Dachte immer das auch Gerichte Zeichen setzen können. Und das haben die Richter meines Erachtens hier getan, indem sie einen Ausgleich eingefordert haben. Ich sehe hier schon ein Zeichen gegen ein "Weiter wie gehabt!" und durchaus das Bestreben etwas zu verändern.
Abgesehen von Fragen der Interpunktion sollten Gerichte eigentlich keine "Zeichen setzen". Sie sollen keine Politik betreiben, sondern Rechtsanwendung. Sie sollen die Bedeutung von Rechtsnormen ermitteln und auf den konkreten Sachverhalt anwenden. Unterbewusst kann man natürlich immer auch von der eigenen Weltsicht beeinflusst sein, aber zumindest bewusst wäre es grob fehlerhaft, eine Entscheidung zu treffen, weil man "ein Zeichen setzen" will.
Leider wird das aber in der Öffentlichkeit häufig anders wahrgenommen. Da heißt es dann insbesondere von journalistischer Seite, das X-Gericht habe die Rechte der Y (z. B.: "Mieter, Vermieter, Käufer, Verkäufer, Verbraucher, ...) gestärkt. Das zeugt von schlechter journalistischer Qualität und ist irreführend.