat man zu den Kita Öffnungen wieder relativ wenig Worte verloren. Also alle die jetzt bald wieder in Restaurants, Hotels etc. arbeiten müssen, können ihre Kinder dann mitnehmen. Oder wie ich gestern so treffend gelesen habe, statt in die Kita solange in einen Biergarten bringen :hinterha:

    Das wird in NRW heute/morgen beraten

    Dann mach ich eben mein eigenes Forum auf...mit Blackjack und Nutten!

  • Das wird aber dann richtig schwierig, wenn man zu den u65 jährigen gehört und noch arbeitet, eigene Kinder im Haushalt hat usw.

    Sorry, aber wir können nicht immer nur die Worst Cases betrachten. Wieviel Leute haben wir in der höchsten Risikogruppe? Für wieviele Prozent davon trifft dein Szenario zu?

    Und wenn ich in so einem Umfeld lebe muss ich mich erst recht damit auseinandersetzen wie ich mein Risiko minimiere und kann dafür nicht die gesamte Gesellschaft in Geiselhaft nehmen.

  • Zitat von Mile High 81

    Ich habe Laschets Grundaussage (müssen das Problem ganzhaltig betrachten sprich soziale Folgen, wirtschaftliche (und damit auch gesundheitliche) etc. ) immer geteilt.
    Aber das was jetzt hier passiert kann ich nicht mehr nachvollziehen.

    Wir predigen den Kindern in Schulen ab standhalten (in manchen Schulen gibt’s eine Einbahnstraßenreglung d.h:die Kinder müssen so sie auf den Pott gehen wieder ums Gebäude laufen) aber Vati darf dann ab dem 30 Mai abends auf den Patz und Bolzen.
    Das ist für mich nicht mehr vermittelbar.

    Bin da ganz bei Dir. Das Gröbste ist mE allerdings die Nummer mit der Bundesliga. Muss denn das sein?

  • Das Gröbste ist mE allerdings die Nummer mit der Bundesliga. Muss denn das sein?

    Darüber kann man gerne streiten (wird ja auch im Fußball-Thread).

    Allerdings sieht das Bundesliga-Konzept ja folgendes vor- Regelmäßige Testung der Spieler, Aufforderung an selbige in quasi Quarantäne zu leben etc.So was gibt’s ja im Hobby Bereich nicht.

    Ums mal als Beispiel zu verdeutlichen. 10 Leute können dann in NRW zusammen einen Sprachkurs machen, dabei müssen sie in 1,5 Meter Abstand sitzen.
    Zusammen Basketball spielen 5 vs 5 geht dann aber wieder?

    Da steht ja noch ein SOLL. Das muss jemand stoppen, das ist völlig hirnrissig.

    #FIREJOSEPH

  • Es sind definitv mehr Schulen betroffen als durch die Medien gingen. Wir haben auch betroffene Schulen, die gestern schon wieder große Wellen geschlagen haben.
    Ein Kind ist trotz angeordneter Quarantäne, Mutter war Covid-19 positiv, noch mehrere Tage zur Schule gegangen. Da unter den aktuellen Vorschriften in Schulen keine Kontaktpersonen entstehen können, müssen die anderen Schüler und Lehrer nicht zum Test. Der Bürgermeister hat natürlich trotzdem durchgedrückt, dass alle getestet werden. NRW-Kommunalwahlen sind im Herbst..

  • Sorry, aber wir können nicht immer nur die Worst Cases betrachten. Wieviel Leute haben wir in der höchsten Risikogruppe? Für wieviele Prozent davon trifft dein Szenario zu?
    Und wenn ich in so einem Umfeld lebe muss ich mich erst recht damit auseinandersetzen wie ich mein Risiko minimiere und kann dafür nicht die gesamte Gesellschaft in Geiselhaft nehmen.

    Sorry aber das ist nicht der Worst Case so der eher die Norm.
    Und ich finde hier wirst du ungenau. Meine Replik bezog sich auf deine 'potentiell gefährdeten', jetzt fragst du nach der höchsten Risikogruppe. Die zahlenmäßige Diskrepanz zwischen beiden Gruppen ist enorm.

    Zusätzlich bezog sich mein Beitrag hier nur auf das etwas lapidare: "Es ist ganz einfach Abstand zu halten". Das ist es aber nicht. Meine Frau z.B. muss seit Montag wieder in die Schule. Wäre ich Teil der Risikogruppe, was sollte ich deiner Meinung nach tun? Sie in ein Zelt nach draussen auf den Balkon schicken?

    Und nochmal damit das ganz klar ist: Es geht mir hierbei nicht um den Sinn oder Unsinn von Lockerungsmaßnahmen, sondern nur darum aufzuzeigen, dass bestimmte Vorkehrungen eben nicht so leicht umzusetzen sind.

  • Unsere Erfahrungen mit dem Homeschooling unserer ältesten Tochter (6. Klasse Gymnasium):
    - Aufgaben via Lernplattform: jede Menge, gefühlt sogar zu viele
    - Videokonferenzen/-unterricht: bis diese Woche nix, null, nada. Gestern und heute die ersten Male: in Sport (kein Scherz!) und Geschichte...
    - Feedback Lehrer bisher: nix, null, nada - außer dass sie die Lösungen zu den Aufgaben ebenfalls online bereitstellen
    - Abfrage, ob die Schüler online arbeitsfähig sind (PC/NB, Drucker, Internet): Ende letzter Woche nach 6 Wochen Schulschließung.

    Ausbaufähig, würde ich sagen...

    in Berlin auch so. Sohn 7. Klasse Gymnasium. 1 zu 1 die gleichen Erfahrungen wie ihr sie macht. Auch kaum Feedback zu den Aufgaben. Oftmals sogar ohne Datumsangabe bis wann die Übungen zurück geschickt werden müssen.
    Am besten laufen die Fächer die über Lernplattformen gehen.

    Er kann ja zum Glück am Montag wieder zur Schule. Für 2 Stunden und dann am 25.5. wieder. ||
    Bin gespannt wie oft er noch bis zu den Ferien in die Schule geht.
    Wie gehts insgesamt weiter? Wenn man mal bedenkt das den Kindern ein knappes halbes Jahr an Schulunterricht fehlt, stellt man sich schon die Frage wie das kompensiert wird?

  • Langfristig mache ich mir da weniger Sorgen. G8 finde ich sowieso nicht so toll, und wenn meine Tochter nicht regulär mit 17 (!) Abi macht, wird ihr das ganz sicher auch nicht das Leben versauen.

    Ich war fast 20! - (ja, auch regulär :tongue2: )

    Minnesota Vikings 2022:

    13-5 - one and done. Meh.

  • Schule lief bei unseren großen (Klasse 5 und 7) bis zu den Osterferien durch Bereitstellung von Lernblättern und Aufgaben über einen eigens eingerichteten digitalen Schulhof, mit kaum Rücklauf (Hoffnung, dass es nur um die 3 Wochen geht). Ne Woche vor den Ferien dann Abfrage, wer alles Online-Konferenzen besuchen kann und wer dazu Leihgeräte (in sehr geringer Zahl möglich) benötigt. Nach den Osterferien dann in den Hauptfächern 1 bis 2mal pro Fach und Woche Onlinekonferenz mit Videoansicht des Lehrers (meistens) und in quasi allen Fächern weiterhin Aufgaben über den digitalen Schulhof, jetzt aber mit stichprobenartig erbetenen Rückantworten, meistens 5-6 Schüler.
    Es ist sicher nicht das Optimum, aber ich finde hier den Einsatz der Lehrkräfte toll. Und selbstverständlich ist es nicht, unabhängig davon, ob es Arbeit ist oder nicht. Die Bandbreite reicht auch bei den Hauptfächern von "Frontalunterricht" hin zu Nutzung der Möglichkeiten wie geteilten Notizen und aktives "Durcheinander" der Schüler.
    Optimaler wäre aus meiner Sicht auch noch die Möglichkeit der Aufzeichnung, hier macht allerdings der Datenschutz im Moment einen Strich durch die Rechnung.

  • Da unter den aktuellen Vorschriften in Schulen keine Kontaktpersonen entstehen können, müssen die anderen Schüler und Lehrer nicht zum Test.

    ?(?(

    -----------------
    It is time for us to do what we have been doing and that time is every day.

  • Wenn man mal bedenkt das den Kindern ein knappes halbes Jahr an Schulunterricht fehlt, stellt man sich schon die Frage wie das kompensiert wird?

    gar nicht - wozu auch?
    aus meiner Sicht sollte man die Lehrpläne sowieso mal gründlich auf Tauglichkeit fürs 21. Jahrhundert überprüfen

  • Zitat von Pinni

    Sorry aber das ist nicht der Worst Case so der eher die Norm.


    Keine Ahnung wo Du lebst, aber im Rhein Main Gebiet ist das definitiv nicht die Norm. Ich wohne in einem Gebiet mit 50 Häusern. Ca. 30x Familien mit Kindern, ca. 10 x Berufstätige Paare ohne Kinder. Fünf oder sechs Senioren Paare. 2x Gay & 1x Single. Das findest Du im Frankfurter Speckgürtel alle paar hundert Meter. In Frankfurt selbst gibt es bundesweit die höchste Anzahl an Singlehaushalten. (Viele Studenten, viele Wochenend Pendler)
    Statistisch gesehen gab es in Deutschland noch nie weniger Bewohner pro Haushalt.

    Aber okay. Wir werden nicht zueinander finden. Ich schaue halt lieber positiv nach vorne, als aus allem und jedem eine Todesgefahr zu konstruieren.
    Und nein, dabei bin ich keineswegs leichtsinnig, sondern lebe sehr bewusst.

    Allerdings weiß ich auch das ich bisher ein ziemlich gutes Leben hatte und auch gerne noch mindestens 25 Jahre mitnehmen würde. Ich bin mir aber auch bewusst, dass es mich Morgen dahinraffen kann. Wäre nicht schön. Weder für mich, noch mein Umfeld, aber ansonsten für die Menschheitsgeschichte so interessant, wie der berühmte Sack Reis in China.

    Also verschwende ich die mir zur Verfügung stehende Restlaufzeit nicht mit der Pflege von Phobien.

    Einmal editiert, zuletzt von El_hombre (7. Mai 2020 um 19:19)

  • ?(?(

    Kriterien, damit man zu einer Kontaktperson 1. Grades wird:
    - mind 15. minütiger face-to-face Kontakt (kumulativ)
    - direkter Kontakt zu Sekreten oder Körperflüssigkeiten
    - aerosolbildenden Maßnahmen ausgesetzt sein
    - medizinisches Personal mit Kontakt unter 2 Metern

    Wenn man sich nur gemeinsam in einem Raum aufhält und oben genannte Punkte nicht zutreffen, ist man eine Kontaktperson 2. Grades. Dies gilt hier, sofern die aktuellen Infektionsschutzbestimmungen in den Schulen eingehalten werden.

    Nur Kontaktpersonen 1. Grades werden in Quarantäne versetzt. Kontaktpersonen zweiten Grades werden erst dann zum Test geschickt, wenn sie Symptome entwickeln. Daher ist es entsprechend der Vorschriften in der Regel nicht notwendig nach positiven Fällen in Schulen alle anderen Schüler und Lehrer testen zu lassen.

  • Kriterien, damit man zu einer Kontaktperson 1. Grades wird:- mind 15. minütiger face-to-face Kontakt (kumulativ)
    - direkter Kontakt zu Sekreten oder Körperflüssigkeiten
    - aerosolbildenden Maßnahmen ausgesetzt sein
    - medizinisches Personal mit Kontakt unter 2 Metern

    Wenn man sich nur gemeinsam in einem Raum aufhält und oben genannte Punkte nicht zutreffen, ist man eine Person 2. Grades. Dies gilt, sofern die aktuellen Infektionsschutzbestimmungen in den Schulen eingehalten werden.

    Nur Kontaktpersonen 1. Grades werden in Quarantäne versetzt. Kontaktpersonen zweiten Grades werden erst dann zum Test geschickt, wenn sie Symptome entwickeln. Daher ist es in der Regel nicht notwendig nach positiven Fällen in Schulen alle anderen Schüler und Lehrer testen zu lasssen.

    Was machen wir eigentlich mit den ganzen Testkapitäten die kein Mensch benutzt? Für was gibt es die überhaupt?

  • Was machen wir eigentlich mit den ganzen Testkapitäten die kein Mensch benutzt? Für was gibt es die überhaupt?

    Aktuell sind 80 bis 90% der Testkapazitäten ungenutzt. Ob diese anderweitig genutzt werden, wenn es keine Verdachtsfälle gibt, muss die Politik entscheiden. Aus meiner Sicht wären z.B. anlasslose, regelmäßige Tests in Alten- bzw. Pflegeeinrichtungen sinnvoll. Jeder Test kostet allerdings auch Geld (ca. 150 Euro) und die Krankenkassen weigern sich bisweilen anlasslose Tests zu finanzieren. Die Finanzierungsfrage müsste aber mmN bundesweit einheitlich geklärt werden.

  • Sorry, aber wir können nicht immer nur die Worst Cases betrachten. Wieviel Leute haben wir in der höchsten Risikogruppe? Für wieviele Prozent davon trifft dein Szenario zu?

    Alle Ü60 + Diabetiker+Asthmatiker+Menschen mit Bluthochdruck. So ungefähr 15 Millionen Menschen, also so jeder sechste in Deutschland.

    Wobei ich bislang nichts von einer höchsten Risikogruppe sondern nur noch einer Risikogruppe gelesen und gehört habe. :paelzer:

  • Aus meiner Sicht wären z.B. anlasslose, regelmäßige Tests in Alten- bzw. Pflegeeinrichtungen sinnvoll.

    :thup:
    Plus Krankenhäuser und der ständige Hinweis, dass man als Getesteter gerade in der Inkubation sein könnte, weswegen der Test negativ ist, obwohl man trotzdem infiziert ist.