• Und wieder streiken die Lokführer. Ich muss zugeben, dass ich bei Streiks immer großes Verständnis habe und auch bereit bin, Einbußen hin zu nehmen. Gerade bei der Bahn musste ich das schon oft. Aber jetzt 4 Wochen verhandeln, um zu merken, dass es nicht einen Millimeter weiter ging und sofort wieder gestreikt wird, macht mich traurig und auch ein bisschen wütend. Wenn es dann eben in der PK höre, dass jemand, der Arbeitskräfte eines Unternehmens vertritt sagt, dass das Unternehmen jetzt nicht mehr verlässlich ist.....da fehlen mir die Worte.


    Neben Alternativplänen für meinen täglichen Arbeitsweg suche ich dann jetzt schon mal Park and Ride Garagen in Wien, denn unser ICE Trip an Ostern scheint mir sehr gefährdet. Klar, jetten wir halt mit dem Auto hin, pfeif aufs CO2.....

    Thank you 62

  • Allein die Erwartungshaltung, dass man doch bitte schön auf 35h Woche einzugehen hat, finde ich schon dreist. Das ist ja laut Nachrichten gestern der Grund für den Abbruch der Gespräche. Ne Absichtserklärung für 202x rauszuholen ist durchaus legitim. Aber zu erwarten, dass man mal von einem Tag auf den anderen ne 35h Woche einführen kann ist weltfremd in meinen Augen.

  • Der Typ hat doch völlig den Bezug zur Realität verloren.

    Die Bahn ist dann kein zuverlässiges Verkehrsmittel mehr... selten so gelacht.

  • Der Typ hat doch völlig den Bezug zur Realität verloren.

    Absolute Vollkatastrophe dieser Mensch. Was mich am meisten stört an diesem erneuten Streik

    [...] Der Ausstand werde 35 Stunden dauern, sagte GDL-Chef Claus Weselsky am Montag. Danach werde es weitere Streiks ohne Ankündigungen als sogenannte Wellenstreiks geben. [...]
    (Quelle)

    Ist das sein ernst, ohne Ankündigung, damit man als Fahrgast keinerlei Chance hat, entsprechend zu planen? Und ohne die Lokführer etc. zu informieren? Wie sehr kann man noch versuchen, Dreck ins Gesicht der Menschen zu werfen, um die völlig realitätsferne Forderung der 35h Woche durchzusetzen?

  • Es gibt ja einige Beispiele aus anderen Staaten, dass man auch streiken kann, ohne die Fahrgäste in Mitleidenschaft zu ziehen, indem man bspw. einfach darauf verzichtet, Tickets zu verkaufen oder zu kontrollieren, sodass der Schaden dann allein dem Arbeitgeber entsteht. Dass viele Menschen Monatskarten haben oder online Tickets kaufen ist klar, aber trotzdem wäre dann der Rückhalt in der Bevölkerung ungleich größer, wenn man merken würde, dass der Arbeitskampf gezielter geführt würde.

    Es bleibt eben dabei, 2024 ist der PKW das zuverlässigste Mittel für den Arbeitsweg.

    Beverly Hills 90210, Cleveland Browns 3

  • Wie sehr kann man noch versuchen, Dreck ins Gesicht der Menschen zu werfen, um die völlig realitätsferne Forderung der 35h Woche durchzusetzen?

    Schön, dass Streiks bei dir so einfach übersetzt wird.

    Wie realitätsfern diese 35h-Woche ist, siehst du übrigens an den ca. 30 anderen Tarifabschlüssen der GDL mit anderen Bahnunternehmen in Deutschland, wo diese Absenkung festgeschrieben wurde - mal bis 2027, mal bis 2028 oder bis 2029. Viele Bahnunternehmen kriegen hin, was die DB mit ihrem geisterfahrenden Personalvorstand nicht hinbekommt.

  • Beide Seiten sind hier keine Engelchen, das ist mir klar. Dass hier Stillschweigepflicht vereinbart wird, aber die DB beim Abbruch sofort zur Bild-Zeitung rennt, zeigt schon, mit was für einem vertrauensvollen Unternehmen man es hier zu tun hat. Das alles ist keine Frage. Ich gönne den Lokführern alles, was sie bekommen und sie sollen auch streiken dürfen, das ist auch kein Thema für mich.


    Aber...


    Dass dieser Streik nun schon seit Monaten auf dem Rücken Unbeteiligter geführt wird, dass man sehend Auges die Verkehrswende gefährdet (und diese wird damit nachhaltig beschädigt) und dass hier, und das werfe ich vor allem der GdL vor, kein allzu großes Interesse daran besteht, das alles zu beenden, ist nicht der Sinn des Streikrechts.

    Thank you 62

  • Wenn die Bahn kein "Monopol" hätte, sondern wie in vielen anderen Ländern mehrere Bahngesellschaften tätig wären, dann will ich mal sehen ob sie immer noch so streiken. Und wenn es nicht Menschenleben kosten würde, wünschte ich mir mal dass die Ärzte und Pflegekräfte so einen Streik durchziehen.

  • Wenn die Bahn kein "Monopol" hätte, sondern wie in vielen anderen Ländern mehrere Bahngesellschaften tätig wären, dann will ich mal sehen ob sie immer noch so streiken.

    Vermutlich würden dann wie in vielen anderen Ländern selten alle Bahngesellschaften auf einmal streiken, dafür fast immer die eine oder andere. Ich weiß nicht, ob das wirklich besser und verlässlicher wäre.

    Ich habe ja mal von einem Land gehört, da war der Schienenverkehr in staatlicher Hand und ein Großteil des Personals verbeamtet, sodass das Ausfallrisiko dieser kritischen Infrastruktur sehr viel geringer war. Muss ein schlimmes kommunistisches Land gewesen sein...

  • Ich habe ja mal von einem Land gehört, da war der Schienenverkehr in staatlicher Hand und ein Großteil des Personals verbeamtet, sodass das Ausfallrisiko dieser kritischen Infrastruktur sehr viel geringer war. Muss ein schlimmes kommunistisches Land gewesen sein...

    Und gleichzeitig war eine ICE Fahrt damals für Viele kaum bis gar nicht erschwinglich.

  • Wie realitätsfern diese 35h-Woche ist, siehst du übrigens an den ca. 30 anderen Tarifabschlüssen der GDL mit anderen Bahnunternehmen in Deutschland, wo diese Absenkung festgeschrieben wurde - mal bis 2027, mal bis 2028 oder bis 2029. Viele Bahnunternehmen kriegen hin, was die DB mit ihrem geisterfahrenden Personalvorstand nicht hinbekommt.

    Die Bahn kannst du nicht einfach mit einem anderen EVU vergleichen. Weder in der Größe noch von den Aufgabenbereichen. Auch wenn es die GDL ist geht es nicht nur um Triebfahrzeugsführer.

    "Von heute auf morgen 35h Woche" ist allerdings auch Unsinn, weil so gar nicht gefordert.

  • Und gleichzeitig war eine ICE Fahrt damals für Viele kaum bis gar nicht erschwinglich.

    Ich denke aber da liegen eher andere Gründe dahinter. Der ICE wurde mal als Premium-Produkt eingeführt, ersetzt aber inzwischen in weiten Teilen das IC-Netz.

  • Und gleichzeitig war eine ICE Fahrt damals für Viele kaum bis gar nicht erschwinglich.

    Der ICE wurde zweieinhalb Jahre vor der Bahnprivatisierung eingeführt und war in den ersten Jahren ein Premiumprodukt mit entsprechenden Preisen. Die wären inzwischen auch ohne Privatisierung (relativ) gesunken, weil der ICE inzwischen Standard ist.

  • Streiks sind nur gut, solange sie einen nicht persönlich treffen und Forderungen von 35 Stunden...das Gesindel soll arbeiten...


    Aber jetzt ernsthaft, tatsächlich ist es doch der Klassiker.

    Die Gewerkschaften fordern und die Bahn antwortet mit dem immer gleichen Kalkül.

    Überzogen, übertrieben, nicht möglich, gierig etc.

    Der Vorstand zahlt sich Bonus über Bonus aus obwohl Bahnhöfe, Strecken marode sind, Personalmangel herrscht und das System auf Kante läuft.

    Somit spielt man wie immer mit der Bevölkerung die sauer auf die GDL sind.

  • Wie, es faehrt einen Tag lang kein Zug von A nach B? In Deutschland nennt man das Bahnstreik, hier heisst es Amtrak.

    Vamos, vamos Chilenos
    esta noche tenemos que ganar

  • Schön, dass Streiks bei dir so einfach übersetzt wird.

    Wie realitätsfern diese 35h-Woche ist, siehst du übrigens an den ca. 30 anderen Tarifabschlüssen der GDL mit anderen Bahnunternehmen in Deutschland, wo diese Absenkung festgeschrieben wurde - mal bis 2027, mal bis 2028 oder bis 2029. Viele Bahnunternehmen kriegen hin, was die DB mit ihrem geisterfahrenden Personalvorstand nicht hinbekommt.

    Nicht Streiks, sondern der angedrohte Wellenstreik (Streiks ohne Ankündigungen), das ist für mich ein ziemlich mieser Move. Sollen auch die Mitarbeitenden erst dann, wenn sie zum Bahnhof kommen, erfahren: "Dein Zug fährt heute nicht?", oder "Dein Zug fährt nur bis Station X"? Berufspendler, Reisende, Schüler etc., die fahren morgens los aber wissen nicht, ob Abends der Zug auch wieder zurückfährt.

    Der Vergleich bzgl. der anderen Bahnunternehmen hinkt aber auch gewaltig. Oder fehlen diesen Unternehmen aktuell ebenfalls bereits heute so viele Mitarbeitende, dass der Normalbetrieb kaum eingehalten werden kann? Und müssen diese Mitarbeitenden, wenn wir bei den Lokführern bleiben, auch eine dreijährige Ausbildung durchlaufen, bevor sie voll eingesetzt werden können? Aufgrund des demographischen Wandels haben wir ein Mangel an Fachkräften an allen Ecken, und die GDL entscheidet sich, dass einfach mal (ab 2028?) die Stunden reduziert werden sollen. Das ist für mich realitätsfern.

  • Nicht Streiks, sondern der angedrohte Wellenstreik (Streiks ohne Ankündigungen), das ist für mich ein ziemlich mieser Move. Sollen auch die Mitarbeitenden erst dann, wenn sie zum Bahnhof kommen, erfahren: "Dein Zug fährt heute nicht?", oder "Dein Zug fährt nur bis Station X"? Berufspendler, Reisende, Schüler etc., die fahren morgens los aber wissen nicht, ob Abends der Zug auch wieder zurückfährt.

    Ich hab ja ein Jobticket. Mein Geld kriegt die Bahn sowieso :( Ist für die sogar ne Win-Win Situation

  • Schön, dass Streiks bei dir so einfach übersetzt wird.

    Wie realitätsfern diese 35h-Woche ist, siehst du übrigens an den ca. 30 anderen Tarifabschlüssen der GDL mit anderen Bahnunternehmen in Deutschland, wo diese Absenkung festgeschrieben wurde - mal bis 2027, mal bis 2028 oder bis 2029. Viele Bahnunternehmen kriegen hin, was die DB mit ihrem geisterfahrenden Personalvorstand nicht hinbekommt.

    Die Einigung mit Transdev steht unter einem Vorbehalt. Der GDL muss die Arbeitszeitreduzierung auch in Tarifverhandlungen mit der DB gelingen. Wenn man das bedenkt, ist die Durchsetzung dieser Forderung alternativlos für die GDL.

  • "Dein Zug fährt nur bis Station X"? Berufspendler, Reisende, Schüler etc., die fahren morgens los aber wissen nicht, ob Abends der Zug auch wieder zurückfährt.

    Ganz ehrlich. Das war bei mir zu drr Zeit, wo ich mit dem Zug gependelt bin, auch ganz ohne Streik regelmäßig der Fall. "Der RE soundso fällt heute aus. Nein, wir können leider nicht sagen, wann der nächste Zug in die Richtung fahren wird." Zum Glück wohne ich nur 5 Fahrradminuten vom Bahnhof entfernt, und konnte bei Bedarf von daheim arbeiten, und morgens waren solche Ausfälle häufiger als Nachmittags, aber das hat damals schon gereicht.

    When I die and go to hell, hell will be a Brett Favre
    game, announced by the ESPN Sunday night crew,
    for all eternity. Paul Zimmerman

  • Die Einigung mit Transdev steht unter einem Vorbehalt. Der GDL muss die Arbeitszeitreduzierung auch in Tarifverhandlungen mit der DB gelingen. Wenn man das bedenkt, ist die Durchsetzung dieser Forderung alternativlos für die GDL.

    Nicht nur die, das haben sich auch andere Privatbahnen reinschreiben lassen.

  • Gibts eigentlich Quellen dazu wie gefüllt die Streikkasse der GDL ist?

    Mich würde einfach mal interessieren wer hier im Zweifel wirklich den längeren Atem hat. Was wäre wenn die Bahn sagt, dass eine 35h Woche nicht kommt egal wie lang die GDL streikt. Wie lang könnte man das durchhalten?

    Bzgl der unangekündigten Streiks, freue ich mich schon auf die nächste Woche, in der ich mit einer Schülergruppe auf Gedenkstättenfahrt nach Krakau/Auschwitz fahre. Das wird bestimmt super. Meine Meinung zur GDL habe ich hier schon vor einiger Zeit mal kundgetan.

  • Ganz ehrlich. Das war bei mir zu drr Zeit, wo ich mit dem Zug gependelt bin, auch ganz ohne Streik regelmäßig der Fall. "Der RE soundso fällt heute aus. Nein, wir können leider nicht sagen, wann der nächste Zug in die Richtung fahren wird." Zum Glück wohne ich nur 5 Fahrradminuten vom Bahnhof entfernt, und konnte bei Bedarf von daheim arbeiten, und morgens waren solche Ausfälle häufiger als Nachmittags, aber das hat damals schon gereicht.

    Und das rechtfertigt einen spontanen, unangekündigten Streik? Weil die Bahn ja sowieso immer ausfällt?

  • Und das rechtfertigt einen spontanen, unangekündigten Streik? Weil die Bahn ja sowieso immer ausfällt?

    Nein. Das besagt nur, dass ein solcher Streik bzw. Eine solche Welle nach meiner Erfahrung keinen wesentlichen Unterschied zum Status Quo bedeutet.

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  • Geschickter Move, den schwarzen Peter mal eben der Konkurenz zuschieben.

    Na ja, was willst Du als kleines Bahnunternehmen denn machen, wenn die GDL dir sagt, das die 35 Stunden Woche ihre Rote Linie ist? Ob die Streikkasse der GDL so prall gefüllt ist, um die DB in die Knie zu zwingen ist ungewiss. Für einen kleinen Wettbewerber, die idR auch so schon nicht im Geld schwimmen, dürfte es aber auf jeden Fall reichen.

    "Der ideale Untertan totalitärer Herrschaft ist nicht der überzeugte Nazi oder engagierte Kommunist, sondern Menschen,für die der Unterschied zwischen Fakten und Fiktion,wahr und falsch, nicht länger existiert."

    -Hannah Arendt-

  • In der S-Bahn, in der ich mich befinde, steht statt den Fahrzielen nur durchgehend „Wir lieben euch“. Ist das schon auf den Streik bezogen?