Das wird für zigtausende Unternehmen der endgültige ko sein und gleichzeitg kaum eine Auswirkung auf das infektionsgeschehen haben.
Man darf aber auch nicht unerwähnt lassen, dass mittlerweile auch Wirtschaftsverbände härtere Maßnahmen fordern. Marcel Fratzscher vom DIW sei hier mal als Beispiel genannt.
Aus ökonomischer Sicht wäre ein „Laufenlassen“ der Situation das deutlich größere Risiko als ein zeitlich begrenzter Circuit Breaker.
Der Blick ins Ausland ist bedenklich. Polen meldet überlastete Krankenhäuser und auch die Schweiz gibt sich noch max 10 Tage bis zum Erreichen der Kapazitätsgrenze. Das sind keine failed states mit miserablen Gesundheitssystem.
In D haben sich die Zahlen der Intensivpatienten binnen eines Monats vervierfacht. Diese Entwicklung darf keinesfalls so weitergehen, wenn es nicht auch hier zu einer Überlastung der Krankenhäuser kommen soll. 95 Prozent asymptotische bzw. milde Verläufe bedeuten eben immer noch 5 Prozent Fälle, bei denen ein Krankenhausbesuch notwendig sein kann. Das sind bei 15.000 infizierten am Tag aber trotzdem 750 neue schwere Fälle täglich. Tendenz steigend. Irgendwann gilt dann auch mal das Gesetz der großen Zahl. Jeder, der in der Schule beim Thema e-Funktion aufgepasst hat, weiß, dass eine Bremse notwendig ist. Und zwar schnell und drastisch.
Israel hat’s vorgemacht, wie man die 2. Welle in den Griff kriegt. In Europa hat’s bisher aber noch keiner geschafft. Und mit dem Beispiel Schweden braucht hier auch keiner kommen. Bei denen setzt das Ganze auch grad wieder ein, nur verzögert zu Mitteleuropa. Gestern jedenfalls auch neuer Tagesrekord bei den Fällen.
Und natürlich hat man aus dem Wissen vom Frühjahr gelernt: Schulen, Kitas bleiben offen, Einzelhandel muss auch nicht schließen. Das ist ja wohl ein erheblich Unterschied zu den Geisterstädten vom März.
Dass man trotzdem drüber streiten kann, ob man die Gastro komplett dichtmachen muss, steht außer Frage. Ich denke das ist heute auch der kontroverseste Punkt bei dem Treffen.